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bergisches-land - Re: [Bergisches Land] Text

bergisches-land@lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionalgruppe Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

Re: [Bergisches Land] Text


Chronologisch Thread 
  • From: piraten <piraten@snowdiver.de>
  • To: Johannes Ulke <ujojo@gmx.de>
  • Cc: bergischesland Stammtisch <bergisches-land@lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Bergisches Land] Text
  • Date: Sun, 27 Sep 2009 23:49:40 +0200
  • Authentication-results: rackham-b.piratenpartei.de (MFA); dkim=pass header.i=@snowdiver.de
  • List-archive: <http://service.piratenpartei.de/mailman/private/bergisches-land>
  • List-id: "Ortsgruppe Bergisches Land \(Nordrhein-Westfalen\)" <bergisches-land.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Johannes,
danke für die Ausarbeitung des Textes, ich sehe es wie Du, das wir es schleunigst in die Uni tragen sollten, und dann werden wir es über die PiratenparteiNRW weitertragen.
Gruß
Ralf

Ralf Gloerfeld
Piratenpartei Deutschland
Landesverband NRW
Crew Fliegender Düsseldorfer
Stammtisch Düsseldorf
Stammtisch Bergisches Land

jabber: rgloerfeld@jabber.piratenpartei.de
mail: piraten@snowdiver.de

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Am 27.09.2009 um 23:11 schrieb Johannes Ulke:

Ahoi Piraten!
hier noch mal eine final überabeitete Version, wenn es keine Änderunswünsche mehr gibt würde ich das gerne morgen früh gerne schon mal in die Uni rein kommunizieren so das es am Dienstag auf dem AStA Plenum besprochen werden kann.
Außerdem würde ich gerne morgen schon um einen Gesprächstermin mit dem Dekan ersuchen.
Wie groß wir das nach außen tragen kann dann ja morgen Abend (ohne mich =( ) entschieden werden.
Grüße
Johannes


Kommt Schäubles nächster Überwachungs-Coup aus Wuppertal?


So sieht es fast aus, wenn man den Zeitungsberichten der vergangenen Tage glauben schenken kann. Am 19.09. berichtete die englische Zeitung Telegraph unter dem hier übersetzten Titel: "EU-finanziert "Orwells" künstlichen Intelligenz Plan zur Überwachung der Öffentlichkeit bei "abnormen Verhalten"" <http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/6210255/EU-funding-Orwellian-artificial-intelligence-plan-to-monitor-public-for-abnormal-behaviour.html >, wenig später griffen auch die deutschen Medien <http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2009-09/indect-ueberwachung?page=1 >das Thema rund um das von der EU mit 15 Millionen finanzierte Forschungsprojekt namens Indect <http://www.indect-project.eu/>aauf. Wobei der Name hier ein Akronym für "Intelligent information system supporting observation, searching and detection for security of citizens in urban environment" ist. Also auf deutsch ein "intelligentes Informations-System zur Unterstützung der Überwachung, Suche und Erkennung (von Personen) für die Sicherheit der Bürger im städtischen Raum".

Doch was hat dies alles mit Wuppertal zu tun? Überwachungskameras im städtischen Bild sind (hierzulande noch relativ) selten, wer wird hier also böses vermuten?

Es sind Wuppertaler Wissenschaftler, die an diesem Projekt mitarbeiten und somit dieses Projekt in einen unmittelbaren Bezug zu Wuppertal setzen. Die Bergische Universität Wuppertal ist einer der drei deutschen Partner in diesem Projekt, neben den Firmen Innotec Data Gmbh & Co KG <http://www.innotec-data.de/> und Psi Transcom Gmbh <http://www.psitrans.de/de/ptr-applications/profil/>. Der Fachbereich E; Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik <http://www.fbe.uni-wuppertal.de/ > der Bergischen Universität will dieses Projekt voran treiben. Leiter des Projektes an der Bergischen Universität ist kein geringere als der Dekan des Fachbereiches, Herr Prof. Dr.-Ing. Tibken.

Mit einer Fördersumme von über 700.000 Euro soll in Wuppertal bis zum Jahre 2013 [1 <http://www.ff.uni-wuppertal.de/prdetails.php? id=54>]eine Möglichkeit gesucht werden, bestimmte Personen im öffentlichen Raum aufzuspüren, sie zu überwachen und zu verfolgen, dies soll neben Überwachungskameras auch über mobile Geräte geschehen mit denen die Polizei zum Beispiel Funktelefone orten und verfolgen kann. Doch damit noch nicht genug, es soll desweiteren eine Software entwickelt werden mit der auch Blogs, Foren und Internet-Netzwerke z.B. YouTube automatisch durchsucht werden können und Personen die dort ein 'abnormes Verhalten' zeigen, heraus gefiltert werden. Diese Technologie soll hierbei sogar dazu in der Lage sein, selbst Stimmungen erfassen zu können. [2 <http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31176/1.html >]

Neben der doch sehr offen gehaltenen Formulierung "abnormes Verhalten" bezüglich des später zu Verfolgenden, bedeutet doch 'abnorm' nichts weiter als von einer (durch wen und wie definierten?) Norm abweichend; mit einer solchen unscharfen Formulierung würden im Zweifel Überwachungen von sämtlichen Minderheiten möglich. Doch neben dieser doch sehr abstrusen Zielsetzung, die auf ein völlig überzogenes Sicherheitsbedürfnis hinweist, offenbart der Artikel ein weiteres Problem: Es ist durchaus mit Beunruhigung uns Skepsis zu sehen, "[...] dass sich Wissenschaftler ohne große Diskussionen an solchen Projekten beteiligen. Hauptsache Forschungsgelder werden eingeholt, Geld stinkt anscheinend nicht, verantwortlich ist man als Wissenschaftler nicht für die künftige Anwendung, auch wenn das mögliche Ergebnis sehr wohl stinkt und für ein totalitäres Regime erstrebenswert ist, aber nicht für demokratische Staaten." [2 <http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31176/1.html >]

Dieses Forschungsprojekt stellt laut dem dem erfahrenen Journalisten und Buchautor Stephen Booth einen massiven Eingriff in die Privatsphäre der Menschen dar. Die Kanzlerin der Oxford Brookes University und Freiheits-Aktivistin Frau Shami Chakrabarti sagt: "Die Verfolgung einer ganzen Bevölkerung statt die eines einzelnen Verdächtigen ist ein unheimlicher Schritt in jeder Gesellschaft."[3 <http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/6210255/EU-funding-Orwellian-artificial-intelligence-plan-to-monitor-public-for-abnormal-behaviour.html >] Empörend ist, dass sich Wissenschaftler scheinbar so unskeptisch und kritiklos für solche Forschungsvorhaben einspannen lassen, aber dies spiegelt auch den Stand der Wissenschaft wieder, wenn die Einwerbung von Drittmitteln wichtiger ist, als die Ethik und Moral des Wissenschaftlers.

Das Projekt an sich, aber auch die offensichtliche Leichtigkeit mit der sich Wissenschaftler solchen Projekten verschreiben, stellen einen Alptraum für jede Gesellschaft und jeden Bürger dar, der die Freiheit und Bürgerrechte schätzt.

Die Piraten an der Bergischen Universität Wuppertal lehnen die Beteiligung ihrer Hochschule an solchen, den Überwachungsstaat voran treibenden Projekten, strikt ab!

Weitere Schritte können daher nicht ausbleiben.

Wenn Du auf dem laufenden bleiben möchtest, informiere Dich auf unserer Homepage <http://www.uni-politik.de/piraten> und trage Dich in den Newsletter <http://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/hsg-wuppertal >ein.

Weitere Infos zu unseren Aktionen und zu den Piraten im Bergischen Land findest Du hier <http://www.piraten-bergisches-land.de/>.


Von: Johannes Ulke, Mitglied der Piraten an der Bergischen Universität Wuppertal


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http://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/bergisches-land




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