Re: [Ag-waffenrecht] Rückmeldung

[Peer Ponocny <P.Ponocny AT gmx.de>]

Danke für die epische Berichterstattung.
Macht Spass sowas zu lesen.

Peer



Am 02.07.2012 14:41, schrieb Mats Grundhoff:

Ahoi liebe Mitstreiter des  Themas Waffenrecht,

nach Urlaub, etwas Arbeit an der Basis (kommunal) in der Woche danach, und dem am Wochenende erfolgten Landesparteitag hier in NRW wollte ich mich mal wieder zurückmelden. Ich habe euch echt vermisst^^ Ich hoffe, ihr mich auch. Ihr wart ja in der Zwischenzeit mal wieder recht fleißig mt Mails und ich habe bis in die Puppen Mails gelesen, als ich endlich wieder zu Hause war. Da es zur Zeit keinen Troll gibt, sind wir endlich wieder bei inhaltlicher Arbeit (mal von externen Dauertrollen abgesehen).

 

Is ja auch viel passiert. Vom LPT kann ich nur berichten, das ich beide Tage mit Polo-Shirt der AG-Waffenrecht rumgelaufen bin, und eigentlich jedesmal, wenn ich irgendwo in einer Schlange wartete oder dampfennd (E-Zigarete) bei den Rauchern war auf das Shirt oder die AG und unsere Sichtweise, Inhalte und Außenwirkung angesprochen wurde. Ich kann sehr viel Erfreuliches mitteilen. Das Feedback war ausnahmslos positiv. Es gab zwar natürlich auch Mitpiraten, die sich noch nicht schlüssig waren, wie sie zu den Thema stehen oder historisch bedingt vorher eher ablehnend eigestellt waren (und vielleicht auch bleiben), aber schon bei Eingang des Gesprächs unser Engagement und Weise das Thema zu behandeln als absolut legitim, shr professionell und in Ordnung einstuften. Ganz im Gegenteil. Hier wurde unserer AG viel Respekt gezollt, sich so offen mit dem Thema in der Partei auch gegenüber vielen ideologisch eingefärbten shitstormern durchzusetzen. Uns wurde viel Mut zugesprochen durchzuhalten. Das gibt wirklch viel Kraft.

 

Dazu kamen viele Interessierte, die nach Spiegelartikel und Klaus Twitterei und Anderem nun endlich mal aus erster Quelle informiert werden wollten. Darunter auch viele Altpiraten, die das Thema nur nebenbei auf den Schirm bekommen haben, da ja viel Wirbel gemacht wurde. Ich habe an diesem Wochenende dadurch sicherlich 3-4 Stunden Gespräche mit schätzungsweise insgesamt 40-50 Piraten zu dem Thema geführt und keinen Pöbler oder Totalverweigerer kennen gelernt. Die Gespräche waren insgesamt sehr positiv.

 

Ich bin zum Thema „Schusswaffen – Sichtweise der AG Waffenrecht“ zu einem Interview gebeten worden, habe aber mit dem Hinweis persönlich abgelehnt, das ich mir wünsche erst mit euch abzusprechen, wer dieses Interview wann führt. Ich wollte nicht einfach ohne Absprache mit euch oder dem Risiko des Übergehens der Koordinatoren dieses abliefern. Schliesslich haben wir alle in der Vergangenheit auch schon schlechte Erfahrungen mit der Presse gemacht. Die Kontaktdaten gebe ich dann im nächsten mumble Treffen weiter. Außerdem möchte ich mich nicht in den Vordergrund drängen.

 

Zum Thema Vorderladerschießen traf ich auf Interessenten, die es schade fanden, das es nun nicht stattfindet. Andere Piraten werden sich mit mir privat treffen, um einmal persönlich den Schießsport kennen zu lernen oder selbst zu schießen, um sich selbst mal ein Bild davon zu machen. Ich habe dies nicht selber angeboten, sondern bin explizit darum gebeten worden (bevor die Kritiker die hier Mailingliste lesen behaupten, ich würde Menschen dazu überreden).

 

Ich bin schlichtweg baff. Mit so viel positiver Resonanz hatte ich nicht gerechnet. Durch den häufigen shitstorm und die vielen Mails hatte ich völlig vergessen, auf wie wenige „Gegner“ und das in vielen Fällen rein von außen her sich de Kritik eigentlich beschränkte.

 

Ich konnte sowohl den Spiegelartikel, als auch die Missverständnisse durch die gestreuten Lobbyvorwürfe komplett entkräften. Zumindest hier auf dem LPT in NRW. Ich wurde aber ach darauf nur 2 mal angesprochen. Bei Piraten fält solch extrem auffälige Propaganda auf und wird per se eher kritisch gesehen. Viele haben daraufhin unsere Wiki angeschaut und stellten erstaunt fest wie weit die Bericherstattung im Spiegel und die perfide falsch gezeichnete Darstellung unserer Inhalte oder Motivation durch Einzelne von der Realität unserer  legitimen Inhaltsauseinandersetzung abweicht.

 

Dies zeigt mir mal wieder eindeutig, wie sehr sich Diffarmierungsversuche und Diskriminierung zu Solidarität umkehren bei den Piraten, wenn sie inhaltlos sind. Ich liebe es, Pirat zu sein. Die heftigen Unterdrückungsversuche weniger Personen durch Falschaussagen und Streung von Vorurteilen sind jedenfalls hier vor Ort völlig ins Gegenteil verkehrt worden.

 

Wie immer zeigte sich, das man in einem persönlichen Gespräch Vorurteile am besten ausräumen kann.

Da das Wochenende ansonsten auch inhaltlch wie personell aus meiner Sicht ein sehr großer Erfolg war bin ich im Moment in einer absoluten Hochstimmung. Ich bin ja sonst schon ein glücklicher Mensch, aber im Moment könnte ich Alle nur knutschen^^

 

Motorradblogger habe ich auch kurz gesehen, aber zu dem Gespräch, was ich mit ihm führen wollte ist es leider nicht mehr gekommen.

 

Ach ja, bevor ich es vergesse: Schöner Bericht aus Hannover in den Mails. Dieser wird uns mal wieder in die Schuhe geschoben (vom Kommentar wir wären jetzt nach Hannover ausgewichen bis hin zu twittern der „Unterwanderung Hannovers“ durch unsere AG). War sehr amüsant^^.

In Gesprächen mit Piraten die vorher lasen, worum es ging, nahmen diese das einfach nur als positiven Nebeneffekt zur Kenntnis. Diese verstanden auch, das das mit der eigentlichen Diskussion zum Thema wie man zum Waffenrecht steht gar nix zu tun hat. Auch da lief der Diffarmierungsversuch ins Leere. Ich finde es klasse, das das Thema mittlerweile von so vielen Piraten positiv wahrgenommen wird und die offene ergebnisorientierte Diskussion begonnen hat. Auch negative publicity hat positive Wirkungen, wie man sieht. Ich bin erstaunt.  Der Versuch uns mundtot zu machen indem man uns negativ belegt oder der Versuch, das Thema zum Tabuthema zu deklarieren, ist in jedem Fall gescheitert. Ich bin stolz auf unsere Mitpiraten. Schwarmintelligenz ist was Tolles.

 

Ich weiß zwar immer noch nicht, wie ein Positionspapier zu diesem Thema hier vor Ort vom Abstimmungsverhalten her Zustimmung bekommen würde oder nicht (war ja auch gar nicht das Thema meiner Gespräche hier), aber die AG ist akzeptiert und unsere inhaltlche Arbeit mit dem schwierigen emotionalen Thema wird sehr wohl als positiv betrachtet. Auch Aussagen, die AG zu „verbieten“ oder zu „schließen“, die ein ideologisch sehr enagierter polarisierender Mensch propagiert, wurden als unpiratig oder piratenunwürdig oder schlicht unsachlich und undemokratisch gebrandmarkt und kategorisch abgelehnt und erwirken eher eine Solidarisierung. Dazu vielen zum Beispiel Kommentare wie „Wenn man sich inhaltlich halt nicht mehr auseinandersetzen möchte oder kann, macht man den Gegner halt unglaubwürdig oder atackiert ihn, anstatt  die Inhalte. Dies ist aber eher ein Mittel unserer politischen Gegner . Piraten sind da anders und haben dort einen anderen Anspruch.“ Ich bin ja stark kommunalpolitisch aktiv, und jedem der sich mit mir unterhielt war schliesslich klar, das jemand der kommunalpolitisch arbeitet das Waffenlobbyist wohl an der falschen Baustelle wäre.

 

Ich hoffe, ihr konntet aus meiner Mail etwas von der positiven Energie herausnehmen, die mir an diesem Wochenende entgegengebracht wurde.

Denn es steht uns noch ein langer Weg bevor. Und wir stehen gerade erst am Anfang.

Mit piratigen Grüßen,

☠ Mats ☠

aka  „MuGen“
P.S.: Wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten.

Diese eMail ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland.

Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wieder.

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