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ag-umwelt - [Ag-umwelt] Fwd: Der Tag an dem die Schafe starben

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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[Ag-umwelt] Fwd: Der Tag an dem die Schafe starben


Chronologisch Thread 
  • From: Sebastian Pochert <s.pochert AT piratenbrandenburg.de>
  • To: brb-ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de, ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [Ag-umwelt] Fwd: Der Tag an dem die Schafe starben
  • Date: Thu, 14 Oct 2010 08:42:55 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Sehr geehrte Interessenten,
Man lernt nie aus: An einem Tag kann ein Tagebau mehr Schafe fressen, als die Lausitzer Wölfe im ganzen Jahr. Doch die Sache ist ernst: Auch Menschen wurden von dieser Rutschung überrascht und hätten zu Schaden kommen können.

1. Riesige Rutschung im Tagebau Spreetal – Bergbau bleibt nicht beherrschbarer Eingriff
2. Auffällig gehäufter Kraftwerksstillstand
3. Termine im Oktober
4. Presseartikel und -mitteilungen
- Fernsehbeitrag von RBB aktuell zum Erdrutsch bei Hoyerswerda
- 84 Schafe sterben bei Rutschung am Bergener See - Lausitzer Rundschau, Lokalseite Hoyerswerda, 13.10.2010
- Minister Vogelsänger besucht Tagebaugebiet - LR Lokalseite Guben, 13.10.2010
- Mitgliederversammlung der Gewerkschaft - LR Lokalseite Guben, 13.10.2010
- Vattenfall will Fernwärmeversorgung ausweiten - RBB, 08.10.2010

1. Riesige Rutschung im Tagebau Spreetal – Bergbau bleibt nicht beherrschbarer Eingriff
Durch einen Grundbruch von 2 Kilometer Länge und 600 Meter Breite am Tagebau Spreetal in Nordsachsen entstand am gestrigen Tag enormer Sachschaden. Es dürfte sich um eine der bisher größten Rutschungen an einem Lausitzer Braunkohletagebau handeln, die offenbar auch Menschen gefährdet hat.
Die Lausitz hat ein weiteres Warnsignal erhalten. Sie wird mit den Folgen des bisherigen Bergbaus noch Jahrzehnte kämpfen müssen und sollte die Planung neuer Tagebaue stoppen. Braunkohlenbergbau bleibt ein nicht beherrschbarer Eingriff.
Berichten der Lausitzer Rundschau Lokalseite Hoyerswerda zufolge konnten sich mehrere LKW-Fahrer in Sicherheit bringen, bevor ihre Fahrzeuge umstürzten oder einsanken. Eine für 6 Mio. Euro sanierte Deponie sowie eine Anlage zum Abfackeln von Deponiegas wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, zudem starben 84 am Ufer weidende Schafe. (siehe Artikel unten)

2. Auffällig gehäufter Kraftwerksstillstand
Derzeit steht ein Drittel des Kraftwerkes Jänschwalde (Blöcke E und F) offensichtlich still, untenstehende Presseberichte deuten auf eine grundlegende Revision hin, auch wenn sie nur von einem Block sprechen. Allerdings sah man gleichzeitig auch aus einem der zwei Blöcke des Kraftwerkes Schwarze Pumpe keinen Dampf aufsteigen und weiß um den anhaltenden Stillstand der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel. Da können an der Unverzichtbarkeit so vieler Kraftwerke schon mal Zweifel aufkommen.

3. Termine im Oktober
Erneut wurden neue Termine eingetragen und stehen jetzt auf
www.lausitzer-braunkohle.de/termine.php
Ergänzungen und Hinweise werden gern entgegengenommen und eingearbeitet so schnell es zeitlich möglich ist...

4. Presseartikel
http://www.rbb-online.de/nachrichten/vermischtes/2010_10/erdrutsch_bei_hoyerswerda.html

Fernsehbeitrag von RBB aktuell zum Erdrutsch bei Hoyerswerda

http://www.lr-online.de/regionen/hoyerswerda/84-Schafe-sterben-bei-Rutschung-am-Bergener-See;art1060,3066464
84 Schafe sterben bei Rutschung am Bergener See - Lausitzer Rundschau, Lokalseite Hoyerswerda, 13.10.2010
Bergen Im ehemaligen Tagebau Spreetal bei Hoyerswerda (Kreis Bautzen) hat es am Dienstag eine großflächige Rutschung gegeben. Eine von ihr ausgelöste Flutwelle riss mindestens 84 Schafe mit sich, Menschen wurden nicht verletzt. Wie das Sächsische Wirtschaftsministerium mitteilt, senkte sich gegen 14 Uhr das Erdreich auf einer Fläche von rund 1,8 Kilometern Länge und 600 Metern Breite in den Spreetaler Feldern ab.
Gut 20 Meter mussten die Hütehunde des Lautaer Schäfers Thomas Köhler am gestrigen Vormittag in die Tiefe kraxeln, um am Ufer des Bergener Sees zu saufen. Am Nachmittag wäre das Klettern nicht mehr nötig gewesen. Das Wasser stand fast auf normaler Geländehöhe. Zudem flatterten aber an den Wegen zum Ufer auch rot-weiße Absperrbänder. Gegen Mittag waren hier im ehemaligen Bereich der Tagebaue Spreetal und Bluno nämlich unvorstellbare Mengen an Erdmassen in Bewegung geraten. Sie begruben dem Stand der Dinge nach auch 84 von Thomas Köhlers Schafen. Die 276 restlichen Tiere seiner Herde standen an einer anderen Stelle, die seit gestern Nachmittag nicht mehr zugänglich war.
Die Bergbausanierer von der LMBV sprechen von einem Grundbruch, wenn sich die Erde durch Anreicherung mit Wasser quasi verflüssigt und die darüber liegende feste Decke einbricht. Das muss gestern auch nördlich von Bergen passiert sein, wo das Naturschutzgroßprojekt Lausitzer Seenland seine Flächen hat. Warum es den Grundbruch gab, ist bisher unklar. Waren Sprengungen eine halbe Stunde zuvor im Bereich des benachbarten Sabrodter Sees schuld? Der für die Sanierung in der Lausitz zuständige LMBV-Bereichsleiter Manfred Kolba konnte das gestern nicht sagen. »Vorrang hat jetzt erst einmal die Sicherheit«, erklärte er vor Ort. Also wurden zunächst alle umliegenden Waldwege abgesperrt.
So wie es gestern aussah, kamen keine Menschen körperlich zu Schaden. Außer Thomas Köhlers Schafen versank lediglich Technik im Morast. Auf dem rund 110 Hektar großen unbewohnten Areal an der Landesgrenze zu Brandenburg werden gegenwärtig Sanierungsarbeiten durch die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- und Verwaltungsgesellschaft (LMBV) durchgeführt. Fünf Lkw, die Erdmassen transportierten, wurden von dem Grundbruch überrascht. Die Fahrzeuge stürzten teilweise um oder sanken im Morast ein. Alle Fahrer konnten sich in Sicherheit bringen. Und, so erklärte der nach Bergen geeilte Ulrich Heine, seines Zeichens Geschäftsführer des Regionalen Abfallzweckverbandes Oberlausitz-Niederschlesien (Ravon), die zwischen 1998 und 2005 für 6 Millionen Euro aufwendig sanierte Müllkippe dürfte wohl ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Zumindest steht eine Anlage zum Abfackeln von Deponiegas nicht mehr so, wie sie soll. Der Ravon war erstaunlich hellsichtig. Schon 1998 ließ er nördlich der Deponie einen »versteckten Damm« bauen. Begründung: Die Kippe könnte ins Rutschen kommen.
Von Uwe Schulz

http://www.lr-online.de/regionen/guben/Minister-Vogelsaenger-besucht-Tagebaugebiet;art1051,3066587

Minister Vogelsänger besucht Tagebaugebiet - LR Guben, 13.10.2010
Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) besucht am heutigen Mittwoch die vom Tagebau bedrohten Dörfer Atterwasch, Grabko und Kerkwitz sowie randbetroffene Orte. Mit von der Partie sind unter anderem Landrat Harald Altekrüger, Gemeindechef Peter Jeschke (beide CDU) sowie Vertreter von der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg, die für die Erarbeitung der Braunkohlenpläne zuständig ist.ed/mic

Mitgliederversammlung der Gewerkschaft - LR Guben, 13.10.2010
Der Vorstand der Industriegewerkschaft Bau/Chemie/Energie lädt für den 20. Oktober ab 18 Uhr zur Mitgliederversammlung in die Gaststätte Schefter in Reichenbach ein, hat Axel Kunst mitgeteilt. Zur Versammlung erwartet werde Prof. Dr. Detlef Dähnert, der Ausführungen zum Thema »CCS - Neue Technologie, Chancen oder Risiko? machen werde. red/br


http://www.rbb-online.de/nachrichten/wirtschaft/2010_10/kraftwerk_jaenschwalde.html
Vattenfall will Fernwärmeversorgung ausweiten - RBB, 08.10.2010

Der Energiekonzern Vattenfall will das Fernwärmenetz in Berlin deutlich ausbauen. Ziel sei es, 20.000 neue Kunden pro Jahr zu gewinnen, sagte der Generalbevollmächtigte von Vattenfall Europe, Rainer Knauber, am Freitag. So würden etwa in Spandau 58 Millionen Euro in eine neue Fernwärmetrasse investiert. In Prenzlauer Berg, wo die Erschließung bereitsim Sommer begonnen habe, würden alleine im ersten Jahr 1,5 Millionen Euro ausgegeben. Zudem plant der Konzern das Kohlekraftwerk Klingenberg bis 2016 durch ein Gas- und Dampfkraftwerk zu ersetzen. Zusätzlich sollen laut Knauber an dem Standort bis 2019 zwei Biomasseblöcke gebaut werden. Für den Umbau des Heizkraftwerkes in Lichterfelde erwartet Knauber die Genehmigung bis Ende des Jahres. Das neue, energieeffizientere Kraftwerk soll 2014 in Betrieb gehen. Die Maßnahmen sind Teil einer Klimaschutzvereinbarung, die Vattenfall vor einem Jahr mit dem Land Berlin geschlossen hat. Insgesamt würden in diesem Rahmen Investitionen von mehr als einer Milliarde Euro ausgelöst.
Kraftwerk Jänschwalde wird saniert
Im Kraftwerk Jänschwalde ist der Startschuss für eine umfassende Sanierung gefallen.
Der Betreiber Vattenfall investiert rund 18 Millionen Euro, um einen Block des über 20 Jahre alten Kraftwerks auf den neusten technischen Stand zu bringen. Nach Angaben von Vattenfall-Sprecherin Martina Weiß sind für die Arbeiten zunächst 2 Monate angesetzt. Für die Kunden werde dies bei der Energieversorgung keine Auswirkungen haben, da die Aufgaben des Blocks von anderen Kraftwerksteilen mit übernommen werden. Zeitgleich werden auf dem Kraftwerksgelände in Jänschwalde auch die Bauarbeiten für das weltweit erste Demonstrationskraftwerk zur Abscheidung von Kohlendioxid fortgesetzt. Es soll 2015 in Betrieb gehen.

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GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus
c/o Straße der Jugend 94; 03046 Cottbus, 0355-4837815, 0151-14420487
umweltgruppe AT web.de ; www.lausitzer-braunkohle.de




  • [Ag-umwelt] Fwd: Der Tag an dem die Schafe starben, Sebastian Pochert, 14.10.2010

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