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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] [Ag-soziale_marktwirtschaft] Energiesteuer (auf Kraftstoffe)

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] [Ag-soziale_marktwirtschaft] Energiesteuer (auf Kraftstoffe)


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: AG Soz-Markt <ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: Energiepolitik NDS <nds-ag-energiepolitik AT lists.piratenpartei.de>, Michael Kauch <michael.kauch AT bundestag.de>, AG Energiepolitk <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>, Jan Mücke <jan.muecke AT bundestag.de>, AG Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] [Ag-soziale_marktwirtschaft] Energiesteuer (auf Kraftstoffe)
  • Date: Sat, 28 Jul 2012 09:45:10 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

PolitPiratNRW schrieb:

Ich hatte mal angefragt, was die Leute denn so davon halten, wenn die
bGE Finanzierung bei 1€/l mehr für Benzin und Diesel und Gas liegen
würde.

Viel besser fände ich die Idee, die Steuer auf Heizöl Schritt für
Schritt der von Diesel anzupassen und damit die energetische Gebäudesanierung anzukurbeln. Bislang werden für die KfW 1,5 Mrd. Euro pro Jahr vorgesehen.

1 000 l Heizöl (> 50mg/kg): 76,35 EUR,
1 000 l Diesel (> 10mg/kg): 485,70 EUR,
Differenz Heizöl - Diesel: ca 400 €/t.
Energiesteuer: http://www.gesetze-im-internet.de/energiestg/__2.html

Deutschland verbraucht rund 100 Mill Tonnen Erdöl, davon gehen etwas
mehr als die Hälfte in den Transportsektor. Der Rest teilt sich hälftig auf in den Wärmesektor und den nichtenergetischen Verbrauch. Im Wärmesektor stehen genügend Alternativen zur Verfügung, wohingegen man sich im Transportsektor recht schwer tut. Gleiches gilt für Erdöl als Grundstoff in der Chemieindustrie.

Überschlagsrechnung: 20 Mio Tonnen Heizöl pro Jahr, 1t ~ 1000l,
Steuereinahmen: ~1.500 Mio Euro pro Jahr

Wenn man ankündigt, über 10 Jahre die Steuersätze anzupassen, baut
garantiert kaum noch jemand Öl verbrennende Öfen ein. Hier lässt sich
deutlich einfacher und leichter das knappe und preislich volatile Gut einsparen als beim Sprit. Mit den Zusatzeinnahmen ließen sich die
KfW-Mittel aufstocken, um energetische Sanierungen im Gebäudebestand
anzugehen. Dieser Hebel ist nicht nur einfach zu realisieren, sondern auch ökonomisch attraktiv.

Wahrscheinlich wäre es geschickt, die Steueranpassung nicht immer nur zum Jahresende, sondern in kleineren Quartalsschritten durchzuführen, wenn man eine Jahresendralley wie bei der PV vermeiden möchte.
10€/t pro Quartalsschritt (~1 ct/kWh) sind bei einem Verbrauch von 20 Mio Tonnen pro Jahr 0,8 Mrd extra, mit der jedes Jahr das KfW-Fördervolumen wachsen könnte und dann nachhaltig die Effizienz der Gebäudeinfrastruktur verbessern könnte, auch wenn der Heizölverbrauch dann wie gewünscht zurückgeht.

Gruß,
Gunnar


PS.: Chris Nelder: Economic theory and the Real Great Contraction (http://www.smartplanet.com/blog/energy-futurist/economic-theory-and-the-real-great-contraction/116) "If we do not muster the political will and the mechanisms needed to execute a rapid deployment of efficiency gains and a massive transition to renewables while we still have fossil fuels with which to do it, this century will see humanity slide back down the ladder of energy consumption and credit expansion in a long and volatile reversion to the mean of human history, to a much lower equilibrium of complexity and consumption. The Real Great Contraction is here."


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