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ag-liquid-democracy - [AG Liquid Democracy] Fwd: Re: [Aktive] LQFB Entwickler distanzieren sich vom Einsatz ihrer Software

ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Liquid Democracy in der Piratenpartei

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[AG Liquid Democracy] Fwd: Re: [Aktive] LQFB Entwickler distanzieren sich vom Einsatz ihrer Software


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph \"Pluto\" Puppe" <piraten AT stderr.de>
  • To: ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG Liquid Democracy] Fwd: Re: [Aktive] LQFB Entwickler distanzieren sich vom Einsatz ihrer Software
  • Date: Tue, 18 Sep 2012 08:00:34 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-liquid-democracy>
  • List-id: Liquid Democracy in der Piratenpartei <ag-liquid-democracy.lists.piratenpartei.de>

Fyi

---------- Weitergeleitete Nachricht ----------
Von: "Christoph "Pluto" Puppe" <piraten AT stderr.de>
Datum: 18.09.2012 07:55
Betreff: Re: [Aktive] LQFB Entwickler distanzieren sich vom Einsatz ihrer Software
An: "Hauptmailingliste der Piraten (Achtung: viele Mails pro Tag)" <aktive AT lists.piratenpartei.de>

+1

Und egal ob da klarnamen oder pseudonyme stehen ... das Dilemma vertrauen zu müssen bleibt. Schön das das mal jemand in der Klarheit klarstellt.

Und wie du richtig sagst: eine Partei interne Abstimmung ist keine personenwahl und schon garkeine mit der Relevanz einer Bundestages wahl.

Ich finde x018 gut wie er ist.

Am 17.09.2012 23:26 schrieb "Justus Wingert" <justus AT abi007.info>:

Am 17.09.2012 22:54, schrieb René Heinig:
Nicht schon wieder dieser Unfug, dass es ausreichen würde irgendeinen
Vor- und Nachnamen statt einem (offensichtlichen) Pseudonym im System zu
sehen.

Ich finde vor allem den Mythos von "Nachvollziehbarkeit durch Transparenz" widerlich.
Er ist nämlich bei näherem Betrachten grober Unfug.

Vereinfacht man Liquid Feedback mal so weit wie möglich auf den Sicherheitsmechanismus Transparenz, nehmen wir an LQFB ist ein ideales Whiteboard.

Annahme:
LQFB ist ein ideales Whiteboard mit folgenden Eigenschaften:
1. Das Whiteboard kann von jedem gelesen werden.
2. Jeder kann seinen Namen auf das Whiteboard schreiben.
3. Die Stelle an der der Name steht entscheidet über Zustimmung oder Ablehnung des entsprechenden Themas.

Jetzt gibt es aber ein Problem: Aus technischen Gründen können wir nicht dabei sein wenn die Namen aufgeschrieben werden. Das heißt wir können nur das Ergebnis anschauen, nicht aber wie es zustande kam.

Normalfall:
Das Ergebnis steht da, alle Teilnehmer kucken auf das Ergebnis und sehen ihre Namen an der richtigen Stelle stehen. Die Summen stimmen.

Fehlerfall:
Das Ergebnis steht da, ein oder mehrere Teilnehmer melden, dass ihre Namen nicht an der richtigen Stelle stehen. Frage: Was ist passiert?

Möglichkeiten:
1. Irrtum: Die Meldungen sind unberechtigt, da die Teilnehmer sich beim aufschreiben geirrt haben.
2. Manipulation des Melders: Die Meldungen sind unberechtigt, da die Teilnehmer absichtlich falsch aufgeschrieben haben.
3. Manipulation von Dritten: Die Meldungen sind berechtigt, da Dritte die aufgeschriebenen Namen verändert haben.

Die drei Möglichkeiten sind von aussen nicht zu unterscheiden. Und damit ist die "Nachvollziehbarkeit" kaputt.
Denn wenn ich es "nachvollziehen" könnte was passiert ist, müsste ich einen der drei Fälle nachvollziehen können.

Am Beispiel der Papierwahl mit Urne sieht man wie man es richtig macht:
Am Anfang sind die Urnen leer, was kontrolliert werden kann.
Dann werden sie versiegelt, was kontrolliert werden kann.
Die Wähler werden im Wahlregister gesucht und ihre Teilnahme aufgeschrieben, was kontrolliert werden kann.
Die Stimmzettel werden geheim ausgefüllt, markierte Stimmzettel sind nicht gültig und in die Urne geworfen ohne, dass der Wähler beeinflusst wird, was kontrolliert werden kann.
Am Ende der Wahl wird die Versiegelung gebrochen und die Stimmzettel ausgezählt, was kontrolliert werden kann.
Die ausgezählten Stimmen werden addiert und gemeldet, was kontrolliert werden kann.

Am Ende hat man ein durchgängig kontrollierbares Ergebnis, das absolut Fälschungsresistent ist, weil Großflächige Fälschungen mit einfachsten Mitteln aufzudecken sind (einfach daneben stehn und zuschauen).

Und aus diesem Grund hat auch das BVerfG hohe Hürden an Wahlcomputer angelegt, die Dinger müssen für Bundestagswahlen ohne weiteres technisches Sachverständnis nachvollziehbar sein.
Für Parteiinterne Entscheidungen ohne größere Bedeutung wird dies wohl nicht als derart hohe Hürde angelegt werden, eventuell reicht dabei Nachvollziehbarkeit durch Experten, aber es wird ohne eine mathematisch beweisbare Methode kein Blumentopf zu gewinnen sein.

Gruß,
Justus

--
Aktive mailing list
Aktive AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/aktive


  • [AG Liquid Democracy] Fwd: Re: [Aktive] LQFB Entwickler distanzieren sich vom Einsatz ihrer Software, Christoph "Pluto" Puppe, 18.09.2012

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