[Ag-waffenrecht] Argumente gegen zentrale Lagerung von Munition

[Reimar Oelte <rjoelte AT gmail.com>]

Dem kann ich nur zustimmen. Wir erreichen hier nur etwas, wenn
wir im Gegensatz zum Großteil der Politik sachlich mit einander
und dem Thema umgehen ohne persönlich oder prolemisch zu werden.

Zum Thema Einheitsmunition oder zentrale Lagerung möchte ich
noch anführen daß nicht nur das Thema Präzision ein Grund ist
um Munition als Wiederlader selbst herzustellen.

Ich als IPSC Schütze kann zum Beispiel gar nicht auf fertige Munition
ausweichen, da in meiner Disziplin ein Mindestimpuls gefordert ist,
der mit normaler Fabrikmunition gar nicht zu erreichen ist.

Darüber  hinaus  ist  es  auch  ganz simpel ein Kostenfaktor. Wenn ich
selber  lade  komme ich (abgesehen von meiner Arbeitszeit) auf 1/3 der
Kosten im Vergleich zur Fabrikmunition.

Und bei ca. 5000 - 7000 Schuß die ich im Jahr abgebe ergibt das auch
bei Centbeträgen eine ganz ordentliche Summe zusammen.

Der Schießsport mit seinen vielen unterschiedlichen Disziplinen ist so
breitgefächert,  mit so vielen verschiedenen, oft auch gegensätzlichen
Anforderungen,    daß   sich   hier   schon   rein   sachlich   nichts
vereinheitlichen läßt.


> Leute, gehts auch ohne persönlich zu werden?

> Jan kennt offensichtlich unseren Sport nicht, aber er redet
> sachlich mit uns, also bitte antwortet ihm auch so.

> @Jan: Wie schon teilweise on den anderen geschrieben ist es so,
> dass halt nicht die Einheitsmunition für alle Waffen passt. Sowohl
> die Waffen, wie auch die Munition haben Toleranzen. Die Toleranzen
> der Waffe ändern sich (hoffentlich) nur langsam durch die Alterung
> und Abnutzung des Laufes. Die Toleranzen der Munition streuen nach
> den Produktionschargen, was u.a. an Variationen im Material, den
> EInstellungen bzw. der jeweils verwendeten Maschine liegen kann.

> In vielen Disziplinen passen die selbstladenden Schützen die
> Munition durch Experimentieren der Waffe optimal an. Ordonnanzgewehr
> ist ein Beispiel für eine Disziplin bei der praktisch alle
> Leistungsschützen selber laden, weil hier die Waffen sehr stark voneinander 
> abweichen.

> Die Schützen die nicht selber laden, weil sie entweder den Aufwand
> scheuen, oder eine Disziplin ausüben bei der es hinreichend präzise
> Munition zu kaufen gibt, testen die Munition auf ihren Waffen an um
> die am besten passende Charge auszuwählen. Damit schießt dann ein
> gewisser Teil der Waffen dieser Bauart optimal, aber ein Großteil nicht.

> Das ist übrigens eine Sache die nicht nur auf scharfe Waffen
> beschränkt ist. Mein Luftgewehr habe ich vor einigen Jahren auch mal
> getestet und dann eine Großpackung der Munition gekauft mit der es
> bei 5 Schuss ein Loch von knapp 5 mm produziert hat (ist jetzt bald
> alle, dann muss ich das wiederholen). Bei etwa 15 LGs die wir da
> durchgetestet haben kamen fünf oder sechs verschiedene
> Munitionsauswahlen heraus. Teilweise ging die Streuung mit der
> falschen Munition auf etwa 8 mm (die LG 10 hat 1 mm Durchmesser).
> Und wir reden hier von einfachen Bleistücken, da ist kein Pulver,
> keine Messinghülse und kein Zündhütchen im Spiel.

> Bei den ganzen Überlegungen solltest Du Dir darüber im Klaren sein,
> dass der Schießsport sehr viele Facetten hat. Die Disziplinen sind
> sehr unterschiedlich und etliche haben nicht nur das eigentliche
> Schießen als Bestandteil, sondern auch eine handwerkliche
> Komponente. Nicht jeder macht das und kaum ein Schütze übt alle
> Disziplinen aus. Und wir kommen immer wieder an den Punkt zurück:
> Mit welcher Berechtigung werden Einschränkungen verlangt, wenn keine
> signifikante Problematik vorhanden ist?

> ------------------------------

> Message: 2
> Date: Sun, 10 Jun 2012 09:09:32 +0200
> From: Axel Hammer <axel-hammer AT gmx.de>
> To: Mailingliste der AG Waffenrecht
>         <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
> Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Argumente gegen zentrale Lagerung von
>         Munition?
> Message-ID: <4FD4482C.70004 AT gmx.de>
> Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

> Mats Grundhoff schrieb:
>> Ahoi, genau bei solchen Argumenten sieht man, das teilweise von
>> Leuten diskutiert wird, die von der Sportart keine Ahnung haben und
>> auch nicht verstehen, das bei Schützen es eben schon genauestens auf
>> die Abstimmung von Waffe und Munition geht.

> Und deswegen erklären wir es ihnen.

> Axel


> ------------------------------

> Message: 3
> Date: Sun, 10 Jun 2012 09:20:42 +0200
> From: Patrick Neuhaus <sportschiessen AT tsv-kenten.de>
> To: Mailingliste der AG Waffenrecht
>         <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
> Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Argumente gegen zentrale Lagerung von
>         Munition?
> Message-ID: <4FD44ACA.90701 AT tsv-kenten.de>
> Content-Type: text/plain; charset="utf-8"; Format="flowed"

> Am 10.06.2012 09:09, schrieb Axel Hammer:
>> Mats Grundhoff schrieb:
>>> Ahoi, genau bei solchen Argumenten sieht man, das teilweise von
>>> Leuten diskutiert wird, die von der Sportart keine Ahnung haben und
>>> auch nicht verstehen, das bei Schützen es eben schon genauestens auf
>>> die Abstimmung von Waffe und Munition geht.
>>
>> Und deswegen erklären wir es ihnen.
>>
>> Axel
> Naja, Also Aufklärung erstmal in den eigenen reihen! ;-))
> Gruß Patrick74
> -------------- nächster Teil --------------
> Ein Dateianhang mit Binärdaten wurde abgetrennt...
> Dateiname   : sportschiessen.vcf
> Dateityp    : text/x-vcard
> Dateigröße  : 276 bytes
> Beschreibung: nicht verfügbar
> URL         :
> <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht/attachments/20120610/12b63225/attachment-0001.vcf>

> ------------------------------

> Message: 4
> Date: Sun, 10 Jun 2012 11:06:39 +0200
> From: "Mats Grundhoff" <mats AT piratenpartei-nrw.de>
> To: "'Mailingliste der AG Waffenrecht'"
>         <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
> Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Argumente gegen zentrale Lagerung von
>         Munition?
> Message-ID: <001a01cd46e8$5884fd40$098ef7c0$ AT piratenpartei-nrw.de>
> Content-Type: text/plain;       charset="utf-8"

> Ahoi,
> wenn ich zu persönlich geworden sein sollte tut es mir leid.
> Ich denke ich leide unter Hobo-Phobie und werde mich selber
> therapieren, damit mir das nicht mehr so leicht passiert. Danke für
> die Aufklärung. Vieleicht habe ich diese Argumente auch in letzter
> Zeit einfach z uhäufig gehört und beatwortet. Da ist das Frustlevel
> und die Schwelle für Reizbarkeit scheinbar niedriger als normal bei mir.

> Ich gelobe Besserung. :-)

> Mit piratigen Grüßen,
> ☠ Mats ☠
>  aka  „MuGen“
> P.S.: Wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten.

> Diese eMail ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland.
> Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wider.
> Auch Nicht-Mitglieder können Nachrichten an diese Liste senden.

> -----Original Message-----
> From: ag-waffenrecht-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-waffenrecht-bounces AT lists.piratenpartei.de] On Behalf Of Guido 
> Körber
> Sent: Samstag, 9. Juni 2012 23:33
> To: Mailingliste der AG Waffenrecht
> Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Argumente gegen zentrale Lagerung von 
> Munition?

> Leute, gehts auch ohne persönlich zu werden?

> Jan kennt offensichtlich unseren Sport nicht, aber er redet
> sachlich mit uns, also bitte antwortet ihm auch so.

> @Jan: Wie schon teilweise on den anderen geschrieben ist es so,
> dass halt nicht die Einheitsmunition für alle Waffen passt. Sowohl
> die Waffen, wie auch die Munition haben Toleranzen. Die Toleranzen
> der Waffe ändern sich (hoffentlich) nur langsam durch die Alterung
> und Abnutzung des Laufes. Die Toleranzen der Munition streuen nach
> den Produktionschargen, was u.a. an Variationen im Material, den
> EInstellungen bzw. der jeweils verwendeten Maschine liegen kann.

> In vielen Disziplinen passen die selbstladenden Schützen die
> Munition durch Experimentieren der Waffe optimal an. Ordonnanzgewehr
> ist ein Beispiel für eine Disziplin bei der praktisch alle
> Leistungsschützen selber laden, weil hier die Waffen sehr stark voneinander 
> abweichen.

> Die Schützen die nicht selber laden, weil sie entweder den Aufwand
> scheuen, oder eine Disziplin ausüben bei der es hinreichend präzise
> Munition zu kaufen gibt, testen die Munition auf ihren Waffen an um
> die am besten passende Charge auszuwählen. Damit schießt dann ein
> gewisser Teil der Waffen dieser Bauart optimal, aber ein Großteil nicht.

> Das ist übrigens eine Sache die nicht nur auf scharfe Waffen
> beschränkt ist. Mein Luftgewehr habe ich vor einigen Jahren auch mal
> getestet und dann eine Großpackung der Munition gekauft mit der es
> bei 5 Schuss ein Loch von knapp 5 mm produziert hat (ist jetzt bald
> alle, dann muss ich das wiederholen). Bei etwa 15 LGs die wir da
> durchgetestet haben kamen fünf oder sechs verschiedene
> Munitionsauswahlen heraus. Teilweise ging die Streuung mit der
> falschen Munition auf etwa 8 mm (die LG 10 hat 1 mm Durchmesser).
> Und wir reden hier von einfachen Bleistücken, da ist kein Pulver,
> keine Messinghülse und kein Zündhütchen im Spiel.

> Bei den ganzen Überlegungen solltest Du Dir darüber im Klaren sein,
> dass der Schießsport sehr viele Facetten hat. Die Disziplinen sind
> sehr unterschiedlich und etliche haben nicht nur das eigentliche
> Schießen als Bestandteil, sondern auch eine handwerkliche
> Komponente. Nicht jeder macht das und kaum ein Schütze übt alle
> Disziplinen aus. Und wir kommen immer wieder an den Punkt zurück:
> Mit welcher Berechtigung werden Einschränkungen verlangt, wenn keine
> signifikante Problematik vorhanden ist?



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Mit freundlichen Grüßen
Reimar Oelte
mailto:rjoelte AT gmail.com