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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] CO2 im Meer

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] CO2 im Meer


Chronologisch Thread 
  • From: Kai Orak <korak AT gmx.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] CO2 im Meer
  • Date: Fri, 16 Jul 2010 18:01:12 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Dr. Volker Jaenisch schrieb:
Ahoi!

Ich schliesse mich zunächst mal Guidos Einschätzung an.

Kai Orak schrieb:
Und noch einfachere behaupten, dass die Schale der Schalentiere sich auflösen.
Geophysical Research Letters hat die Säure im Pacific innerhalb von 1991 bis 2006 in einer Studie untersucht.
http://www.agu.org/journals/gl/gl1002/2009GL040999/
Es wurden pH Werte über 7 gemessen, also alkalisch, die Werte unter 7 die auf Säure hinweisen sind gar nicht gefunden worden.
Wenn etwas normalerweise bei PH 10 lebt, kann es schon bei PH 9 tod sein.
Evtl nicht am ersten Tag, aber nach einem Jahr bestimmt.
In diesem Fall würde man vielleicht nicht von Versäuerung des Meeres reden, sondern von reduzierter
Alkalizität.

Du hast Recht, aber diese Veränderung um 1 pH Punkt muss es zuerst geben, und die gibt es nicht. Seit ca. 200 Jahren liegt die Veränderung des pH Wertes bei ca. 0,11.
Um 1 pH Punkt zu erreichen braucht man also ca. 1800 Jahre

"Seit Beginn der Industrialisierung ist
der pH-Wert des Oberflächenwassers der Meere im
Mittel um etwa 0,11 Einheiten gesunken"
http://edoc.hu-berlin.de/miscellanies/klimawandel-28044/86/PDF/86.pdf

Anthropogener Einfluss wenn überhaupt liegt bei max. -0,03.
Ja. Das ist mal wieder eine kleine Zahl, ohne einen Vergleichswert.
Sicher hat ein Meereslebewesen kein Problem damit, dass der PH-Wert um 0.5 herum schwankt.
Sofern diese Schwankungen kurzfristig genug sind, also Tage oder Monaten dauern.
Die Schwankungen (sehr schön in dem Aquarium-Diagramm zu sehen) gehen ja mal
nach unten und dann wieder genausoweit nach oben. Im Mittel also bleibt der PH-Wert konstant.
Auch wenn unser Lebewesen mal zu wenig bekommt, danach bekommt es im Überfluß.
Das gleicht sich also aus. Sofern natürlich die Schwankungen einen gewissen Rahmen nicht überschreiten.

Genauso ist es, die natürlichen Schwankungen sind nicht überschritten


Das ändert aber nichts daran, dass dieses Lebewesen langfristig an Mangelerscheinungen
leiden wird, selbst wenn ein -0.03 PH Trend permanent das Gleichgewicht von "Mal zu wenig, Mal zu viel"
stetig in Richtung von "zu wenig" bewegt.

Diese Argumentation ist exakt die gleiche, wenn man sich Wetter und Klima anschaut.
Wetter ist gewaltigen Schwankungen unterworfen: Von Tag zu Tag kann es Temperaturänderungen von
20 Grad geben, in Wüsten im Tag-Nacht-Wechsel sogar noch deutlich mehr.
Klima hingegen ist die Mittelung über längere Zeiträume, Schwankungen, sofern sie sowohl nach oben, als auch nach unten gehen, heben sich auf. Heraus kommt auf einem idealen Planeten eine konstante Temperatur (für jeden einzelnen Tag des Jahres).
Ohne andere natürliche Prozesse müssten also ca. 500 Jahre vergehen, damit die pH Veränderung einen Einfluss auf die Ozeane nimmt.
Mh. Das verstehe ich nicht so recht. Wie kommst Du auf 500 Jahre?
Jede Veränderung der Umgebung hat eine Wirkung. Schwellenwerte werden vom Menschen festgelegt,
die Natur weiß nichts davon.

Ich habe den gemessenen Wert (-0,03 in 15 Jahren) umgerechnet, um einen Unterschied von einem pH zu erreichen. Im Endeffekt kam ich auf 500 Jahre. Es war weniger als Humbold Universität Berlin s.o. mit 1800 Jahren.
Erst bei PH Veränderung um 1 Punkt, kann man über Übersäuerung sprechen. Selbstverständlich kann sowas in 500 bis 1800 Jahren passieren, aber es ist auch möglich dass es durch andere Umweltprozesse zu einer Übersäuerung nicht kommt.
.
Die Wissenschaftler in dem Paper (von Guidos Email) machen eine Projektion bis 2100
und errechnen eine Abnahme der betrachteten Meerestiere von 35%. Ich sehe nicht, wo Du dort Alarmismus
erkennst. Wissenschaftler vermessen nüchtern was sie sehen.

Ich vertraue keinen Projektionen, oder Computersimulationen, die bewiesen haben, dass sie nicht funktionieren. Man soll ehrlich die abgelaufenen, tatsächliche Daten auszuwerten.


Sicher gibt es auch die Medien, welche in gruseliger Art und Weise (habe neulich ein Feature über Bergstürze gesehen, für dass man die Autoren hätte einsperren müssen) versuchen die Menschen zu verunsichern.
Dort wird eine Gefahr (die sicher auch vorhanden ist) auf eine Art und Weise dargestellt, als das morgen dadurch die Welt untergeht. Wenn Du natürlich Deine Meinung durch solche Medien bildest ... .
Ich habe schon seit über 20 Jahren keinen Fernseher mehr - die senden doch eh nur Propaganda.
You Tube ist noch schlimmer! Fernsehen im Internet und jeder darf mitsenden.
Neulich stand ich mit eine Journalistin zusammen am Lagerfeuer, die Fernseh-Features fürs ÖR macht.
Sie sagte: "Hach, wir Journalisten haben es einfach, keiner erwartet von uns, dass wir auch nur eine Moral hätten".
Identisch wie bei der CO2 Konzentration in der Atmosphäre ist der Einfluß des Menschen auf den pH-Wert des Ozeans kaum feststellbar.
Erstaunlich ist dann aber, wieso Wissenschaftler das Abstrben von Koralleen und Muschelbänken
dokumentieren. Aber Du hast sicher eine alternative Erklärung für dieses Absterben bereit.
Die Schalentiere haben mit weit größeren natürlichen Schwankungen kein Problem und gehen nicht zugrunde.
s.o.
Es findet keine Übersäuerung statt und die winzige Veränderung spielt bei Meeresorganismen keine Rolle, da natürlichen Schwankungen deutlich größer sind.
s.o.
http://wattsupwiththat.com/2010/06/19/the-electric-oceanic-acid-test/#more-20792
s.o.


Ich weiß nicht, ob in der letzten Jahren Korallen und Muschelbänke starben oder nicht, dafür habe ich zu wenig Informationen. Wenn sie aber sterben, dann sicherlich nicht durch CO2 und die angebliche Übersäuerung. Wie beschrieben, hat sich der PH Wert in den letzten 15 Jahren praktisch nicht verändert (-0,03 ist nichts), konnte also nicht für das Korallensterben verantwortlich sein. Ich gehe davon aus, dass andere Umweltfaktoren hier eine Rolle spielen z.B die Verschmutzung der Meere.
Es ist sicherlich einfach CO2 für alles schuldig zu machen, mit der Wahrheit hat das aber nichts zu tun.

Grüße
Kai




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