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brb-dos - Re: [BRB-DOS] Strategie und Taktik

brb-dos AT lists.piratenpartei.de

Betreff: ML der DOS-Piraten

Listenarchiv

Re: [BRB-DOS] Strategie und Taktik


Chronologisch Thread 
  • From: Bastian <bastian AT piratbb.de>
  • To: ML der DOS-Piraten <brb-dos AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [BRB-DOS] Strategie und Taktik
  • Date: Tue, 30 Sep 2014 10:35:39 +0200
  • Accept-language: de-DE
  • Acceptlanguage: de-DE
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/brb-dos>
  • List-id: ML der DOS-Piraten <brb-dos.lists.piratenpartei.de>

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Thomas Langen
> Gesendet: Dienstag, 30. September 2014 09:25
> Betreff: Re: [BRB-DOS] Strategie und Taktik
>
> Am 30.09.2014 um 01:14 schrieb Guido Körber:
> > Der Foti hat da ein paar wirklich gute Sachen geschrieben:
> > http://stille-piraten.de/2014/09/28/strategie-und-taktik/
> >
> >
> > -------------------------------------- Guido Körber
> >
> > 2. Vorsitzender Regionalverband Dahme-Oder-Spree Landesverband
> > Brandenburg Piratenpartei Deutschland 03379-20509-20 (Büro)
> >
> >
>
> Meine 2¢ dazu:
>
> Ich stimme dem Inhalt zu und verweise in diesem Zusammenhang auf das
> m.E. nicht ausreichend durchdachte Spannungsfeld zwischen BEO und
> Wahlcomputerproblematik.
>
> So wichtig die Verankerung im Widerstand gegen staatliche/private
> Überwachung und für (nicht nur digitale) Selbstbestimmung ist (und
> glaubwürdig transportiert werden muß!), sollte man daraus aber nicht
> den Schluß ziehen, daß eine Beschränkung auf "Kernthemen"
> zukunftsträchtig oder auch nur sinnvoll ist. Stattdessen ist dieser
> individuell-freiheitliche Blickwinkel hilfreich, um alle möglichen
> Themenfelder zu beurteilen, wie es sich ja auch in unserem Programm
> niederschlägt.

Grds beschreibt Foti die Situation richtig. Allerdings muss man trennen
zwischen Adressierung nach innen und nach außen.

Außen:
Wenn wir ein zuverlässiges Bild für einen Wähler zeichnen wollen, geht das
nur mit einem starken Markenkern, also sichtbarer Kompetenz, die über die
Medien transportiert werden. Wähler benötigen wir nun mal, um
Gestaltungsräume zu erobern.
Dieser Markenkern muss zuverlässig bedient werden. Das heißt nicht, dass wir
den Tellerrand als Grenze sehen. Darüber hinaus denken ist völlig in Ordnung,
aber eben nicht ausschließlich.

Innen:
Das Ringen um Positionen bestimmt das Handeln. Dies wird oftmals mit
Zerstrittenheit verwechselt. Hier bedarf es einer Diskurs-Kultur, die auch
ich seit Jahren ziemlich vergeblich einfordere.
Dass die zu findenden Mehrheiten oftmals zufällig sind, muss nicht unbedingt
ein Nachteil sein, sondern kann auch eine Prüfinstanz der Vielfalt sein.
Insofern ist das Streben nach einem Delegiertensystem (das hinter den
Überlegungen von Foti steckt) nicht wünschenswert, da es nur Machtstrukturen
zementiert (sieht man in allen anderen Parteien).

Vielmehr könnte man über einen breit geführten Diskurs zu Vorlagen kommen,
die wirklich mit einer breiten Mehrheit beschlossen werden. Das haben die
Bundes-AGs ja vorgemacht. Und die haben dazu weder einen Präsenzparteitag
noch ein Abstimmungstool benötigt (wobei ein solches Tool sehr hilfreich
gewesen wäre, man darf da ruhig eine gewisse Fehlerquote zulassen).

Zerstrittenheit entsteht, wenn es nur noch um Machtfragen und/oder
persönliche Animositäten geht. Die Lichtgestalt in der Partei möchte ich
sehen, die trotz Dauerfeuer ein so dickes Fell hat, dass ihr alles egal ist.
Die Zerstrittenheit kann man nur mit Solidarität überwinden, indem die
Provokateure keine Beachtung mehr finden. Diese Art von Provokateuren muten
uns immer wieder neue Tools, bürokratische Hürden - meistens gepaart mit
Herrschaftswissen - usw. zu, um die Meinungsbildung in die Richtung zu
lenken, die ihnen passt. Keep it simple wäre die passende Antwort.

Und zum Schluss: Natürlich benötigt man charismatische Köpfe, die uns
repräsentieren. Alles andere ist Wunschdenken. Leider begreifen Piraten
nicht, dass Charisma nicht jedem passt und sofort die Waffen durchgeladen
werden. Daher traut sich kaum noch jemand aus der Deckung hervor. Das könnte
man auch mit Solidarität überwinden.

Strategie und Taktik ist nötiger denn je, aber wer macht sich darum schon
Gedanken? Zumindest produktive...

Etwas mehr als 2ct.

Bastian








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