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brb-dos - Re: [BRB-DOS] Was sagt Ihr dazu ein Thema für uns? : Zweite Müllverbrennungsanlage in Eisenhüttenstadt. WIR sagen NEIN!

brb-dos AT lists.piratenpartei.de

Betreff: ML der DOS-Piraten

Listenarchiv

Re: [BRB-DOS] Was sagt Ihr dazu ein Thema für uns? : Zweite Müllverbrennungsanlage in Eisenhüttenstadt. WIR sagen NEIN!


Chronologisch Thread 
  • From: ceterum-censeo <mail AT ceterum-censeo.info>
  • To: brb-dos AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [BRB-DOS] Was sagt Ihr dazu ein Thema für uns? : Zweite Müllverbrennungsanlage in Eisenhüttenstadt. WIR sagen NEIN!
  • Date: Sat, 22 Oct 2011 17:22:16 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/brb-dos>
  • List-id: ML der DOS-Piraten <brb-dos.lists.piratenpartei.de>

Ein Bekannter von mir arbeitet bei einem Unternehmen, das Bioabfälle zu Kohlepellets presst. Die werden da sicher auch etwas über die Verbrennung von $Dingen zu sagen haben. Will sagen: Wenn wir ein paar Aussagen bekommen, könnte ich versuchen, dahingehend Fachwissen anzuzapfen (garantiert ist nichts, möglich vieles…).

Am 22.10.2011 10:45, schrieb FrankB.:
Recht haste Ruhe bewahren deswegen ja erst mal hier auf der ML
Meinungen einholen *g

bei weiterem Interesse könnte man ja die Firma da einfach mal Fragen
was sie da zusammen braut und wie das Technisch umgesetzt wird sowie
was sie unter "klimafreundlich" versteht....

Gruß Frank

Am 21.10.2011 23:30, schrieb Harald Balzus:
Also gut. Zweiter Versuch, nachdem mein Donnervogel gestreikt hat.


Ich bin dagegen aufgrund von fertigen, ungeprüften Meinungen irgendwelchen
Aktionismus zu starten. Versteht mich nicht falsch. Ich will diese
Müllverbrennung ebensowenig wie ihr!
Aber:
In Eisenhüttenstadt wird schon seit mindestens 10 Jahren Müll verbrannt.
Der Hochofen 1 ist das, was man einen Experimentierbaukasten nennt.Baujahr 1950 und
immer noch produktiv(?!?) im Arcelor-Konzern? Dort wird seit mindestens 10 Jahren das
verbrannt, was fleißig in den gelben Säcken gesammelt wird. Jede Art von Kunststoff.
Die Kapazität reicht aber bei weitem nicht aus um alles zu "recyclen".
Der Trick an der Sache ist die Temperatur. Eisenerz schmilzt bei ca.
1550°C.Bei diesen Temperaturen entsteht kein Dioxin aus den verwendeten
Brennstoffen mehr.
Das nächste Ding ist die Radioaktivität. Welcher Belastung sind wir täglich
ausgesetzt und wie viel betrug die zusätzliche Belastung durch irgendwelche
Verbrennungen im Kraftwerk von ProPapier?
Wenn wir keine hieb- und stichfesten Fakten haben, machen wir uns spätestens
bei der Frage der verhinderten Arbeitsplätze zu Voll-Kauders. Was wir
brauchen, ist fundiertes Hintergrundwissen.
Wenn WIR annehmen, dass die Firmen ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben,
haben WIR schon verloren! Und zwar nicht nur an Glaubwürdigkeit!
Ich bin für ein Treffen, wo wir jedes Für und Wider abwägen, bevor wir uns zu
irgendeiner Aussage festlegen.
Gruß
Harald

-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 21 Oct 2011 13:22:27 +0200
Von: "Guido Körber"<koerber AT codemercs.com>
An: ML der DOS-Piraten<brb-dos AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [BRB-DOS] Was sagt Ihr dazu ein Thema für uns? : Zweite
Müllverbrennungsanlage in Eisenhüttenstadt. WIR sagen NEIN!

Ob das gut ist oder nicht hängt davon ab was genau da zu
Ersatzbrennstoff verarbeitet wird. Wenn da beliebig Kunststoff mit
rein wandert ist es nicht so gut, wird primär Biomaterial verwendet,
dann ist es eher positiv.

Der Müll wird dafür zuerst getrennt, dabei fallen jede Menge
Rohstoffe an. Die Biofraktion davon wird dann getrocknet und
gepresst, teilweise noch thermisch vorbehandelt um eine kohleähnliche
Substanz zu erhalten. Das Ergebnis können Staub, Pellets oder
Briketts sein, die in normalen Feuerungsanlagen verbrannt werden können.

Wie gesagt, ob das umwelttechnisch positiv oder negativ ist, hängt
stark davon ab wie die jeweilige Anlage arbeitet.


Am 21.10.2011 um 13:14 schrieb FrankB:

und was sind "klimafreundlichen Ersatzbrennstoffen aus Abfällen"?
(Kompositpellets? haben die den Begriff erfunden?)

der MOZ Artikel dazu: http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/
0/1/293336/

nett Klingen tut das ja nur was machen die genau?



Was die Firma die da Bauen will über sich selbst sagt:

Über die FFK Environment GmbH:
Die FFK Environment GmbH zählt zu den führenden Herstellern von
klimafreundlichen Ersatzbrennstoffen aus Abfällen in Deutschland.
Ersatzbrennstoffe ersetzen fossile Brennstoffe wie Braun- oder
Steinkohle bei der Energieerzeugung in Kraftwerken und in
der Zementindustrie. In den Geschäftsbereichen Logistik&
Entsorgung, Rohstoffproduktion und Rohstoffhandel bietet das
Unternehmen Leistungen rund um die Abfallentsorgung und die
Rückführung von Sekundärrohstoffen in den Wertstoffkreislauf. Die
FFK Environment betreibt die größte Anlage zur Herstellung von
Ersatzbrennstoffen in Brandenburg mit einer jährlichen
Verarbeitungskapazität von rund 280.000 Tonnen. Damit können etwa
350.000 Tonnen klimaschädliche Braunkohle ersetzt werden. Zu den
Kunden der Gesellschaft zählen große Energieversorger wie
Vattenfall oder E.ON sowie führende europäische Zementhersteller
wie HeidelbergCement, Cemex oder Dyckerhoff. Das 1992 gegründete
mittelständische Familienunternehmen mit Sitz in Peitz bei Cottbus
hat im Jahr 2010 eine Gesamtleistung von 26,5 Mio. Euro
erwirtschaftet und beschäftigt derzeit rund 116 Mitarbeiter.



Am 21.10.2011 11:59, schrieb Guido Körber:

Da können wir uns konkret einmischen, das notwendige Know How ist
in der Bundes AG Umwelt vorhanden.

Müllverbrennung ist gefährlicher Unsinn. Damit werden Rohstoffe
vernichtet und ein Giftcocktail erzeugt. Weder unter
Umweltgesichtspunkten, noch gesamtwirtschaftlich ist so was
tragbar. Egal an welchem Standort.

Müllverbrennungskraftwerke haben ausserdem die Eigenschaft primär
als Grundlastkraftwerke, bestenfalls als Mittellast zu fahren, da
sie relativ träge sind, vergleichbar mit Kohlekraftwerken. Damit
ist so ein Ding gerade in Brandenburg völlig fehl am Platz, da wir
durch die große Menge WIndkraftanlagen alles ausser einem weiteren
trägen Kraftwerk gebrauchen können.

Als Gegenvorschlag sollten wir fordern eine Recyclinganlage zu
bauen mit Biogasanlage für die organischen Reststoffe. Damit
entstehen erst mal mehr Arbeitsplätze und eine bessere
Wertschöpfung, da die wiedergewonnenen Rohstoffe einen höheren
Wert als die durch Verbennung zu gewinnende Energie haben. Dann
wäre der "Mülltourismus" sogar zu begrüßen, weil er einen
positiven Effekt für die Region bringt. Das Biogas lässt sich
wahlweise ins Gasnetz einspeisen, oder lokal speichern um ein
Gaskraftwerk zu betreiben, das wegen seiner guten Regelbarkeit
eine sinnvolle Ergänzung zu den generativen Energiequellen in
Brandenburg wäre.


Am 21.10.2011 um 11:13 schrieb Johann Quassowski:

Hallo,

Ist denn Recycling tatsaechlich eine Moeglichkeit, fuer die Art
von Muell die dort ankommt?

Und gibt es als Alternative Standort in der Naehe?


Wenn man sich bei sowas konkretem einmischt, dann am besten mit
nem moeglichst konkreten, realistischen Gegenvorschlag.

Gruesse,

Johann

2011/10/21 FrankB.<frankb AT piraten-dos.de>
Betrifft: Zweite Müllverbrennungsanlage in Eisenhüttenstadt. WIR
sagen
NEIN!
Liebe Bürger und Bürgerinnen aus Eisenhüttenstadt!
Wir die Aktion Montagsdemo Eisenhüttenstadt, haben mit Entsetzen die
Randnotiz aus der MOZ vom
7.10.2011 „Kraftwerk entsteht neben Kraftwerk“ zu Kenntnis
genommen.
Wenn es also nach dem Willen der Mülllobby und Energiekonzerne gehen
soll, wird
Eisenhüttenstadt zum Mekka des Mülltourismus und der
Müllverbrennung
ausgebaut.
Dazu sagen WIR entschieden NEIN!
Nach Aussage dieser Randnotiz, plant die FFK Environment GmbH direkt
neben der EnBW-
Müllverbrennung ein zweites Müllverbrennungswerk. Zur Beruhigung der
Bevölkerung werden diese
Müllverbrennungsanlagen mit dem verwirrenden Namen, als
Ersatzbrennstoffkraftwerke bezeichnet.
Welche Gefahr dabei von diesen Anlagen ausgeht, wurde erst kürzlich
bekannt, so wurde in der EnBW
Anlage radioaktiver Müll verbrannt. Dabei sollte uns Fukushima doch
warnen!
Ganz abgesehen von dem zunehmenden Feinstaub, der durch den LKW
Verkehr
mit den
Mülltransporten verursacht wird. Es entstehen bei dem
Müllverbrennungsprozess kleinste Partikel an
gefährlichen Stoffen, die nicht gefiltert werden können, die unsere
gesamte Lebensgrundlage
vernichten können. So werden Atemwegserkrankungen, Allergien und
Depressionen hier in unserer
Region weiter zunehmen.
Die Aktiven der Montagsdemo hatten schon damals, beim geplanten
Bau der
ersten
Müllverbrennungsanlage auf der Stadtverordnetenversammlung und im
Kreistag, durch Anfragen, auf
diese Gefahren hingewiesen.
Doch die damaligen Verantwortlichen antworteten nicht oder
verwiesen auf
höhere
Verantwortlichkeiten, nach dem Motto, „wir sind dafür nicht
verantwortlich“.
Doch wie dann weiter? ...
... wenn keiner der politischen Verantwortlichen für diese
Umweltverseuchung verantwortlich ist?
Dann müssen wir es als Bürger, eben selber tun,
wieder aktiv werden und uns beraten was zu tun ist!
Die Aktion Montagsdemo Eisenhüttenstadt fordert von jedem
Entscheidungsträger der Stadt, sich
entschieden gegen diese zweite Müllverbrennung zu stellen!
Die Aktion Montagsdemo Eisenhüttenstadt ruft auch jeden Bürger/innen
auf, werdet aktiv!
Nicht nur gegen Sozialabbau auch gegen die Vernichtung unserer
Umwelt!
Wir sind nach wie vor jeden Montag 17:00 Uhr vor dem Friedrich Wolf
Theater präsent.
Lasst uns diskutieren wie und welche Mittel wir gegen diese
unsoziale
und umweltunfreundliche
Politik anwenden können und müssen! Diese Politik vernichtet unsere
Lebensgrundlage!
Es geht auch um die Zukunft unserer künftigen Generation. Es gibt
Mittel
und Wege auf
umweltschonende Art und Weise, mit dem Müll fertig zu werden.
Wie unsere Forderungen umgesetzt werden können, dass müssen wir
weiter
beraten!
Recyceln statt verbrennen! www.pro-kryo-recycling.de


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FrankB
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