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ag-liquid-democracy - Re: [AG Liquid Democracy] feine Ini, mit der sich die Deligierten zementieren

ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Liquid Democracy in der Piratenpartei

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Re: [AG Liquid Democracy] feine Ini, mit der sich die Deligierten zementieren


Chronologisch Thread 
  • From: Semon <semon3496 AT arcor.de>
  • To: ag-liquid-democracy AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Liquid Democracy] feine Ini, mit der sich die Deligierten zementieren
  • Date: Mon, 17 Sep 2012 20:50:08 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-liquid-democracy>
  • List-id: Liquid Democracy in der Piratenpartei <ag-liquid-democracy.lists.piratenpartei.de>

Am 17.09.2012 09:00, schrieb Colin Kiegel: Hallo Zusammen,

ich sehe diese Ini gar nicht so kritisch, weil ich Delegationen nicht grundsätzlich negativ sehe. Ich habe nur ein Problem mit langen Kettendelegationen, Delegationskreisen und zu starker Konzentration bei Einzelpersonen.
Ich stimme Dir zu: In diesem Fall ist die Begründung für die Initiative schlüssig: Egal ob man aufgrund politischer Übereinstimmung oder aufgrund von Kompetenz an jemanden Delegiert, beides ist in einem bestimmten Themenbereich sehr viel sinnvoller, als in einem Themenbereich, der quer zu allen Themen liegt. In diesem Fall sehe ich also keinen Grund den Delegierten irgendwelche eigennützigen Motive zu unterstellen :-)

Bgzl. der von Dir genannten Probleme: Eine gute Möglichkeit lange Kettendelegationen, Delegationskreise und zu starke Konzentration einzudämmen wurde gerade abgelehnt:

i3705: Tiefe der Delegations-Vererbung einstellbar

Meiner Ansicht nach hätte diese Initiative (die ursprünglich nicht von mir kam, bei der ich aber die Formulierung verbessert und die Argumente ergänzt habe) gegen alle drei angesprochenen Problem geholfen. Zumindest hätte es damit eine Möglichkeit gegeben seine Delegationen besser zu steuern. Ich delegiere aktuell praktisch nie, da man nie weiß wer die Stimme dann eigentlich anwendet.

Zu der Ini 3705 hätte ich gern mal eine Auswertung von StreetDogg, wieviel Einfluss die Delegierten dabei hatten. Denn in diesem Fall könnte man schon ein gewisses Eigeninteresse unterstellen. Wohl gemerkt: Lange Delegationsketten wären damit nicht verboten worden, es ging lediglich um eine Option, die es dem einzelnen Nutzer erlaubt seine Stimme besser zu steuern. Für alle bestehenden Delegationen hätte sich "erst mal" nichts geändert.

Übrigens war die obige Initiative noch aus einem anderen Grund ärgerlich: Die Gegeninitiative stellt eigentlich einen klaren Missbrauch von Liquid Feedback dar: Es wird gefordert das sich nichts ändert. Dies auch noch mit einem äußert polemischen Titel: "Gleichberechtigte Nutzung des Systems auch bei Delegationen weiterhin gewährleisten".

Um die ursprüngliche Initiative abzulehnen hätte man einfach nur mit Nein stimmen müssen. Aber eine Gegeninitiative mit vielen Unterstützern und einem möglichst polemischen Titel holt natürlich auch noch den einen oder andern Unentschlossenen ins "richtige" Lager. Meiner Ansicht nach sollten Gegeninitiativen die nur den Status Quo fordern verboten werden.


Ich glaube nicht, dass es in der Piratenpartei mehrheitsfähig sein wird, die Delegationen vollständig abzuschaffen und würde es selbst nicht unterstützen. Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man inhaltlich gute Arbeit mit höherem Stimmgewicht belohnen kann. ;-)
Bitte nicht mit "Stimmengewicht" argumentieren - Ich versuche den Piraten, die mir mit "1 Pirat 1 Stimme" argumentieren, immer zu erklären, dass es sich nicht um "Gewichtung von Stimmen" sondern um eine "Vollmacht zur Stimmabgabe wie bei Aktionärsversammlungen" handelt :-)


Man könnte diskutieren, ob Delegationen für das Regelwerk "Meinungsbild" gezielt ausgeschaltet werden sollen - ansonsten finde ich Delegationen grundsätzlich gut. Wobei wir dann wieder eine Debatte lostreten, ob Delegationen nach Kompetenz oder nach politischer Übereinstimmung vergeben werden (sollen). Da es mit Sicherheit vergleichbar viele Piraten gibt, die nach Kompetenz bzw. politischer Übereinstimmung delegieren, lässt sich vortrefflich darüber streiten, ob Delegationen bei Meinungsbildern sinnvoll sind, ohne dass man jemals zu einem Konsens kommt. Das ist so ein Aspekt, den ich als "Zielkonflikt von Delegationen" einstufen würde. Und zu diesem Punkt könnte es sich auch lohnen mal repräsentative Umfragen zu machen. Was meint ihr dazu? :-)
Auch hierzu gibt es schon eine Lösung: Statt einen bestimmten Abstimmungsmodus "ohne Delegation" durchzuführen, könnte man es dem Autor der Initiative überlassen, ob er eine "Urabstimmung" wünscht (siehe Sammlung der Anforderungen in der AG Liquid Democracy). 


Gibt es hier eigentlich jemanden der komplett gegen Delegationen ist??

Das ist auf der Mailingliste der AG Liquid Democracy doch sehr unwahrscheinlich, oder gibt es doch jemanden ?
Gruß
Semon

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