Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

berlin-squad-integration - [Berlin-squad-integration] LQFB Migrationspolitik für Grundsatzprogramm

berlin-squad-integration AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Squad Integration, Inklusion, Partizipation (IIP)

Listenarchiv

[Berlin-squad-integration] LQFB Migrationspolitik für Grundsatzprogramm


Chronologisch Thread 
  • From: Monika Belz <Loreena1968 AT gmx.de>
  • To: Eberhard Zastrau <zastrau AT gmx.de>, Interkulturelle Integrationspolitik Berlin <berlin-squad-integration AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Berlin-squad-integration] LQFB Migrationspolitik für Grundsatzprogramm
  • Date: Mon, 11 Oct 2010 22:14:45 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/berlin-squad-integration>
  • List-id: Interkulturelle Integrationspolitik Berlin <berlin-squad-integration.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,

Deine Initiative https://lqfb.piratenpartei.de/pp/initiative/show/1178.html?tab=suggestions - ich weiß nicht ob du dieses Gutachten kennst ;)

http://www.svr-migration.de/wp-content/uploads/2010/05/einwanderungsgesellschaft_2010.pdf


Einige Punkte hieraus, die dir vielleicht weiterhelfen:

1. Deutschland ist nicht nur Einwanderungsland, sondern durch die sich fast ausgleichende Zu- und Abwanderung mittlerweile Migrationsland.

(Seite 17)

Grundsatz

Integration von größeren Zuwanderergruppen war nie die bloße Eingliederung von Zugewanderten in eine homogen verstandene Gesellschaft. Integration hat in ihrer Eigendymnamik unser Land längst von Grund auf verändert.

2. Die herrschenden Verteilungskonflikte, die heute mit wachsendem sozialen Spannungspotential wahrgenommen werden, sind Folge der Vernachlässigung der Integration und Integrationspolitik.

Die Benachteiligung von Zuwanderern in Bildung und
Ausbildung und damit auf dem Weg zu einer wirtschaftlich
selbstständigen Lebensführung bildet die Grundlage für
lebenslang wirkende Defizite mit vielen Anschlussproblemen,
die oft nicht nur aus selbst verschuldetem Versagen
resultieren.

Seite 22 /23

Anerkennung von Qualifikationsnachweisen aus dem Heimatland wären ein erster Schritt.


3. Die Migrationsproblematik ist einerseits quantitativ und andererseits qualitativ, daher ist neben einer Bildungsoffensive eine
aktive Zuwanderungspolitik für qualifizierte Zuwanderung zu betreiben.
Die Zuwanderung schrumpft, die Abwanderung steigt, auf diese Problematik muss im Zuge des demographischen Wandels eingegangen werden, um den Anspruch den wir an unseren Sozialstaat noch heute haben auch später aufrechterhalten zu können. Deutschland kann sich seine Zuwanderer nicht mehr aussuchen, sondern nur noch einladen

Seite 25 / 26

Die Vorstellung, Zuwanderung als alleiniges Allheilmittel
gegen den demografischen Wandel einsetzen zu
können, ist ohnehin ein demografischer Irrglaube.


4. Wahlrecht - Durch das Auseinandertriften von Wohngesellschaft und Wählergemeinschaft (erhöhter Anteil der Bevölkerung ohne Wahlberechtigung) gerät die Demokratie in unserer Gesellschaft in Gefahr.

Seite 26

5. Staatsangehörigkeit - Das Optionsmodell ist nicht mehr zu halten, zumindest für einen Übergangszeitraum der zur Gestaltung weiterer Regelungen genutzt werden kann, ist mindestens eine doppelte Staatsbürgerschaft zu gewähren, veranschlagt werden hier 5 Jahre.

Seite 27


6. Flüchtlingsaufnahme ist eine humanitäre Pflicht. Die Aufnahme von Wirtschaftswanderern ist von den Interessen des Aufnahmelandes abhängig.
Durch die momentane "Aufnahmesituation" werden einige Nationalstaaten innerhalb der EU überfordert, während andere sich auf Zuwanderung und medienwirksame Aufnahme beschränken. Um den weltweit steigenden Flüchtlingswanderungen gewachsen zu sein, muss die EU eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge innerhalb ihres Territorium sicherstellen, nur so können die humanitären Grundsätze eingehalten werden.

Seite 27 / 28

_______________________________________________________________________

Die Wahrheit, die daraus spricht ist, dass Deutschland bei gleichbleibender oder verstärktender Abwanderung ohne Zuwanderung aufgrund der demographischen Entwicklung keine Chance hat, noch ein halbwegs soziales Netz zu gewährleisten. Daher sollte der Anspruch der einheimischen Gesellschaft an die Zuwanderer kompatibel zu deren Erwartungen sein, mit anderen Worten, wenn wir als Gesellschaft überleben wollen, müssen wir auch bereit sein, uns selbst zu ändern und einen Teil von unserer Vorstellungen zu gunsten der gemeinsamen Gesellschaft aufzugeben.

Neben der Pflicht zur Aufnahme von Flüchtlingen müsste man zweigleisig fahren, nicht nur die hier Studierenden mit ausländischer Herkunft zum Hierbleiben bewegen und gleichzeitig qualitativ hochwertige Zuwanderer einladen, sondern auch um unser eigenes gesellschaftliches Problem, dass wir uns selbst durch die Ignoranz einer notwendigen Integration geschaffen haben, lösen. Das hieße den Rückstand in Sachen Bildung, Verständigung untereinander, Respekt und Akzeptanz der kulturellen Unterschiede aufzuholen, das geht nicht von heute auf morgen, sondern wird Jahrzehnte kosten.

Ich denke nur dass die Gesellschaft nicht für diese Wahrheit bereit ist und aufgrund Eigentumsdenken lieber Leuten wie Sarazzin, Seehofer und nun auch Westerwelle folgt, die sich dafür aussprechen, Vergangenes zu bewahren. Die Frage ist dann nur wie lange können wir noch das noch ignorieren.

Wenn du mir sagst, was du davon in deinem Antrag übernehmen würdest, kann ich Anregungen formulieren.

Moni


P.S. Auch an den Squad Integration per CC, vielleicht hat da noch jemand eine Idee und außerdem könnte man Teile des Gutachtens auch gut für die Teilnahme an der Crewsitzung am 14.10.2010 (Tiberia?) gebrauchen (2. Berliner Initiative zur Integration). Ich lese derweil weiter und hoffe ich bin bis zur LMW damit fertig ;).











Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang