Re: [BW-Ludwigsburg] Überlegungen zur Gründung eines Kreisverbandes & Stammtischbesuch in Böblingen

[Julia Rott <julia.rott AT gmx.de>]

Hi,

das wird ein bisschen länger, sorry. :-)

Alex und ich waren heute Abend in Böblingen und haben die Themen
Kreisverband allgemein und gemeinsamer Kreisverband diskutiert und dabei
auch die auf den Mailinglisten angesprochenen Bedenken besprochen.

Das Interesse an einer Gründung eines gemeinsamen KVs ist da, die
Vorteile für beide Landkreise sind zahlreich und groß.
Bei einem gemeinsamen KV haben wir überlegt, dass jeder Landkreis zwei
Vorstandsmitglieder stellen sollte, um eventuellen Ungerechtigkeiten von
vorneherein zu begegnen bzw. diese so gut wie möglich zu vermeiden. Ein
Böblinger fehlt da auf jeden Fall noch, mehr schaden nie und auch bei
uns sollte sich jeder Gedanken machen.

Ich schreibe eine E-Mail an alle Ludwigsburger und Böblinger, damit
jeder die Chance hat, sich zu dem Thema zu äußern.

Außerdem möchte ich noch etwas zu meiner Motivation sagen, da ich hier
und da leicht anklingen höre, dass diese ja etwas mit diversen
Auseinandersetzungen im Bezirksverband zu tun hätte.

Dem ist nicht so. Egal, welchen Ärger es im BzV gegeben haben mag, meine
Arbeit als GenSek hat darunter nicht gelitten. Würde ich aus solchen
Gründen einen KV gründen wollen, hätte das außerdem schon sehr lange
stattgefunden. ;-)
Soviel Vernunft, das trennen zu können, trauen mir hoffentlich die
meisten zu.

Aber neben meiner Tätigkeit im Bezirk bin ich auch in Ludwigsburg sehr
aktiv geblieben, wenn nicht noch aktiver geworden.
In unserem Stammtisch sehe ich auf der einen Seite sehr viel Potenzial.
Es sind viele unterschiedliche tolle Leute und wir haben schon viele
Aktionen auf die Beine gestellt.
Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass man auch bei uns erst
viele Piraten zu diesen Aktionen motivieren und immer wieder aktivieren
muss und die Organisationsarbeit an sehr wenigen hängenbleibt.
Die Versuche, dies dadurch, dass sich einfach jeder etwas mehr anstrengt
oder wir kleinere Teams mit bestimmten Verantwortlichkeiten bilden,
haben nichts gebracht.

Um den Stammtisch so aktiv zu halten, wie er ist, brauchen wir in meinen
Augen eine bessere Struktur. Diesen Vorteil bietet da eigentlich nur ein
Kreisverband. Dort gibt es dann feste Ansprechpartner für bestimmte
Themen und Organisatoren, die sich freiwillig dafür gemeldet haben, eine
Verantwortung tragen (ja, das macht was aus) und auch danach handeln.

Der zweite große Vorteil ist die Pressearbeit.
Wir können in allen Blättern unsere Stammtische und Aktionen regelmäßig
ankündigen lassen. Das steigert den Bekanntheitsgrad ("Von euch hab ich
mal gelesen.." und kann uns neue Mitglieder bringen oder andere aktivieren.
Pressemitteilungen die nicht von "Mitglieder der Piratenpartei aus xx"
oder "Stammtisch xy der Piratenpartei", sondern von einem Kreisverband
kommen, werden ernster genommen, Kontakte leichter geknüpft.

Auch der bessere Kontakt zu Behörden, anderen Parteien, Organisationen
und Einrichtungen sollte nicht unterschätzt werden.
Wir wollen langfristig kommunalpolitisch aktiv werden, auch das
gestaltet sich als Stammtisch sehr schwierig. Ich denke, dass man da als
KV viel leichter einen Fuß in die Tür bekommt und die Berichte anderer
KVs bestätigen dies ebenso wie die übrigen genannten Vorteile.

Wir können Spenden sammeln, Würstchenverkäufe oder ähnliches mit wenig
Aufwand durchführen, einen Weihnachtsmarktstand haben oder ähnliches.
Als Stammtisch haben wir sowas öfter probiert, geklappt hat das nie.

Und nicht zu vergessen, auch wenn das nur kurzfristig ist: Die
Kandidaten haben eine bessere Struktur hinter sich.
Thomas Melchinger plant ein Wahlkampfkoordinationstreffen, bei dem auch
der KV angesprochen werden soll. Das sollte möglichst gemeinsam
stattfinden und dort soll u.a. besprochen werden, was wir für den
Wahlkampf wie machen wollen, brauchen, planen, organisieren müssen etc.
Auch das geht einfacher, wenn es Verantwortliche gibt, die da alle
Kräfte koordinieren.

Und noch was zu Rechten und Pflichten:
Man drückt sich nicht vor Verantwortung oder Arbeit, wenn man sagt,
einige Dinge sollten beim BzV bleiben. Da muss schlicht abgewägt werden,
was mehr Sinn macht und wo das Risiko (was beim Mahnwesen zB nicht
unwichtig ist) am geringsten ist.
Wird die Mitgliederverwaltung doch mal vollständig an die KVs abgegeben,
dann her damit. ;)

Auf der anderen Seite sollten alle übergeordneten Verbände sich aber
auch ihrer Verantwortung bewusst sein und KVs und die damit verbundene
Arbeit akzeptieren. Eine Neuheit und Seltenheit (naja, im Vergleich
schon noch, zugegeben) sind KVs selbst in Baden-Württemberg nicht mehr.

Mahnungen, es überlegt anzugehen und Meinungen gegen KVs sind völlig ok,
aber Demotivation, aus der Luft gegriffene Zahlen sowie
"Postenheilheits"-Gelaber bringen keinen weiter.

So, ich hör mal lieber auf. ;)

Viele Grüße
Julia