[AG Liquid Democracy] LQFB (Was: Dunkelzahns Urne)

[Dinu Gherman <gherman AT darwin.in-berlin.de>]

Christoph Pluto Puppe:

> Etwas unhöflich einem jungen programmierprojekt ein anderes vor die nase zu 
> halten, dass bereits fertig ist :)

War keine böse Absicht, und auch nicht das erste mal, das ich auf Helios 
Voting hinweise, außer vielleicht auf dieser Liste.

> Helios ist sehr schick, ich hab mir das angesehen und will dass bei den 
> piraten auch noch bekannter machen. Es ist halt kein lqfb, so wie auch die 
> urne kein lqfb ist, aber jedes werkzeug hat seinen platz.

Aus meiner Sicht war einer der Kardinalfehler von LQFB der, dass auf die 
"falsche" Technologie gesetzt wurde. Ich habe zwar nichts prinzipiell gegen 
Lua, aber es hat wohl dazu geführt, dass das LQFB-Kernteam alles mögliche neu 
erfinden musste oder wollte, z.B. ein Web-Framework, was es in anderen 
Sprachen wie Python und Ruby massenhaft und viel weiter entwickelt und 
getestet schon gibt. 

Und als ich mir den LQFB-Code vor ca. einem Jahr angeschaut habe, hat mich 
das kalte Grausen gepackt, geschrieben anscheinend von SQL-Junkies, die sich 
nun mal in einer "performanten" Programmiersprache versuchen sollten. Beim 
damals noch recht neuen API war ich wohl der erste, der es wirklich getestet 
und fundamentale Fehler im produzierten JSON-Code gefunden hat. Die 
Esperanto-Übersetzung habe ich angefangen und wunderte mich dabei, dass 
dahinter primitive Lua-Tabellen stehen, statt irgendetwas auch nur 
ansatzweise gettext-Ähnliches, was es für Lua wohl nicht gibt, jedenfalls 
nach meinen damaligen Recherchen. Und der Bugtracker war wegen Spams nicht 
wirklich zu gebrauchen, und und und...

Das mag alles gemein klingen, soll es aber nicht sein. Es war einfach alles 
nicht so ausgesucht und aufgesetzt, dass man gerne hätte mitmachen können 
oder wollen (und leider hatte man den Eindruck, auch nicht sollen). Insofern 
wundert es mich überhaupt nicht, das LQFB heute genau da ist, wo es ist, ein 
Stück Legacy-Software, wo niemand wirklich gern reinfasst. Aber vielleicht 
sieht das ja heute auch gaaaaanz anders aus... Das, was ich so höre, klingt 
allerdings nicht danach.

Gruß,

Dinu