[Ag-umwelt] Fragen zur Atomkatastrophe in Japan

["Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>]

Ahoi!

Am 12.03.2011 12:35, schrieb Kine Haasler:
> Danke, haben wir verbreitet.
>   
Prima. Schickt vielleicht hinterher, dass wir (Meine Frau eine "echte"
Meteorologin und ich) vermuten, dass durch die in den letzten Tagen stark
gestiegene Temperatur nun langsam wieder die Konvektion beginnt. Diese
wirbelt großräumig Staub vom Boden auf (der natürlich noch mit
Radioaktiven Tschernobyl-Material belastet ist).
Dies wäre eine "natürliche" Erklärung des Anstiegs. Ein Zusammenhang mit
Japan ist völlig ausgeschlossen.

Es ist auch äusserst unwahrscheinlich, dass Radioaktivität aus Japan
nnach Europa gelangt. s.u.

Hier ein Beispiel für eine der Anfragen die ich bekomme.
"""

meine Schwester und ihre Familie sind derzeit in Thailand, wir befürchten, 
dass die Wolke Richtung Thailand zieht. Können Sie uns beruhigen oder sollte 
meine Schwester schnellstmöglich nach Deutschland zurückkehren?
>   

Keine Panik! Die Wolke wird sich mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit
Richtung (Nord)Osten mit der sogenannten Westwinddrifft bewegen.
Die Westwinddrifft ist der Normalfall der Windrichtung nicht nur bei uns
sondern auf der gesamten mördlichen Halbkugel.
Da Thailand in exakt andere Richtung liegt ist man momentan dort am
sichersten. Es würde schon eines gewaltigen Taifuns
bedürfen um Staub von Japan nach Thailand zu transportieren.

Auch ist es sehr unwahrscheinlich, dass Radioaktivität nach Europa
kommt. Die Ausbreitung von Staubpartikeln mir dem Wind bis nach Europe
dauert Wochen.
Noch dazu ist uns Aerosol-Wissenschaftlern bekannt, dass Staubpartikel
typischerweise nach 7-14 Tagen durch natürliche Prozesse aus der Luft
entfernt
werden z.B. durch Regen und Schnee.
In der Zeit die die Wolke benötigt mit der Westwiddrifft bis nach Europa
zu gelangen ist sie schon fast vollständig abgeregnet.

"""
Beste Grüße

Volker

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