Re: [Berlin-squad-sozialpiraten] Positionspapier „Die Tafel“

[Gernot Reipen <gernot.reipen AT online.de>]

Liebe Marsupilami,

anscheinend hast du unsere Diskussion zur Tafel nicht bis zu Ende
verfolgt! Denn in unserem Positionspapier wird nicht die Abschaffung der
Tafel gefordert, sondern im Gegenteil, als ehrenamtliches Engagement
sogar hervorgehoben und begrüßt und zweitens, genau was du dir wünschst,
ein neues Sozialsystem als Ziel klar geäußert.

Was deinen Wunsch anbetrifft "eine neue Strategie zu überdenken", da bin
ich ja voll bei dir. Aber das hat dann nichts mehr mit den Tafeln zu
tun, sondern eher, wie du schon schreibst, ein "anderes Bewußtsein" und
vor allem ein neues Verantwortungsgefühl bei den Mitmenschen zu erwecken.

Ich habe den Wortlaut unseres Positionspapieres noch einmal angehängt


Positionspapier - Version vom 03.07.15
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Wir Piraten fordern eine Neugestaltung des Sozialsystems, das ein
menschenwürdiges Leben und Teilhabe an der Gesellschaft auch ohne die
karitativen Organisationen ermöglicht.

Begründung:

Die Piraten unterstützen und befürworten ehrenamtliches Engagement zur
Förderung des sozialen Zusammenlebens und zur Stärkung des Gemeinwohls.
Ehrenamtliches Engagement der Bürger darf aber nicht die soziale
Verantwortung des Staates ersetzen.

Beispielsweise sind in den letzten 10 Jahren die "Tafeln" zunehmend ein
fester Bestandteil der Gesellschaft und der "Armutsindustrie" in
Deutschland geworden.[1]

Dies konnte geschehen, weil die politisch Verantwortlichen mit der
Umsetzung der  "AGENDA 2010" zunehmende Armut in Deutschland bewusst in
Kauf nehmen oder gar eingeplant haben. (Link zu Armutsbericht-en noch
einfügen)

Wir Piraten sprechen uns daher nachdrücklich dafür aus, in einem ersten
Schritt den  Regelsatz so anzuheben, dass er eine sichere Existenz und
gesellschaftliche Teilhabe der Erwerbslosen und Einkommensschwachen
garantiert. Die Nutzung der "Tafel" soll auch weiterhin allen
Bedürftigen möglich sein. Jedoch darf es keinesfalls die Grundlage
dieser Menschen zum Leben sein.

Ein Leben in Würde muss auch ohne die "Tafel" oder andere karitative
Organisationen vom Staat garantiert werden.

[1]
http://www.dailymotion.com/video/xn47vv_die-armutsindustrie-ardwdr-doku_news





Am 16.08.2015 um 15:46 schrieb marsupilami pirat:
> Hallo,
> 
> hier ein Artikel aus dem Spiegel, der bei uns bei der Tafel selbst auslag.
> Für mich ist das die soziale Wirklichkeit, wie ich sie auch bei unserer
> Tafel in Berlin erlebe. Wir müssen nicht die Abschaffung der Tafeln
> fordert, sondern ein anderes Einkommenssystem und ein anderes Bewußtsein.!
> Hier werden auch die Armen gegen die Ärmsten ausgespielt, wie häufig. Das
> führt dann zu Ablehnung von Flüchtlingen generell. Die Wohlhabenden setzen
> dagegen ihre Macht und Einfluss ein (siehe Vorgänge in Hamburg) damit sie
> von Flüchtlingsunterkünften "verschont" werden. Die weniger Einflussreichen
> setzen sich auf andere Weise, die dann strafbar ist zur Wehr. Wir müssten
> uns mal mit den "Strategien" der Einflussreichen auseinandersetzen!
> 
> Am 2. Juli 2015 um 18:07 schrieb Gernot Reipen <gernot.reipen AT online.de>:
> 
>> Hallo zusammen,
>>
>> ich möchte euch an die morgige Mumble-Sitzung erinnern. Es geht um die
>> endgültige Endfassung unseres Positionspapier „Die Tafel“.
>> Arbeitspad: https://sozialpiraten.piratenpad.de/230
>>
>>
>> Gruß Gernot
>>
>> --
>> Berlin-Squad-Sozialpiraten mailing list
>> Berlin-Squad-Sozialpiraten AT lists.piratenpartei.de
>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/berlin-squad-sozialpiraten
>