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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] generativ in abgrenzung zu regenerativ

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] generativ in abgrenzung zu regenerativ


Chronologisch Thread 
  • From: arfield AT freenet.de
  • To: Mailingliste der AG Energiepolitk <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>
  • Cc: Ag Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] [Energiepolitik] generativ in abgrenzung zu regenerativ
  • Date: Mon, 16 Apr 2012 13:05:01 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,

 

So kontrovers wie der Begriff zur Zeit diskutiert wird und auch nicht im Entferntesten klare Mehrheitsverhältnisse auszuloten sind legitimiert ein Positionspapier indem "generativ" gebraucht wird auf keinen Fall. Das einzige was uns zur Beilegung der Debatte helfen kann, ist eine Entscheidung auf dem BPT. Auch wenn nun manch einer sagt damit halte man den Parteitag nur auf - es scheint doch sehr notwendig zu sein, über die Begriffe abzustimmen, man betrachte wie viel Zeit und Energie schon in dieser unsäglichen Diskussion verbrannt wurden.

Bis ein solcher Entschluss vorliegt würde ich übrigens vorschlagen das wir uns am "normalen" politischen Terminus orientieren und der beinhaltet eben leider nicht "generativ". Ein BPT kann dann gerne einen neuen Piratenbegriff verabschieden.

 

Grüße Freddy

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Jana E." [janapiratin AT googlemail.com]
Gesendet: Mo. 16.04.2012 09:35
An: "Mailingliste der AG Energiepolitk" [energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de]
Betreff: Re: [Energiepolitik] generativ in abgrenzung zu regenerativ

Du hast wohl Recht,
aber ein beschlossenes Papier, wo der Begriff nicht selbst Gegenstand war, sondern vielleicht eher beiläufig verwendet und kaum beachtet, legitimiert diesen in meinen Augen noch nicht.

Grüße
Jana

Am 16. April 2012 09:21 schrieb La Caleta GmbH <info AT lacaleta.de>:

Ahoi Jana, 

 

Ich gebe Dir Recht. Allerdings, wenn ich mich nicht irre, wurde der Begriff bereits in einem Positionspapier gebraucht, welches auch beschlossen wurde. Insofern ist er bei den Piraten angenommen worden...

 

Mag aber auch sein, dass ich mich im Wald der Dokumente täusche...

 

Gruß

 

Thomas Blechschmidt

 

Von: energie_und_infrastruktur-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:energie_und_infrastruktur-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Jana E.
Gesendet: Sonntag, 15. April 2012 16:31
An: Mailingliste der AG Energiepolitk


Betreff: Re: [Energiepolitik] generativ in abgrenzung zu regenerativ

 

 

Ich möchte diese ganze Diskussion jetzt mal von Außen betrachtet auf den Punkt bringen.

Ihr befindet euch in einem sozialen Dilemma. Es gibt Gruppe die A, die auf dem Wort "generativ" aus auf ihrer Sicht guten Gründen pocht und dies als Standard durchsetzen will und es gibt die Gruppe B, die diesen Begriff aus widerum guten Gründen ihrerseits ablehnt. So tun sich zwei Lager auf, die sich einander blockieren.

Ich sehe es so, dass es für alle Beteiligten besser wäre, sich anzunähern. Auf beiden Seiten gibt es so viel Potenzial an Expertentum, dass sich an diesem Zaunkrieg gegenüber steht, wo es doch besser gemeinsam in eine Richtung blicken sollte!

Zum Beispiel, indem die Gruppe A, die den Begriff generativ benutzt, sagt, dass dies einer von ihnen eingeführter Begriff ist, der dieses und jenes bedeutet, aus ihrer Sicht aus diesen und jenen Gründen Berechtigung hat, allerdings noch kein durch und durch anerkannter (piratischer) Terminus ist.

Da ich sehe, dass beide Fronten verhärtet sind, wird eine Einigung sicher schwer werden. Ich appeliere dennoch, an das "Piratenparteienwohl" zu denken und einzusehen, dass es bei jeder Position eine Gegenmeinung gibt.

Wie ihr ja nun auch mehrmals lesen konntet, schreckt ihr mit dieser Zankerei ernsthaft interessierte Leute ab. Findet ihr nicht, dass es Zeit wird, diesen Streit beizulegen? Den einen geht es um ein Alleinstellungsmerkmal mit medialer Wirkung, den anderen um fixe Termini der deutschen Sprache. Völlig klar, dass hier schwer eine Einigung zustande kommen kann, aber langsam sollte auch mal beiderseits Intereresse gezeigt werden, für eine Einigung bereit zu sein.

Solange die Einführung eines neuen Begriffs allerdings nicht mehrheitsfähig beschlossen ist (und auf solche einen Beschluss läuft es meiner Meinung nach hinaus, auch wenn es "nur" eine Begriffsstreitigkeit ist), sollte dieser Begriff auch nicht als solch einer verwendet werden.

Unsonnige Grüße aus Berlin

Jana

Am 14. April 2012 11:54 schrieb Buzz <gint AT onlinehome.de>:

+1

dann könnten oder würden z.B. auch Leute dazukommen, die gerne mitarbeiten würden.

Sagt Bescheid, wenn ihr so weit seid. Ich erinnere daran, dass uns viele als Hoffnungsträger sehen....

Buzz

Am 14.04.2012 09:06, schrieb Christoph Trotha:

Jetzt hört doch endlich damit auf hier sinnlos irgendwelche Begriffsverzerrungen zu betreiben und redet darüber, woher
die Energie kommen soll.


On 14.04.2012 09:01, Christoph Trotha wrote:

es gibt keine generativen Energien, dieser Begriff wird hier bewußt
falsch besetzt, und das ist Bullshit.

Das Adjektiv generativ (zu lateinisch generare = ‚erzeugen‘,
‚hervorbringen‘) bezieht sich auf:

generative Vermehrung, geschlechtliche Fortpflanzung
generatives Verhalten, Verhalten, das auf die Zahl der Kinder einer
Bevölkerung Einfluss nimmt
generatives Fertigungsverfahren, Bezeichnung für als „Rapid Prototyping“
bezeichnete Verfahren
generative Gestaltung, Entwurfsmethode in den Bereichen der Gestaltung
generative Kunst, Form des künstlerischen Schaffens

Linguistik:

generative Semantik, ein Grammatikmodell
generative Grammatik, Oberbegriff für Grammatikmodelle
generative Linguistik, Teilgebiet der Linguistik
generative Transformationsgrammatik, eine Grammatik mit
Transformationsregeln

EDV:

Generative Modellierung
generative Modelling Language, eine Programmiersprache
generative Programmierung, ein Programmierparadigma


Siehe auch:
Wiktionary Wiktionary: generativ – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft,
Synonyme, Übersetzungen

Generativität, ein entwicklungspsychologisches Modell




On 14.04.2012 08:11, La Caleta GmbH wrote:

Ich stimme Andreas zu...

...und widerspreche ihm trotzdem mit dem Gedanken, statt von Energien
von Energieträgern zu sprechen. Denn Energie selbst ist tatsächlich
unendlich und unverbrauchbar, die Energieträger haben die Eigenschaft
leider nicht. Das Problem ist die Begrenzung der Nutzbarkeit durch
fehlende technische Möglichkeiten durch viel zu lange
Regenerationsphasen von Energieträgern, die wir z. B. als fossil
bezeichnen, aber auch diese Gedanken eignen sich natürlich
hervorragend dazu, als Klugscheißerei oder Wortklauberei betrachtet zu
werden.

Besonders der Hinweis auf die real existierende Begrenzung der
Nutzungsmöglichkeiten von Erdwärme ist in Andreas Beitrag von heute
wertvoll. In einem Gespräch mit einem Projektentwickler von Mitsubishi
erläuterte der mir die mittlerweile auftretenden Probleme der Company
beim Verkauf von Erdsondewärempumpen in Großstädten, weil die
Extraktionsrate von Heizwärme mittlerweile so groß ist, das weitere
Sonden nicht mehr gebohrt werden dürfen. In München liegt das
Temperaturgefälle im Erdboden in der Zielebene der Sonden mittlerweile
bei 4 K bis 5 K. Ich habe leider dazu nichts gefunden. Weiß jemand was?

Generativ, Regenerativ, Degenerativ: Ceterum censeo finis diputationis
necessariam...

Thomas Blechschmidt

*-----Ursprüngliche Nachricht-----
*Von: energie_und_infrastruktur-bounces AT lists.piratenpartei.de
*[mailto:energie_und_infrastruktur-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
*Auftrag von Andreas Witte
*Gesendet: Samstag, 14. April 2012 04:39
*An: 'Mailingliste der AG Energiepolitk'
*Betreff: Re: [Energiepolitik] generativ in abgrenzung zu regenerativ
*
*Hi,
*
*Ich weiß ja nicht, wie viele sich schon mal mit dem unterschied zwischen
*den Begriffen "regeln" und "steuern" auseinandergesetzt haben.
*
*Ungefähr ähnlich ist es bei den Begriffen generativ und regenerativ. In
*Erweiterung gibt es noch endliche Resourcen.
*
*Generative Energien sind Energien, die einfach da sind und die bei
*Nichtnutzung Ihre Kraft irgendwo in der Natur abbauen - dass sie
unendlich
*da sind stimmt definitiv nicht und sollte korrekterweise nicht wieder
*behauptet werden!!! Sie bieten ein Potenzial, dessen Nutzung eine
gewisse
*Menge an Energie für uns nutzbar machen kann, sofern man es denn
einsetzt,
*oder noch klarer: ein Quadratmeter bekommt in Deutschland rund
950-1400 kWh
*Globalstrahlung pro Jahr ab... Das ist definitiv was anderes als
*"unendlich".
*Beispiele für generative Energien sind: ein Flussbett, dessen Wasser
sonst
*irgendwelche Felsbrocken oder Sedimente auswaschen und talwärts schieben
*würde; Sonnenlicht, dessen Energiegehalt sonst irgeneine Frankfurter
Pfanne
*beleuchtet und aufheitzt, Wind, der sonst das Gras bewegt oder Bäume
*umwirft; Müll, den man sonst auf einem Haufen türmen müsste.
*
*Dann gibt es regenerative Energiequellen. Das sind in der Regel
*Energiequellen, die man _bewirtschaften_ muss. In der Regel redet man
*hierbei vom Aufbau chemischer Energie durch Synthese... Aus den USA und
*Island weiß man, dass auch gewisse Formen der Geothermie dazugehören,
denn
*wenn man Millionen bis Milliarden Kubikmeter Dampf entnimmt, sollte man
*sich irgendwie überlegen, wie man die Wasserreserven wieder auffüllt,
was
*abstrakterweise einer Bewirtschaftung gleichkommt. Wenn man die
*Bewirtschaftung zu stark beschleunigt ist das im Bereich der
biologischen
*Energieerzeugung oft mit schweren, aggressiven Eingriffen in den Boden
*verbunden, die wir aufgrund der Nachhaltigkeit ablehnen (vgl.
*Parteiprogramme). Bei der Geothermie führt eine zu hohe
*Bewirtungsgeschwindigkeit zu einem Absinken der Temperatur auf der
*Förderseite, was dann unter Umständen die Anlage unrentabel machen wird
*oder gar den Betrieb komplett unmöglich machen dürfte.
*
*Endliche Energien haben als definierende Eigenschaft, dass Ihre
*Regenerationsrate so gering ist, dass eine auf extrem lange Zeiträume
*betrachtete Nutzung dieser Energien keinen nennenswerten Umfang
erreichen
*kann. Also konkret, wer drei Eiszeiten auf ein Kohlebrikett warten muss,
*wird sich fragen, was er in diesen drei Eiszeiten zum heizen hernehmen
*soll, während sein Brickett fertig wird. Irgendwo habe ich mal den Witz
*gehöhrt, das die Regenerationsrate von Kohle so unglaublich gering sein
*soll, dass man damit weltweit rund nur eine moderne 100.000
Einwohner-Stadt
*versorgen könnte, die Welt hat aber ein paar Milliarden Bewohner...
*
*
*Drastisches Problem ist halt, dass generative Energien keine chemischen
*Energieträger einfach aufbauen, sondern immer irgendwelche
*Wandlungsverfahren nötig sind, die einen Großteil davon wieder
auffressen.
*Deswegen wird man nie ohne regenerative Energien auskommen, jedoch
ist die
*Verstromung von Mais einfach sowas von... kurz gegriffen...
*
*Naja, ich hoffe ich habe das jetzt für jeden "Klugscheißer" korrekt
*ausformuliert was wie zuzuordnen ist.
*
*Gruß
*Andreas
*
*-----Ursprüngliche Nachricht-----
*Von: energie_und_infrastruktur-bounces AT lists.piratenpartei.de
*[mailto:energie_und_infrastruktur-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
*Auftrag von Peter Herrmann
*Gesendet: Freitag, 13. April 2012 23:34
*An: energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de
*Betreff: Re: [Energiepolitik] generativ in abgrenzung zu regenerativ
*
*He, ich hab den Begriff nicht erfunden und benutze ihn auch nicht.
*Ich habe nur die derzeitige Zuordnung kizziert, damit man die Leute
*versteht (rein inhaltlich) die ihn benutzen.
*
*Alle benutzten Begriffe sind ungenau "umweltfreundlich", "erneuerbar"
*oder "erneuerbar".
*Man sollte einfach konkret schreiben welche Form der Energieerzeugung
man
*meint, denn jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
*
*
*
*Am 13.04.2012 23:13, schrieb Frank Roeder:
*> Hallo interessante Definition,
*>
*> Am 13.04.2012 21:27, schrieb Peter Herrmann:
*>> Ich sag immer:
*>>
*>> Regenerativ: wird vernichtet bei Benutzung, erholt sich. Biogas,
*>> Holz, Biodiesel
*>>
*>> Generativ: steht von vornherein unendlich zur Verfügung, Wind, Sonne,
*>> Erdwärme, Gezeiten.
*>>
*>>
*> dann sind Öl, Kohle und selbst die Kernkraft also auch regenerativ?
*> erholt sich auch alles, dauert halt eine Weile
*>
*> zu generativ fällt mir eigentlich eher die Kernfusion ein und
*> Wasserkraft ist dann was? generregenerativ vielleicht?
*>
*> Gruss Frank @FraRoeBer
*>
*>
*
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*Energie_und_Infrastruktur mailing list
*Energie_und_Infrastruktur AT lists.piratenpartei.de
*https://service.piratenpartei.de/listinfo/energie_und_infrastruktur
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