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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Unkonventionelles Erdgas

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Unkonventionelles Erdgas


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Unkonventionelles Erdgas
  • Date: Tue, 23 Nov 2010 23:41:41 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!
Am 23.11.2010 22:49, schrieb Guido Körber:
> Das Thema sollten wir mal ernsthaft angehen.
Yep.
> Wenn man sich durchliest was da für ein Aufwand getrieben wird um wenig
> Erdgas zu fördern, dann fragt man sich nach der geistigen Gesundheit der
> Leute die das machen, 6 Bohrungen pro Quadratkilometer und dann auch noch
> gifitge Stoffe ins Bohrloch pressen, gehts noch?
>
> Definitiv eine Technik die wir hier (oder sonst wo) nicht brauchen.
>
Es gibt kritische Stimmen, die sich gegen Geothermie aussprechen, da es
ein nicht unerhebliches Risiko gibt ein Loch zu bohren

[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/17541/das_schwarze_loch_im_anglersee.html]

und es mit Wasser zu füllen

[z.B: Schwarmbeben http://de.wikipedia.org/wiki/Erdbebenschwarm werden
wohl durch Fuide hervorgerufen. Zumindest im Vogtland gibt es eine
starke korellation zwischen Niederschlag und Schwarmbeben.]

Mit so etwas sollte man vor allem in Karstgebieten sehr vorsichtig sein

[http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,726389,00.html]

Die Verzweiflung

(Peak Oil liegt hinter uns:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33646/1.html)

treibt Big Oil aber dazu ohne Rücksicht auf (Ansehens)-Verluste zu
bohren, mit Hochdruck aufzubrechen und zu vergiften.

Als Nebenfach-Geologe weis ich, wie erbärmlich schwierig es ist unter
die Erde zu schauen. Und selbst mit den Mitteln der
Big-Oil bleiben Sondierungen/Bohrungen teuer. Nicht invasive Techniken
wie Geoelektrik, Geoakustik oder Geomagnetik helfen leider
nur sehr beschränkt auch nur grobe Informationen aus der Tiefe zu bekommen.

Einer Ölfirma nachzuweisen, sie habe einen Grundwasserleiter mit Giften
verseucht scheitert schlicht daran, dass
niemand das nötige Geld haben wird den Nachweis zu führen.

Daher sind hier also noch strengere Forderungen als das oftmals schon
nicht durchgesetzte "Verursacherprinzip" zu stellen.
Es ist einfacher nachzuweisen, dass etwas strahlt, als dass etwas
verseucht ist. Schlicht und einfach dadurch, dass strahlendes Material
nicht so häufig vorkommt wie Gifte.

Von daher bin ich dafür dem Thema "Unkonventionelles Erdgas" sehr hohe
Priorität einzuräumen, gerade auch weil Erdgas in der BRD prinzipiell
einene guten Ruf hat. Auch die von Bernd oft angeführten Phosphate und
andere Mineralien Stichwort "Seltenen Erden" sind ein Thema das IMHO
seit vielen Jahren schwelt und nun anfängt zu brennen.

Beste Grüße

Volker








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Dr. Volker Jaenisch http://www.inqbus.de
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