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bergisches-land - Re: [Bergisches Land] Lissabon Vertrag

bergisches-land@lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionalgruppe Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

Re: [Bergisches Land] Lissabon Vertrag


Chronologisch Thread 
  • From: Jörg Scherdin -privat- <joerg@scherdin.de>
  • To: <bergisches-land@lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Bergisches Land] Lissabon Vertrag
  • Date: Tue, 29 Sep 2009 09:20:43 +0200
  • Authentication-results: rackham-b.piratenpartei.de (MFA); dkim=softfail (invalid, public key: DNS query timeout for domk._domainkey.scherdin.de) header.i=@scherdin.de
  • List-archive: <http://service.piratenpartei.de/mailman/private/bergisches-land>
  • List-id: "Ortsgruppe Bergisches Land \(Nordrhein-Westfalen\)" <bergisches-land.lists.piratenpartei.de>

Ahoi und Guten Morgen,

auf der Seite der Linken gibt es unter anderem dies zum Thema Lissabon
Vertrag zu lesen:

Lissabon-Vertrag

Die enge Zusammenarbeit in der Europäischen Union hat den Bürgerinnen und
Bürgern der beteiligten Staaten unschätzbare Vorteile gebracht. Zwischen
Jahrhunderte lang verfeindeten Staaten stiftete die europäische
Zusammenarbeit Frieden. Der Binnenmarkt und der Wegfall von Kontrollen an
Binnengrenzen brachten bis weit in die 1980er Jahre erhebliche
Erleichterungen. Mit dem Vertrag von Maastricht im Jahr 1992 schwenkte die
Gemeinschaft auf neoliberalen Kurs: Herrschaft der Wirtschaft über die
Politik. Mit der im Jahr 2000 beschlossenen „Lissabon-Strategie“ wurde dieser
Kurs fortgeschrieben. Mit weitreichenden Folgen: die Massenarbeitslosigkeit
nahm zu, Wachstumsraten schrumpften, die Realeinkommen der abhängig
Beschäftigten gingen zurück.

Für die größte globale Wirtschaftskrise seit 80 Jahren ist die Europäische
Union mitverantwortlich: Die Deregulierung der internationalen Finanzmärkte
war auch ein Projekt europäischer Regierungen. Mit der permanenten Drohung
der Abwanderung von einem EU Land zum nächsten machte die in Brüssel
organisierte Wirtschaftslobby Druck auf die Regierungen: Die Besteuerung
hoher Gewinne und Einkommen wurde herabgesetzt, zugleich wurde die Einführung
von sozialen, steuerlichen und ökologischen Mindeststandards durch die EU be-
und verhindert.

Die Idee der Europäischen Einigung zielte auf Friedensstiftung in Europa.
Seit Maastricht jedoch beschreitet die EU einen verhängnisvollen Weg der
Militarisierung ihrer Außen- und Sicherheitspolitik. Dies belegen unter
anderem der Aufbau der europäischen Battle Groups für weltweite militärische
Interventionen und die Einrichtung einer Rüstungsagentur in der EU. 
Die
Europäische Union ist zudem undemokratisch verfasst. Dem Europäischen
Parlament fehlen nach wie vor viele Entscheidungsbefugnisse. Die
Einflussnahme von Interessensverbänden wird begünstigt. Undurchsichtige
Willensbildung und Anonymität der Entscheidung entfremden die Bürger und
Bürgerinnen von der EU. Durch den Verfassungsvertrag vom 29. Oktober 2004 und
dem ihm nachfolgenden Reformvertrag vom 23. Juli 2007 wird diese
Fehlentwicklung weiter fortgesetzt: Neoliberale Wirtschaftspolitik,
Militarisierung und mangelnde Demokratie sollen weiter die Europäische Union
dominieren.

DIE LINKE lehnt den Vertrag von Lissabon (EU-Reformvertrag) deshalb ab. Sie
hat das Bundesverfassungsgericht angerufen, um die Vereinbarkeit des Vertrags
mit dem Grundgesetz überprüfen zu lassen. Das Verfassungsgericht hat in
seinem Urteil vom 30. Juni den Vertrag „nach Maßgabe“ der restriktiven
Urteilsgründe für verfassungskonform erklärt. Zugleich hat es aber die
Ratifikation des Vertrags solange untersagt, bis die parlamentarischen Rechte
von Bundestag und Bundesrat durch ein Begleitgesetz hinreichend gesichert
sind. Ferner hat es sich vorbehalten, Entscheidungen von Organen der EU, die
mit den identitätsstiftenden Prinzipien des Grundgesetzes nicht vereinbar
sind oder die Grenzen der von den Mitgliedsstaaten auf die EU übertragenen
Ermächtigungen überschreiten, für in Deutschland unabwendbar zu erklären.

DIE LINKE wird sich im Bundestag dafür einsetzen, dass die Forderungen des
Bundesverfassungsgerichts in vollem Umfang umgesetzt werden. Politisch lehnt
sie den Lissabon-Vertrag aber weiter ab. Sie setzt sich dafür ein, die
europäische Integration auf ein neues Fundament zu stellen: Ziel ist eine
andere, eine demokratische und soziale, eine den Frieden sichernde und
ökologische Europäische Union.

DIE LINKE fordert:

* eine Europäische Union, in der gut entlohnte und sozial abgesicherte
Arbeit und ein Leben in Würde für alle gesichert ist;
* eine friedliche Europäische Union, die Krieg ächtet und sich einsetzt
für Abrüstung, zivile Kooperation und Entwicklung;
* eine Europäische Union, die den sozialen Fortschritt und den
ökologischen Strukturwandel befördert;
* eine Europäische Union, die die Finanzmärkte einer strikten Kontrolle
unterwirft;
* eine Europäische Union mit einem starken Europäischen Parlament,
transparenten Entscheidungsprozessen und mehr unmittelbarer Mitwirkung der
Bürgerinnen und Bürger;
* eine Europäische Union, in der die Diskriminierung von Menschen wegen
ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion, ihres Alters,
ihrer Behinderung oder sexuellen Identität ausgeschlossen ist;
* eine Europäische Union, in der Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und
Sicherheit garantiert sind;
* eine solidarische Erweiterung der Europäischen Union;
* eine Europäische Union, die eine solidarische Weltwirtschaft anstrebt
und ihrer Verantwortung zur Lösung der globalen Probleme gerecht wird;
* eine Verfassung für Europa, die von den Bürgerinnen und Bürgern mit
gestaltet wird.

Quelle: http://die-linke.de/wahlen/positionen/themen_az/io/lissabonvertrag/

Liebe Grüße

Jörg

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: bergisches-land-bounces+joerg=scherdin.de@lists.piratenpartei.de
[mailto:bergisches-land-bounces+joerg=scherdin.de@lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von Johannes Ulke
Gesendet: Dienstag, 29. September 2009 08:25
An: bergisches-land@lists.piratenpartei.de
Betreff: [Bergisches Land] Lissabon Vertrag

Ahoi!
Sehr schön das die Piraten Lissabon an gehen! Das die den Lissabon
Vertrag durch gewunken haben war mit bewusst, auch dieses Problem
(Todesstrafe/Tötung) aber auch weitere ("Verteidigungsausgaben", nicht
Einführung eines Volksentscheides (ja noch nicht mal eine
Demokratisierung der bisherigen Wahlverfahren)) waren mir bekannt.

Ich finde es gut das die Piraten sich entschieden haben hier Flagge zu
zeigen. Bisher hat sich einzig und allein die Linke hier ihre Stimme
erhoben, diese wurden/und wird von den anderen immer schnell als
Spielverderber, EU Feind oder sonstiges dargestellt ohne das sie (die
anderen) selbst mal reflektieren würden was sie da unterzeichnen. Nicht
zuletzt auch die Grünen und die SPD, beide Parteien sollten sich mal
überlegen wie sie es 1968 empfunden hätten wären die "Aufstände" in
Deutschland á la Prag oder Peking zusammen geschossen/ "platt gewalzt"
worden.
Ich werde mich mal darum bemühen von meinem Bruder (der spielt bei den
Linken mit) einen Lissabon Reader zu bekommen, intern können wir
sicherlich hier schnell ein paar Infos raus ziehen um ArguLiner oder so
was zu entwickeln ohne selbst die 10.000 Seiten lesen zu müssen.
Ich hatte mal einen Flyer von denen zum Lissabon Vertrag in der Hand,
war nicht schlecht gemacht einzelne kritische Gesetze waren heraus
gezogen worden und abgearbeitet worden, so weit ich mich erinnere.

In diesem Sinne Arrrrr

Johannes

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