Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Aktuelle Rentendebatte und piratige Sozialpolitik

[Zereus <Zereus AT news.piratenpartei.de>]

Ich verstehe die Debatte ehrlich gesagt nicht wirklich.

Man hat ja bei der Rentenreform ganz klar beschlossen, dass bis 2030 (?) 
das Rentenniveau auf 43% des letzten Nettoeinkommens sinken soll und 
zeitgleich die Riesterrente eingeführt, damit die daraus entstehende 
Lücke zum dann geltenden Rentenniveau geschlossen werden kann. Auch 
damals war schon vollkommen klar, dass jemand, der wenig verdient, niemals 
wirklich privat vorsorgen können wird, einfach weil er das Geld schlicht 
und ergreifend nicht hat.

Wenn ich jetzt also jemanden habe, der durchschnittlich 11€ die Stunde 
verdient, also mit runden 1700 Brutto heim geht und damit offiziell noch 
nicht von Armut bedroht ist, dann muss mir als Politiker klar sein, dass 
dieser Mensch

a) Nach Steuern, Abgaben, Wohnen, Essen, Mobilität und ein bisschen 
Freizeitgestaltung kein Geld mehr haben wird, um privat vorzusorgen.
b) Aus der gesetzlichen Rente kaum mehr als 800€ bekommen wird.

Und jetzt wundere ich mich als wohlwollender Politiker über Altersarmut. 
Irgendwie ist das ganz großes Kino, was die da wieder veranstalten.

Ich meine, klar, wir haben ein demographisches Problem, das wir 
schnellstens durch eine Mischung aus mehr (gezielter) Einwanderung und 
einer Steigerung der Geburtenraten angehen müssen, aber als halbwegs klar 
denkender Mensch kann ich doch nicht ernsthaft behaupten, dass ich von 
einem Problem wie der Altersarmut nie im Leben niemals etwas habe ahnen 
können..