Re: [Ag-umwelt] AntiAtomPiraten brauchen Hilfe!

["Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>]

Ahoi Volker.

Erinnerst Du Dich noch an den Vorwurf der "Apokalypse-Herauf-Beschwörung"
nach dem Super-GAU in Japan vom 16.03.2011?
(siehe unten meine Antwort auf Deinen Vorwurf)


Ich hatte direkt nach der Katastrophe genau das beschrieben, was nun in
den letzten 7 Monaten passiert ist. Die Menschen werden schleichend
verstrahlt und keiner tut was dagegen! Es wird gelogen, dass sich die
Balken bieten. Es hat sich der Protest zurückgezogen und die Atomlobby
beginnt mit ihrem Feldzug "Pro Atom".

Wir haben jetzt den 13.10.2011.


Ich will das nicht verherrlichen! Es ist eine unfassbare Katastrophe!
Ich will Dich auch nicht "angreifen". Doch solltest Du künftig mit solchen
Anschuldigungen sorgsamer umgehen ;-)


Ich will es aber auch heute aufgreifen, weil es zeigt, wie uns die Medien,
die Politik und die Konzerne nach Strich und Faden verarscht haben!
Sie haben tausende Menschen belogen, betrogen und den tödlichen
Strahlungen ausgesetzt. Noch schlimmer, unter VORSATZ diese Menschen bis
heute verstrahlte Nahrungsmittel im Umlauf belassen, sogar extra an Kinder
in Kantinen verfüttert!

Es kann mir niemand erzählen, die Verantwortlichen haben das in Japan
nicht gewusst!


Nun wird das alles in Artikeln wie dem Spiegel offenbar:
http://t.co/rYl7kzVQ

Weit über die 60 bzw. 80 km rund um Fukushima gibt es Hotspots. In 250
(!!!) km Entfernung wurde Strahlung gefunden (auch stro. Und nun auch in
Tokio.

Monate lang, bis heute werden die "echten" Strahlenwerte verharmlost,
manipuliert oder verschwiegen...

Die Süddeutsche berichtet:
http://is.gd/YLB5db
"Kürzlich waren in Ablagerungen auf dem Dach eines Wohngebäudes in
Yokohama, etwa 250 Kilometer vom Unglücksreaktor Fukushima entfernt,
ungewöhnlich hohe Mengen von radioaktivem Strontium gefunden worden.
Wissenschaftler sprechen bei Strontium auch von einem "Knochenkiller": Es
schädige das Knochenmark und könne Leukämie auslösen."

Strontium in 250 km Entfernung! Wie kommt das dahin. Was ist mit Orten die
zwischen Fukushima und dem Ort Yokohama liegen?!

Siehe auch bei:
TAZ:
http://t.co/KR8F6Dyh

Heute:
http://t.co/cIt2eLFz

Ein Beitrag bei ZDF MonaLisa:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1414164/Die-Familien-von-Fukushima#/beitrag/video/1414164/Die-Familien-von-Fukushima

Bei Heise "Fukushima: Wohin mit dem radioaktiven Müll?"
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35668/1.html

Die Zeit:
http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2011-10/fukushima-schilddruese-kinder
Wer glaubt dies heute noch?
"Ein Gutachten von Ärzten aus Fukushima hatte kürzlich ergeben, dass bei
10 von 130 in Sicherheit gebrachten Kindern hormonelle und andere
Unregelmäßigkeiten in der Schilddrüse festgestellt wurden. Die Ärzte
sagten jedoch, dass sie auf der Basis dieser Patienten derzeit noch keine
Verbindung zu der Atomkatastrophe herstellen könnten."


... und ja!
Nur 7 Monate nach dem Unglück geht das Weichspühlen wieder los. So z.B.
solltest Du mal diesen Artikel beim ORF lesen:
http://science.orf.at/stories/1689127/
"Renaissance der Atomkraft"


Oder erinnerst Du Dich an so eine Aussage, wie sie Heise veröffentlicht
hatte:
"Nur Menschen, die unglücklich sind und zu wenig lachen, sind von
Radioaktivität bedroht"
http://www.heise.de/tp/druck/mb/artikel/35/35398/1.html

Für WIE DOOF halten die die Bürger?!?


Das Atomzeitalter ist noch lange nicht vorbei.
Neben den vielen total verstrahlten und verseuchten Gebieten in Russland
ist nun noch eine riesige verstrahlte Region in Japan hinzugekommen. Blöd
nur, dass dort mehr Menschen leben, als in den Strahlenregionen in
Russland.

...und wir müssen noch immer mit der Angst leben, dass es auch in Europa
eine solche Region in naher Zukunft geben wird, wenn nicht DRINGEND etwas
passiert! In Europa ist die Dichte der Bevölkerung nochmals höher als in
Japan!


Siehe dazu dies im Focus:
Nach Fuksuhima "Großbritannien sagt Ja zur Atomkraft"
http://www.focus.de/politik/ausland/nach-fukushima-grossbritannien-sagt-ja-zur-atomkraft_aid_673713.html

Neben England wollen wir nicht auch über Frankreich sprechen - da ist es
noch schlimmer, wenige Kilomenter vor unser aller Haustür...
Denke da nur an die Explosion des Ofens, der radioaktiven Müll (wohl aus
dem militärischem Sektor) verbrennt. Angeblich war es ein Industrieunfall
ohne jede Radioaktivität. Warum nur wurde die Leiche des Spaniers in einem
abgeschotteten Spezialsarg als Strahlenmüll beseitigt, dass nicht mal die
Familie des Toten Abschied nehmen durfte. Warum liegt mindestens einer der
verletzten Arbeiter abgeschottet in einem Militärkrankenhaus?
Es war doch nur ein lapidarer Industrieunfall.


Also: was war da Panik-mache oder Apokalypse?



Greetz Andreas70


Am Mi, 16.03.2011, 15:36 schrieb Andreas Rohrmann:
> Hi Volker.
>
> Wissenschaft und Ruhe in allen Ehren...
>
> Am Mi, 16.03.2011, 13:46 schrieb Dr. Volker Jaenisch:
>> Ahoi!
>>
>> Kannst Du es bitte unterlassen dauernd die Apokalypse herauf zu
>> beschwören.
> ...
>> Guido hat sehr treffend die Faktenlage geschildert. Du verbreitest
>> einfach nur Deine Panik auf andere.
>
>
> Ich habe keine Panik.
>
> Statt mich aber von Verharmlosung einlullen zu lassen, schaue ich
> realistisch in die Zukunft.
>
> Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen:
>
> a) es gab noch keine Kernschmelze
>
> b) dass die Japaner unter den Umständen von massiven Nachbeben und
> weiterhin kein Strom etc. und überhaupt in dem Gebiet mit der erhöhten
> Radioaktivität ansatzweise eine Chance auf ein positives Ende haben?
>
> c) dass die Menschen nicht schon verstrahlt werden?
>
>
> Ich finde hier in der Situation "weg schauen" und "verharmlosen"
> schlimmer!
>
> Das ist die politische Taktik in jeder Krise. Ich mag dieses politische
> Spiel nicht mitmachen.
>
> Fakten. Ja, aber die werden doch immer verschleiert und unter Verschluss
> gehalten! Selbst in den Demokratien wie Deutschland oder USA und jetzt in
> Japan.
> Hast Du gestern mal Frontal 21 gesehen. Da siehst Du, wie man mit Fakten
> umgeht!
>
>
> Wir können in D nur ansatzweise froh sein, dass die Scheiße dort tausende
> von KM entfernt ist.
>
> Was wir aus der Situation aber machen können ist, die Politik an Hand
> dieser Katastrophe weltweit unter massiven Druck zu stellen. Dies geht nur
> solange, die Leute auch die Panik verspüren.
> Klar ist das eine Ausnutzung solcher Situationen. Doch da sehe ich keinen
> Frevel.
>
> Sieh mal: Nur in einem begrenzten Zeitraum nach Tschernobyl gab es den
> Höhepunkt der Proteste. Einige Zeit später ist alles wieder eingeschlafen.
> Das wird hier auch passieren.
>
> Also stellt sich schon die Frage, WANN kann man die Menschen am Besten
> erreichen, um etwas zu erreichen?
> Klare Antwort: JETZT!
>
> Klar, man kann diesen "fruchtbaren" Zeitraum auch einfach verstreichen
> lassen...
>
> ...dann wird sich aber auch nichts ändern.
>
>
> Greetz Andreas
>
> PS: Mein Vorsatz:
>
> Ob es besser wird, wenn es anders wird, weiß ich nicht.
> Dass es aber anders werden muss, wenn es besser werden soll,
> weiß ich.
> (Georg Christoph Lichtenberg)
>