ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ag-umwelt mailing list
Listenarchiv
- From: "Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>
- To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-umwelt] AntiAtomPiraten brauchen Hilfe!
- Date: Mon, 17 Oct 2011 11:33:43 +0200
- Importance: Normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Ahoi Guido.
Danke für Deine Antwort!
Du hast eine der wichtigsten Fragen für dieses und das nächste Jahr gestellt:
> Was sollten wir jetzt Deiner Meinung nach tun?
Als Grundlage für die Klärung dieser Frage hast Du die Sache auch in einem
Punkt SUPER zusammengefasst:
> Und ja, das ist zum Kotzen.
Es gibt eine sehr aktive Anti-Atom-Bewegung. Vermutlich sind hier aus der
AG Umwelt viele daran beteiligt und engagieren sich dort.
Wer das noch nicht tut, ist DRINGEND dazu aufgerufen, sich an den Aktionen
und Abstimmungen in der deutschen Bewegung zu beteiligen!
Ich will nun zu der Frage "was kann man machen" etwas ausholen. Sorry, ich
schreibe dann oft etwas mehr ;-) Aber ich finde es wichtig, in dieser
Sache das zu schreiben:
Es ist wichtig, die vielen schlimmen Dinge DRINGEND stärker in die
Öffentlichkeit getragen! Nur informierte Leute können auch entsprechend
handeln. Nur über die Öffentlichkeit und die Masse kann man etwas bewegen.
Ob vor Ort bei Euch zu Hause, bei der Arbeit, im Freundeskreis, im Kreise
der Piraten,...
Ergo: Öffentlichkeit und Aufklärung ist das Maß der Dinge, um etwas zu
ändern.
Schreibt über z.B. AbgeordnetenWatch öffentlich Abgeordnete an.
Schreibt auch privat die Leute in den Gremien an.
Schreibt Leserbriefe für die Zeitungen und Medien.
Schreibt vor Ort die Kreise, Städte und Landesverwaltungen an, was z.B: in
Sachen Katastrophenschutz los ist.
Passen zum Thema Schutz im Falle eines Zwischenfalls. Gerade Fuksuhima hat
nochmal gezeigt, ein GAU ist möglich, jeder Zeit. Radioaktivität kennt
keine Grenzen!
JEDE Kommune in Deutschland ist von einem Zwischenfall in einem deutschen
AKW betroffen. Auch sind wir betroffen, wenn in der EU so ein Drechsding
in die Luft geht. Seht Euch den Osten an. Wer glaubt, dass da sicher AKWs
und andere Atomanlagen betrieben werden?
Wir haben im Umkreis vom AKW Grohnde einiges gemacht. Das zeigt Wirkung.
Grohnde ist ein wichtiges "Instrument", denn dies AKW hat eine faktische
Laufzeitverlängerung und eine 2007 beantragte Leistungserhöhung ist
eingebaut ins soll in Kürze aktiviert werden. D.h. ist dann weltweit das
stromstärkste AKW, mitten in Deutschland.
Leider gab es von den Piraten fast null Support für die Demo/Mahnwache vor
dem AKW Grohnde.
Wir haben z.B. zum Thema Katastrophenschutz einen Fragenkatalog an den
zuständigen Landrat im Kreis Hameln für das AKW erstellt, den sich die
Leute nehmen und an den Landrat schicken können. Das kann man auch bei
Euch vor Ort nutzen.
Hier das PDF. Wer das Word dazu haben will, dem kann ich es schicken!
Weit über 100/200 Leute müssen den Brief schon angeschickt haben. Die
Verwaltung weiß nicht mehr, was sie tun soll, denn es gibt keine
Notfallpläne!
Nun ist EON auf die lokale Anti-AKW-Bewegung zu gekommen und wollen reden.
So handlungsunfähig sind sie gegen den aktuellen Druck, den wir in nur 4
Wochen aufgebaut haben. Und das Druck ist noch nicht am Ende!
Dann noch die UAA in Gronau.
Dann Gorleben. Dort wird wieder der Castor kommen und die haben massive
Strahlungsprobleme mit dem Zwischenlager.
Dann das Endlager in Gorleben und die Frage, ob Endlagerung überhaupt
möglich ist. Das Endlager ist zu 90 fertig. Es gibt dort die Aktion
Gorleben365 - Warum machen die Piraten der AG Umwelt oder die
Anti-Atom-Piraten keine Blockade?
Aktuell + konkret zum Wendland:
Ruft auf zu Anti-Castor-Aktionen! Dieser Castor ist unglaublich wichtig!
...
Das geht lang weiter mit diese Liste. Jeder kann etwas tun...
> Unsere Reichweite beschränkt sich primär auf Deutschland. Hier gibt es
> einen Ausstieg aus der Kernenergie, der könnte zwar schneller gehen, steht
> aber zumindest vorerst mal. Was wir tun müssen, ist zu verhindern, dass an
> dem Ausstieg noch mal gedreht wird.
Das ist ein Trugschluss!
Wir können erheblich den Ausstieg fördern, wenn wir die Energiegewinnung
von den Bürgern aus verändern. Von unten nach oben. Also die Förderung von
Energiegenossenschaften der Bürger.
Wir MÜSSEN DRINGEND globaler denken. Atomkraft ist ein globales Problem.
Siehe die UAA in Gronau, wer dort alles Kunde ist.
Wieder die Grünen noch andere Parteien wollen die UAA schließen. Es wäre
in Leichtes, denen die Betriebserlaubnis zu nehmen.
Heute ist wieder ein Zug rand voll mit Atommüll von der UAA mit
unbestimmten Ziel in Richtung Münster losgefahren.
Nicht auszudenken, diesem Zug passiert etwas!
Die deutsche Anti-Atom-Bewegung will internationaler werden. Es gibt schon
viele Kontakte in viele Länder. Sieh die 3-Länder-Eck-Demos, die werden in
2012 weiter ausgebaut.
Was machen die Anti-Atom-Piraten und die Piratenpartei in Sachen
"Jahrestag Fukushima am 11.03.2012? Es gibt schon aktive Planungen. Sind
die Piraten daran beteiligt?
Diese internationalen Kontakte innerhalb der Reihen der Piraten müssen wir
nutzen. Wir sind in Deutschland auf dem Weg in Richtung Ausstieg. In
anderen Ländern wird Atomkraft (auch mit Hilfe deutsche Unternehmen
RWE/EON + Co) ausgebaut. Hier hat massgeblich die Politik einen Anteil.
Siehe die Bürgschaften für Brasilien. Wir sind eine Partei und können auch
außerparlamentarisch aktiv werden. Wir müssen als Piraten auch andere
Themen als Zensur und Technik belegen. Umweltschutz ist für die Menschen
und deren Überleben auf diesem Planeten der zentralste Punkt! Das hat
leider bisher kaum jemand erkannt...
Also, auch hier in Deutschland haben wir ein deutsches Problem mit dem
Ausbau der Atomanlagen im Ausland und der weiterschreitenden
Umweltzerstörung - das strahlt international - was wir mit deutschen
Firmen und deutschem Geld machen!
Die Frage ist also:
Wie können wir Piraten auch den Betroffenen im Ausland helfen. Wie können
wir Piraten unsere internationalen Netzwerke nutzen.
Wie können wir den falschen Kurs der deutschen Politik und der deutschen
Konzerne ändern?
Welche Rolle spielen die Anti-Atom-Piraten, die sich über die deutsche
Grenze einen sehr guten Ruf aufgebaut haben?
Vielleicht sollte diese Gruppe zu einer aktiven AG innerhalb der
Piratenpartei Deutschland werden...
Jetzt am 22.10. gibt es ein großes Treffen in Hannover, bei dem die
Aktionen gegen den Castor und die Mobilisierung geplant und besprochen
werden. Ich kann Euch nur zurufen: nehmt das Ernst und macht mit!
Man kann einiges machen. Es ist nicht schwer. Informieren, darüber Reden,
Teilnehmen...
PS:
Atomkraft ist ein grundsätzliche Probleme, das weit reicht. Siehe auch die
Ausweitung/Ausweichung auf die Drechskohle und die wahnwitzigen
CCS-Maßnahmen. Siehe auch das Fracking und andere Schandtaten. Wir
verbrauchen zu viel Energie. In jedem Sektor müssen wir DRINGEND den
Energiehunger und die CO2-Produktion herunterfahren.
Es ist immer das gleiche System dahinter, nur der Name ist ein anderer.
Auch die aktuelle Bewegung der Empörten unter #Occupy,
#EchteDemokratieJetzt oder #15o etc. kritisiert das gleiche System. Gerade
diese Bewegung sollte ein Sprungbrett sein, jegliche Art und Ausrichtung
der Empörung zunutzen und sich zu solidarisieren.
Nicht umsonst gibt es dort den Leitsprung "wir sind die 99% - Ihr seit die
1%".
Hinter dieser Bewegung ist ein starker Treiber das Kollektiv Anonymous. Es
kommt aus dem Internet und wird gerade Massenfähig. Jeder ist ein
Anonymous, er muss es nur wissen, um dann entsprechend zu handeln, einzeln
oder im Kollektiv Gleichgesinnter...
Fragt mal die Leute, was sie von Anonymous halten. Es gibt nur eine
positive Grundstimmung, obwohl das Kollektiv nicht immer "lieb" ist...
Greetz Andreas70
Attachment:
2011-10_Fragenkatalog_AtomarerZwischenfall.pdf
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- Re: [Ag-umwelt] AntiAtomPiraten brauchen Hilfe!, Andreas Rohrmann, 13.10.2011
- Re: [Ag-umwelt] AntiAtomPiraten brauchen Hilfe!, Guido Körber, 15.10.2011
- Re: [Ag-umwelt] AntiAtomPiraten brauchen Hilfe!, Andreas Rohrmann, 17.10.2011
- Re: [Ag-umwelt] AntiAtomPiraten brauchen Hilfe!, Guido Körber, 15.10.2011
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