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berlin-squad-sozialpiraten - [Berlin-squad-sozialpiraten] Jetzt mit Anhängen! 2 Flyer

berlin-squad-sozialpiraten AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Berlin-squad-sozialpiraten mailing list

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[Berlin-squad-sozialpiraten] Jetzt mit Anhängen! 2 Flyer


Chronologisch Thread 
  • From: "Robert Ulmer" <robert.ulmer AT gmx.de>
  • To: "Sozialpiraten Squad Berlin" <berlin-squad-sozialpiraten AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Berlin-squad-sozialpiraten] Jetzt mit Anhängen! 2 Flyer
  • Date: Thu, 3 Apr 2014 13:42:50 +0200
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/berlin-squad-sozialpiraten>
  • List-id: <berlin-squad-sozialpiraten.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

Jetzt mit Anhängen! Sorry, hatte ich vorhin vergessen.
Die PDF Datei mit dem Flyer von 2012 sende ich jetzt doch nicht, da sie zu viel Speicherplatz beansprucht und dann meine Mail vom Moderator erst bewilligt werden müsste. Den Text sehr ihr ja im Pad (kursiv formatiert).
 
Herzliche Grüße, Robert
 
 
Liebe Berliner Sozialpiraten,  
 
die beiden Flyer Entwürfe sende ich nun
- an die AG Gestaltung und
- an den Landesvorstand zum Umlaufbeschlusss.
 
1. Der BGE-Flyer ist zum großen Teil der Text von 2012 (siehe PDF-Datei im Anhang).
Nicht übernommen wurde der Textteil "Enquete-Komossion", der speziell auf den Bundestagswahlkampf orientiert war.
Stattdessen gibt es eine zum Teil neu formulierte Passage "Wege zum bedingungslosen Grundeinkommen".
(Den zweiten Absatz dieser Passage habe ich noch mal redaktionell überarbeitet. Siehe Text im Anhang.)
https://piratenpad.de/p/sozialpiratentreff_BGE_Flyer
 
2. Der Flyer "unantastbares Existenzminimum" ist ein kurzer Text, für Postkartenformat.
Ich habe mit Marsupilami gestern, am Mittwoch 2. April 2014, telefoniert. Sie ist einverstanden mit Version 286 im Pad, wenn das Wort "Sozialstaaten" durch das Wort "Staaten" ersetzt wird. (Im Pad die vierte Zeile des Textes.)
https://piratenpad.de/p/sozialpiratentreff_unantastbares_existenzminimum
 
(Ich verstehe in den Pads übrigens nicht die (bei mir) gelben Streichungen. Ein Softwareproblem?)
 
Herzliche Grüße
Robert
 
Robert Ulmer
Malplaquetstraße 7
13347 Berlin

030 - 455 87 33
0176 - 6613 8523
http://robertulmer.wordpress.com/
Berliner-Sozialpiraten-BGE-Flyer-Entwurf
https://piratenpad.de/p/sozialpiratentreff_BGE_Flyer/timeslider#408

Bedingungsloses
Grundeinkommen
BGE

Freiheit statt Angst
auf dem Arbeitsmarkt

Wir Piraten setzen uns für ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) ein.
Damit wären Existenz und gesellschaftliche Teilhabe gesichert, eine Forderung
aus unserem Grundsatzprogramm.

Vier Kriterien markieren den Unterschied zum SGB II ("Hartz IV"):
1. Das BGE soll Existenz und Teilhabe sichern, also die Armut
abschaffen. Wäre es zu niedrig, müssten die Menschen etwas hinzuverdienen.
Das würde den Niedriglohnsektor ausweiten
2. Der Anspruch auf das BGE muss ein individuelles Recht sein. Damit
macht es die Menschen finanziell unabhängig von ihren Angehörigen, von der
Familie, vom Lebenspartner. Die Menschen sollen selber entscheiden können,
inwiefern sie füreinander finanziell sorgen oder nicht.
3. Das BGE soll ohne Bedürftigkeitsprüfung gezahlt werden. Kein
Datenstriptease. An der bürokratischen Hürde einer solchen Prüfung würden am
ehesten diejenigen scheitern, die das BGE am dringendsten brauchen.
4. Das BGE soll ohne Zwang zur Arbeit oder zu anderen Gegenleistungen
gezahlt werden. Die Sicherung des Existenzminimums darf nicht, wie im SGB II,
an Mitwirkungspflichten gekoppelt werden.

Das BGE ist keine herkömmliche Sozialleistung, die Bedürftigen als Notbehelf
gewährt wird. Es ist ein an keinerlei Bedingungen geknüpftes Recht aller
Menschen und insofern eine neue gesellschaftliche Rahmenbedingung. Das Recht
auf sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe hat höchste Priorität.
Das BGE darf deshalb nicht unter Finanzierungsvorbehalt gestellt werden.

Hohe Produktivität könnte eine allgemeine Entlastung von den Mühen der Arbeit
ermöglichen. Stattdessen werden die gesellschaftlich Ausgegrenzten in einen
Unterbietungswettbewerb um immer miesere Jobs gedrängt – eine ökonomisch
absurde Entwicklung, die mit dem BGE gestoppt werden könnte.

Gegen Prekarisierung
Arbeiten bedeutet immer häufiger befristete Arbeitsverhältnisse,
Werkverträge, Praktika, unterbrochen von Zeiten der Erwerbslosigkeit. Die
sichere, planbare und dazu attraktive Berufskarriere wird immer seltener.
Damit die Sorge um die ökonomische Existenz das Leben nicht permanent
überschattet, muss ein kontinuierliches Einkommen den diskontinuierlichen
Erwerbsverlauf abfedern. Damit Menschen nicht im Sumpf drohender Armut
untergehen, brauchen sie einen verlässlichen Einkommenssockel als
„Bürgersteig“. BGE ist soziale Infrastruktur.

Gegen Stigmatisierung
Die Entwicklung der Arbeitswelt zwingt nicht nur immer mehr Menschen in
prekäre Einkommens- und Lebensverhältnisse. Sie stigmatisiert auch immer
größere Teile der Bevölkerung als bedürftig und bestraft sie individuell für
eine gesellschaftliche Entwicklung.

Für Open-Source-Aktivitäten
Frei zugängliche Software und Wikipedia sind Beispiele für die immense
Bedeutung von Produkten, die unbezahlt erstellt werden. Damit nicht nur
wenige Privilegierte sondern alle, die das wollen, unbezahlt tätig sein
können, brauchen sie ein garantiertes Einkommen. Das Grundeinkommen ist hier
nicht als Lohn zu sehen, sondern als Ermöglichung und Befähigung. Die
bedingungslose Absicherung gesellschaftlicher Teilhabe ist die Voraussetzung
für kreatives, sinnvolles Tätigwerden.

Freiheit statt Angst
Die Abschreckungsstrategie unseres Sozialstaates bewirkt, dass sich
Beschäftigte und Erwerbslose gegeneinander ausspielen lassen und immer
niedrigere Löhne und schlechtere Arbeitsbedingungen akzeptieren. Ein Effekt,
der von den Architekten der Sozialreformen der letzten Jahre durchaus
beabsichtigt war und als Erfolg von Hartz IV gilt. Drohende Armut macht
erpressbar und unfrei: Andere bestimmen, was als zumutbar gilt. Mit der
Sicherheit eines bedingungslosen Grundeinkommens im Rücken könnte jeder
selbst entscheiden, welche Arbeiten zumutbar sind und welche ihm keine
Perspektive eröffnen. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wird es möglich,
nein zu sagen und bessere Arbeitsbedingungen auszuhandeln: zwei Marktpartner
auf Augenhöhe.

Wege zum bedingungslosen Grundeinkommen
Viele Menschen engagieren sich seit Jahren für ein bedingungsloses
Grundeinkommen, in Parteien und in den Parlamenten ebenso wie in der
Wissenschaft und verschiedenen kulturellen und politischen Netzwerken. Wir
wollen eine breite und vor allem fundierte Diskussion in der Gesellschaft
unterstützen. Zu diskutieren sind die unterschiedlichen Konzepte und
Finanzierungsmodelle, zu diskutieren sind mögliche Auswirkungen des BGE. Nur
bei starkem öffentlichem Interesse, nur durch breiten politischen Druck kann
ein derart grundlegender sozialpolitischer Richtungswechsel wie die
Einführung des BGE durchgesetzt werden. Es spricht einiges dafür, die
Einführung des BGE auch mit direkter Demokratie, etwa mit Volksabstimmungen
zu fundieren.

Die Einführung des BGE muss nicht in einem großen Schritt erfolgen. Denkbar
sind unterschiedliche Einführungswege und unterschiedliche
Einführungsschritte. So könnte etwa ein Sockeleinkommen für alle – in nicht
existenzsichernder Höhe – die Akzeptanz des BGE erhöhen. Ein anderer Weg
wäre, die Einkommenssituation bestimmter Zielgruppen zu verbessern:
Kindergrundeinkommen, die Verbesserung der Grundsicherung im Alter,
Bildungsgrundeinkommen, Grundsicherung für eingewanderte und geflüchtete
Menschen.

Abschaffung der Sanktionen im SGB II ("Hartz IV")
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum BGE ist die Verbesserung der Situation
der Erwerbslosen, insbesondere die Abschaffung der Sanktionen im SGB II.
Sanktionen, durch die das Existenzminimum unterschritten wird, sind
unverhältnismäßig und eines freiheitlichen Rechtsstaats unwürdig.

Mindestlohn
Der durch die Arbeitsmarktreformen forcierte Unterbietungswettbewerb auf dem
Arbeitsmarkt muss sofort beendet werden. Deshalb setzen sich die Piraten auch
für einen gesetzlichen Mindestlohn ein, mindestens so lange, bis ein BGE
allen Menschen die Existenz sichert und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.




Flyer-Entwurf der Berliner Sozialpiraten;
https://piratenpad.de/p/sozialpiratentreff_unantastbares_existenzminimum
Version 286

Soziales Europa
Grundrecht auf ein unantastbares Existenzminimum

Verlässliche, staatlich garantierte soziale Sicherheit ist ein wichtiges Ziel
in Europa. Mittellose Menschen dürfen nicht allein auf die Hilfe von
Angehörigen angewiesen sein.

Heute sind die Staaten einseitig auf Erwerbsarbeit fixiert. Es gilt das
Prinzip „keine Leistung ohne Gegenleistung“. Wer seine Mitwirkungspflichten
nicht erfüllt, muss Sanktionen befürchten. Das heißt: Kürzung oder Streichung
des lebensnotwendigen Existenzminimums. Diese Drohung wirkt erzieherisch. Die
Leute senken ihre Ansprüche an ein erfüllendes Berufsleben, machen
Kompromisse, bescheiden sich mit unattraktiven Jobs im Niedriglohnsektor. Und
sie erwarten diesen auf Erwerb orientierten Konformismus auch von den
anderen. Niemand soll aus der Reihe tanzen.

Wir Piraten lehnen diese autoritäre Sozialstaatsvariante ab und fordern das
Recht auf sichere Existenz und gesellschaftliche Teilhabe als ein
freiheitliches Grundrecht. Die Sanktionsdrohung, die Androhung einer
unverhältnismäßig harten Bestrafung, muss abgeschafft werden. Das Recht auf
ein Existenzminimum muss unantastbar sein.

Es ist volkswirtschaftlich falsch, die Lohnabhängigen systematisch unter
Druck zu setzen. In Deutschland hat die Unterbietungskonkurrenz der
Erwerbslosen und Beschäftigten in den letzten 10 Jahren zum Aufbau eines
Niedriglohnsektors geführt - und Europa nachhaltig destabilisiert.

Das erfolgreiche Friedensprojekt Europa darf nicht in einen nationalen
Egoismus zurückfallen. Deshalb muss das Recht auf ein unantastbares
Existenzminimum europaweit garantiert werden.



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