ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ag-umwelt mailing list
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- From: Jan Hemme <jan.hemme.berlin AT googlemail.com>
- To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff
- Date: Tue, 25 Sep 2012 00:18:34 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
In der Tat. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Dreck ausgerechnet aus Sellafield kommt...
Gruss,
JH
Jan Hemme
Web: http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Janhemme
Mail: jan.hemme.berlin AT googlemail.com
Twitter: http://twitter.com/JanHemme
On Sep 25, 2012, at 12:11 AM, kannstewissen wrote:
Puh, Glück gehabt :-)
Zum Thema: wenn man drüber nachdenkt kann einem nur übel werden.
Am 24.09.2012 22:41, schrieb Jan Hemme:Nee, Du doch nicht, Rainer : )Andreas meint den Rainer Klute von der Nuklearia...Gruss,JH*Jan Hemme*Web:http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:JanhemmeMail:jan.hemme.berlin AT googlemail.com <mailto:jan.hemme.berlin AT googlemail.com>Twitter:http://twitter.com/JanHemmeOn Sep 24, 2012, at 10:37 PM, KannsteWissen wrote:Ich hoffe du meinst nicht mich :-)Am 24.09.2012 21:23, schrieb Andreas Rohrmann:Ahoi.Es kann keinen Atomkreislauf geben, wie uns die Atomlobby und unser Rainerimmer wieder erklären will.MOX ist gefährlich, das hat selbst EON herausgefunden und in einer Präseoffiziell in den USA vorgestellt. Hier die Präse als PDF:http://www.nwtrb.gov/meetings/2011/sept/faber.pdfFaber ist der Leiter für die Beschaffung und Entsorgung von Brennstäbenbei EON KK.Es stehen unfassbare 5.000 kg Plutonium in England und Frankreich fürunsere AKWs als MOX-Brennelemente. Das sind rund 100 MOX-Transporte in dennächsten Jahren. In der Zeit bis zum Atomausstieg können die AKWs dieseMengen nicht einsetzen. Das könnte bedeuten, dass man am Ende 2020feststellt, es gibt keinen Atomausstieg...Über 62.000 kg Plutonium warten in Summe darauf nach Deutschlandzurückzukommen. Unfassbar, diese Mengen.Links dazu:http://www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/niedersachsen/66710079/mox-brennelemente-betreiber-von-atomkraftwerken-erwarten-noch-rund-100-lieferungenhttp://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/013/1701323.pdfHier ein gelungener Artikel - schon angefangen mit der Überschrift bei derTagesschau!http://www.tagesschau.de/inland/mox-brennelemente100.htmlAuch beim DRadio gibt es einen guten Beitrag, der auch die Probleme inSellafield verdeutlicht:http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1873203/Greetz Andreas70------------------------------TAGESSCHAU:Von Martin Gent, WDRMOX - ein risikoreicher Second-Hand-BrennstoffEntsorgungsproblem in der AtomindustrieDer Transport von aufgearbeiteten Mischoxid-Brennelementen ins AKW Grohndewar nicht der letzte seiner Art. Der Second-Hand-Brennstoff wird in jedemzweiten deutschen AKW verwendet. Er gilt als wirtschaftlich - wegen desPlutoniumdioxides aber auch als sehr riskant.Einst träumte die Atomwirtschaft vom "Brennstoffkreislauf". Durch dieWiederaufarbeitung sollte der Kernbrennstoff Uran gestreckt werden,zusammen mit Brutreaktoren hätte fast ein Perpetuum Mobile entstehensollen. 1989 war klar, dass die Wiederaufarbeitungsanlage WAA Wackersdorfnie gebaut werden würde, wenig später wurde der Schnelle Brüter in Kalkarzur Investitionsruine.Die Energiewirtschaft setzte in Sachen "Brennstoffkreislauf" aufKooperation mit Frankreich und Großbritannien. Anlagen in La Hague undSellafield sollten deutschem Atommüll ein zweites Leben bescheren. Bis derrot-grüne Atomkonsens aus dem Jahr 2000 auch diesen Entsorgungspfad zurSackgasse machte. Seit Juli 2005 sind Transporte zuWiederaufarbeitungsanlagen nicht mehr zulässig, abgebrannte Brennelementewerden - solange es kein Endlager gibt - direkt bei den Kraftwerkenzwischengelagert.Transporter mit radioaktiven Brennelementen verlassen den Hafen in Nordenham.Zur Rücknahme verpflichtetDoch immer noch kommen die Produkte der Wiederaufarbeitung zurück nachDeutschland. Das, was trotz aller Bemühungen gefährlicher Atommüll bleibt,wurde - von heftigen Demonstrationen begleitet - größtenteils schon nachGorleben ins dortige Zwischenlager gebracht. Jetzt geht es um dieRückführung von acht Brennelementen aus einer kerntechnischen Anlage imbritischen Sellafield zum Atomkraftwerk Grohnde, das von E.ON Kernkraftgemeinsam mit den Stadtwerken Bielefeld betrieben wird.Ursprünglich hätte dieser Transport schon Anfang 2011 stattfinden sollen,doch weil keine Transportgenehmigung vorlag, mussten Transport und Einsatzder Brennelemente verschoben werden. Nun soll noch in diesem Herbst einzweiter Transport aus Sellafield nach Grohde erfolgen. Die 16MOX-Brennelemente werden dann bei der nächsten Revision desKernkraftwerks, die für April 2013 geplant ist, eingesetzt werden. Die"Hannoversche Allgemeine Zeitung" schreibt, dass Deutschland noch etwa 100solcher Lieferungen erwarte.Das Kernkraftwerk Grohnde an der Weser: Hier werden die MOX-Brennelementeverwendet.Auf den Brennstoff kommt es anDie allermeisten Brennelemente eines Kernkraftwerks bestehen ausangereichertem, natürlichem Uran in Form von reinem Urandioxid. Doch inetwa jedem zweiten deutschen Kernkraftwerk wird auchSecond-Hand-Brennstoffeingesetzt. Diese Mischoxid- oder MOX-Brennelemente enthalten nebenUrandioxid ein weiteres Oxid, meist Plutoniumdioxid. Der Einsatz dieserBrennelemente ist seit langem üblich, aber ebenso lange heftig umstritten.Während eine E.ON-Sprecherin gegenüber dem WDR für den Einsatz derMOX-Brennelemente warb und anführte, dass dabei durchaus risikobehaftetesPlutonium vernichtet werde, wird der Einsatz von MOX-Brennelementen imKernkraftwerk Grohnde von Umweltverbänden heftig kritisiert.Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital fordert, dass die MOX-Brennelementenach den Erfahrungen in Fukushima nicht als Brennstoff genutzt, sonderndirekt als Atommüll entsorgt werden.In Sellafield wurden die Elemente aufgearbeitet.Entsorgungsfrage verschärft sichTatsächlich sprechen offenbar vor allem wirtschaftliche Überlegungen fürden Einsatz der MOX-Brennelemente im Reaktor, sagt Christian Küppers,Atomexperte beim Öko-Institut in Darmstadt. Den Einsatz vonMOX-Brennelementen im Regelbetrieb sieht er nicht als das große Problem.Nachteile gäbe es zwar auch dabei, doch gelten diese als beherrschbar,solange MOX-Brennelemente nur einen kleinen Teil des Kernbrennstoffsausmachen.Eindeutig negativ wirken sich MOX-Brennelemente nach Ansicht von Küppersaber auf die spätere Entsorgung des Atommülls aus. Während Brennelementeaus Natururan im "abgebrannten" Zustand nur rund ein Prozent Plutoniumenthalten, kämen MOX-Brennelemente schon mit bis zu acht Prozent Plutoniumin den Reaktor.Durch den Beschuss mit Neutronen entstünden zudem andere stark radioaktiveIsotope beispielsweise von Americium und Curium. Für Jahrzehnte würde derMüll dadurch zu einer besonders schwierigen Strahlenfracht. Wegen deutlichhöherer Neutronenstrahlung und Wärmeentwicklung müssten abgebrannteMOX-Brennelemente schon beim regulären Tausch mit besonderer Sorgfaltbehandelt werden. Mit der Zeit würde der Unterschied noch größer, was zumBeispiel den Platzbedarf in einem etwaigen Endlager erhöhe.Reizwort PlutoniumEin besonderes Risiko droht, falls es beim Einsatz von MOX-Brennelementendoch zu einem großen Atomunfall kommt. Auch in Block 3 des havariertenKernkraftwerks Fukushima-Daiichi waren 32 plutoniumhaltigeMOX-Brennelemente im Einsatz. Groß war die Sorge, dass wie in Tschernobylein Teil der Plutoniumfracht in die Umgebung gelangt. Dazu hätten Teiledes geschmolzenen Kerns freigesetzt und zerstäubt werden müssen, wozu esaber glücklicherweise nicht kam. Denn freigesetztes Plutonium ist hochgefährlich. Schon ein bis zwei Millionstel Gramm sollen Lungenkrebsauslösen können. Zum Vergleich: Die acht Brennelemente aus Großbritanniendürften rund 300 bis 400 Kilogramm Plutonium enthalten. In Sellafieldsollen insgesamt 110 Tonnen lagern.Sellafield als wirtschaftliches DesasterGreenpeace hat auch wenig Vertrauen in den Lieferanten derMOX-Brennelemente, die Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield. In derVergangenheit hatte eine Vorläuferanlage Probleme mit derQualitätssicherung, wie Christian Küppers vom Öko-Institut bestätigt.Wegen mutmaßlich fehlerhafter Brennelemente sollen in Deutschland einzelneReaktoren sogar außerplanmäßig abgeschaltet worden sein.Über die Qualität der aktuellen Lieferung sagt das wenig, möglicherweisehaben die Beteiligten aus früheren Fehlern gelernt.Fest steht aber, dass die britische Regierung vor rund einem Jahrbeschlossen hat, die Fertigung von MOX-Brennelementen in Sellafieldaufzugeben. Wichtigster Grund: Die Zahl der Abnehmer für MOX-Brennelementesinkt und neue Kernkraftwerke werden gewiss nicht MOX-Brennelementebenutzen, schon weil diese deutlich teurer sind als jene aus Natururan.--Ag-umwelt mailing listAg-umwelt AT lists.piratenpartei.de <mailto:Ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-umwelthttp://wiki.piratenpartei.de/AG_Umwelt/Mailingliste/Regeln
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- [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, Andreas Rohrmann, 24.09.2012
- Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, KannsteWissen, 24.09.2012
- Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, Jan Hemme, 24.09.2012
- Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, kannstewissen, 25.09.2012
- Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, Jan Hemme, 25.09.2012
- Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, kannstewissen, 25.09.2012
- Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, Jan Hemme, 24.09.2012
- Re: [Ag-umwelt] Tagesschau - MOX - ein risikoreicher Second-Hand-Brennstoff, KannsteWissen, 24.09.2012
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