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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] China / Atomkraft

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] China / Atomkraft


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de, Mailingliste der AG Energiepolitk <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] China / Atomkraft
  • Date: Wed, 5 Jan 2011 22:50:39 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hast Du dazu eine Quelle?

Das "unbrauchbare" ist U238, daraus besteht das Natururan zu mehr als 99%.
U238 ist schwach radioaktiv (sehr hohe Halbwertszeit) und nicht für den
Reaktor brauchbar, da nicht spaltbar. Spaltbar und damit der eigentliche
Brennstoff ist U235. Das wird für die Herstellung der Brennstäbe auf etwa 4%
angereichert und ist in verbrauchten Brennstäben auf ca. 1% abgebaut. Ein
Teil des U238 wird im Reaktor zu Plutonium, was spaltbar ist. Das wird bei
der Wiederaufbereitung dann abgetrennt und kann für neue Brennstäbe genutzt
werden.

Es gibt aber keinen Prozess um in der Wiederaufbereitung mehr U235 oder
Plutonium zu erzeugen als in den Brennstäben drin ist. Dazu braucht man einen
Brutreaktor und das ist eine Technologie, die man als gescheitert betrachten
kann. Alle jemals gebauten Brutreaktoren sind mittlerweile abgeschaltet,
Kalkar wurde niemals fertig gestellt.

Die IAEA ist kreativ darin Dinge zu finden mit denen sie eine Zukunft für
Atomenergie herbeidichten können. Da wird ja auch für die Versorgungslücke
bei Uran ab etwa 2025 von einem "durch den Markt zu deckenden Bedarf"
geredet. Wobei mir unklar ist wer da plötzlich Uran produzieren soll, bisher
dachte ich immer das muss man in Boden finden und ausbuddeln und damit sieht
es düster aus, die neu gefundenen Vorkommen sind lächerlich klein.

Aber die Chinesen wollen ja auch Uran aus Flugasche gewinnen. Das ist da in
etwas höherer Konzentration drin als ein durchschnittliches Goldvorkommen
hat. Die Gewinnungskosten für Feingold liegen übrigens je nach Vorkommen grob
bei 600-800US$ pro Unze, das wären dann Uranpreise von rund 20.000 Euro pro
kg, möglicherweise etwas günstiger, Flugasche muss ja nicht erst durch einen
energieintensiven Brecher.

In der Atombranche ist man in den letzten Jahren extrem kreativ geworden was
das Erfinden von Zukunft betrifft. Eigentlich ist klar, dass in 20-30 Jahren
Uran so knapp wird, dass selbst bei weiterer Sozialisierung der
Entsorgungskosten der Betrieb eines Kernkraftwerkes nicht mehr finanzierbar
ist. Das reicht aber als Zeithorizont um sich als Manager seinen goldenen
Ruhesessel zu verdienen, also wird gelogen wie es nur geht.




Am 05.01.2011 um 22:28 schrieb Ulrich Bär:

> 2011/1/3 Guido Körber <koerber AT codemercs.com>:
>> Wäre mal interessant zu wissen wie das funktionieren soll.
>
> soweit ich gesehen hab basiert das auf dem purex verfahren.
> bislang hatt china keine aufbereitung und bislang auch nur forschung.
> wenn sie dieses verfahren in großem masstab einsetzen ist eine
> wiederaufbereitung möglich. die 60fache nutzung ist laut IAEA
> bestätigt.
>
> hier wird ja nicht aufbereitet sondern nur "unbrauchbares" getrennt
> und aufgehoben. dabei entstehen aber tonnen die zb in russland
> gelagert werden die durchaus wieder eingesetzt werden könnten.
>
> und wenn ich vorher garnix hab dann ist 60X0 immernoch 0 :)
>
> --
> Ulrich Bär
>
> ulrich.baer AT gmail.com
> WACH AUF & DENK SELBST!
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> "Science is but a perversion of itself unless it has
> as its ultimate goal the betterment of humanity."
> -Nikola Tesla
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