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Betreff: Ag-umwelt mailing list
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- From: Andreas Rohrmann <andreas.rohrmann AT piratenpartei-nrw.de>
- To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [Ag-umwelt] RWE setzt zur Kontrolle der Solarstromerzeugung an
- Date: Tue, 28 Aug 2012 13:39:22 +0200 (CEST)
- Importance: Medium
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Zur Info...
RWE setzt zur Kontrolle der Solarstromerzeugung an
Die Blütenträume der Energiewende-Befürworter währten kurz, auch wenn sie
sich überwiegend noch in der Illusion wiegen, die erklärte Energiewende
sei, wenn nicht Sache der Regierung so doch des Mainstreams der
öffentlichen Meinung.
Nun macht sich der bisherige Atomkonzern RWE daran, die Hebel der
Solarstromerzeugung in seine Hand zu nehmen und ihre Entwicklung zu
kontrollieren:*
Die Idee von der Solarstromerzeugung in Bürgerhand ist damit schneller im
Papierkorb angekommen, als sie Gelegenheit hatte, Wirkung zu entfalten.
Für die meisten Anhänger der Ökologiebewegung unerwartet aber auch
unbemerkt kam der Schachzug des Atomkonzerns
RWE. Nur wenige Tage nach dem Beschluß des neuen EEG zog er die
Konsequenzen, um den Betreibern der Energiewende und den Befürwortern
dezentraler Energieerzeugung den Garaus zu machen: der Konzern geht nun
daran, die Kontrolle der Photovoltaik in Deutschland zu übernehmen.
Zweifellos kam sie so überraschend für die Freunde der erneuerbaren
Energien, dass sie überwiegend nicht fähig waren, die Nachricht zur
Kenntnis zu nehmen oder ihre Tragweite zu ermessen: der Atomkonzern wird
nun (auch) Solarstrom erzeugen.
Der ein oder andere mag dies als erfreulich wahrnehmen oder als Zeichen von
Lernfähigkeit. In diesen Fällen jedoch wird die strategische Dimension
dieser Entscheidung nicht verstanden.
Der entscheidende Punkt ist nachzulesen im Gesetzestext der endgültigen
Neufassung des EEG: dies sieht nämlich nun eine Deckelung des
Photovoltaikausbaus vor auf eine Gesamtkapazität von 52 GW. Dies mag
manchen viel oder ausreichend erscheinen.
Wem aber klar ist, auf welchen Umfang die Solarstromerzeugung damit
limitiert wird, der versteht auch, warum auf diesem Weg nun die
Energiewende sabotiert wird: 52 Gigawatt bedeutet gerade die Kapazität von
3 - 4 Atomkraftwerken, die also insgesamt beim Erreichen des Deckels durch
Solarstrom übernommen wird.
Dabei geht es im Rahmen der Energiewende um 17 Atomkraftwerke, die vom Netz
genommen werden sollen und deren Stromerzeugung es zu ersetzen gilt.
Noch dazu ist ein Ausbau der Elektromobilität vorgesehen: es müssen somit
zukünftig auch in wachsender Zahl Elektrofahrzeuge mit Strom versorgt
werden.
Aktuell hat der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland etwa 28 Gigawatt
erreicht. Bis zur Deckelung des geförderten Ausbaus verbleiben damit nur
noch 24 GW an Zubau.
Einen großen Teil dieses Umfangs wird wahrscheinlich RWE mit seinem Konzept
umsetzen und damit die hierfür noch verfügbare Förderung in seine Kassen
lenken können. Es verbleiben somit der "Solarenergie in Bürgerhand" nur
noch überschaubare Peanuts aufzusammeln - und damit die Interessen der
Stromkonzerne gewahrt.
Damit rächt sich nun die Unentschlossenheit der Ökostrombefürworter, die es
versäumten, konsequent die bestehenden Chancen zu nutzen, und, anstatt sich
auf die heuchlerisch-manipulativen Vorgänge der Politik zu fokussieren, die
noch bestehende - und durch niedrige Preise des Photovoltaikmarktes
begünstigte - Möglichkeit wahrzunehmen, den Solarstromausbau in eigener
Regie voranzutreiben: die hier bestehenden Trägheiten - etwa bei der
Gründung von Energiegenossenschaften - machen es Großkonzernen, wie RWE,
leicht, im bevorstehenden Rennen um den verbleibenden geförderten
Photovoltaikausbau, sich die größten Teile dieses Kuchens abzuschneiden und
die kleinen Stromproduzenten in die Nischenrolle zurückzudrängen.
http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:energiewende-rwe-macht-supermaerkte-zu-solarkraftwerken/70055178.html
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Mailingliste der Regionalkonferenz Grohnde / Hameln.
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- [Ag-umwelt] RWE setzt zur Kontrolle der Solarstromerzeugung an, Andreas Rohrmann, 28.08.2012
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