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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Fragen an die Rinderhalter hier

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] Fragen an die Rinderhalter hier


Chronologisch Thread 
  • From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
  • To: Mailingliste der AG Landwirtschaft <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Fragen an die Rinderhalter hier
  • Date: Wed, 21 Jan 2015 06:00:41 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: Mailingliste der AG Landwirtschaft <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Zu 1. und 2.: Habe ich auch schon öfter gelesen. Was dran ist kann ich aber
nicht sagen. Sicher aber ist, selbst wenn es so wäre, es werden sicher nicht
_alle_ Methangas über die Hörner abgebaut! Das wäre ein Phänomen…
Die Unterstützer dieser Thesen berufen sich auf unterschiedliche
Hormonspiegel und ähnliches bei ent- und behornten Rindern. Wissenschaftliche
Abhandlungen dazu sind mir noch nicht untergekommen.

Zu 3.: Das dürfte in etwa hinkommen mit den 90% enthornten Rindern.
Allerdings sollte man dabei auch bedenken, dass etwa die Berufsgenossenschaft
dringend zum enthornen rät! Aus „Menschenschutz“-Sicht auch nachvollziehbar,
denn die Arbeit mit behornten Rindern ist ungleich gefährlicher. Sogar aus
Tierschutzsicht macht ein Enthornen Sinn, da sich die Tiere sonst immer
wieder auch gegenseitig verletzen.
Um die Verletzungsgefahren von Mensch und Tier zu mindern stellt das
Enthornen (bisher) das kleinere Übel dar.

Mittlerweile geht die Entwicklung aber dorthin, dass vermehrt genetisch
hornlose Rinder gezüchtet werden. Nur ist dies eine Sache, die Zeit braucht.
Der Genpool der hornlosen Rinder ist bisher noch sehr gering. Würde
allgemeinverbindlich darauf gesetzt werden sollen zum aktuellen Zeitpunkt
würde man sich viel gravierendere Probleme ranholen durch Inzest.
Aber immerhin wird dran gearbeitet.

Das nicht enthornte Rinder von Natur aus ruhiger sind kann ich aus meiner
Praxis jedenfalls nicht bestätigen. Ich habe hier mittlerweile selber 10
Kühe, die behornt sind. Sieben davon sind gemeingefährlich und generell ist
der Umgang mit behornten wesentlich schwieriger. Habe selber mittlerweile
schon drei Mal ein Horn zwischen die Rippen bekommen. Wäre ich jedesmal zum
Arzt gelaufen damit würden die Krankenkassen- und
Berufsgenossenschaftsbeiträge noch deutlicher steigen als eh schon.

Das Entthronen selber erledige ich hier seit vielen Jahren schon nach der
Methode, wie sie erst im letzten Jahr offiziell ausgerufen wurde:
Betäubung/Narkose mit anschliessender Schmerzmittelgabe. Kostet was mehr und
ist nicht mal so zwischendurch gemacht, aber ich bin all die Jahre nicht
davon abgerückt, weil es einfach deutlich schonender ist. Für Tier und Mensch!

Gruß, Detmar



Am 21.01.2015 um 00:10 schrieb Pirat Wolfgang <pirat AT wolfgang-zerulla.de>:

> Hallo zusammen,
>
> da ich in einigen Mailverteilern und Newslettern bin bekomme ich auch viel
> Schwachsinn zugeschickt.
> Manchmal weiß ich aber nicht, ob das nun Schwachsinn ist oder nicht.
>
> Deshalb habe ich mal 3 Fragen zum Text des nachstehenden Leserbriefs, der
> in einer Schweizer Zeitung abgedruckt gewesen sein soll.
>
> 1. Werden Methangase aus dem Verdauungsprozess über die Hörner abgebaut???
> Bisher dachte ich immer, nur Politikern habe man manchmal ins Hirn gesch...
>
> 2. Werden dadurch mehr Milchallergien ausgelöst? Natürlich gibt es ein paar
> % Menschen unter uns mit Laktoseintoleranz. Den derzeitigen Hype um immer
> mehr laktosefreie Lebensmittel halte ich aber eher für die Folge eine
> Werbemasche. Das Zeug lässt sich ja sehr viel teurer verkaufen als normale
> Milchprodukte.
>
> 3. kann es sein, das inzwischen 90% der Rinder enthornt werden? Wir haben
> hier ja schon früher über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme diskutiert. Ich
> lebe hier in einer sehr ländlichen Gegend, wo viele Pferde und Rinder
> gehalten werden. Als Tierschützer habe ich auch schon einige Versuchsställe
> für moderne Haltungsformen besichtigt. Eine enthornte Kuh habe ich aber in
> natura noch nie gesehen. Die einzigen hornlosen sind die Galloways, die
> hier auch manchmal gehalten werden.
>
> Vielleicht kann mir jemand die Fragen beantworten? Danke im Voraus.
>
> LG
>
> Wolfgang
>
>
> Betreff : LESERBRIEF zum Thema "HORNKÜHE"
>
>
> Leserbrief in der heutigen Ausgabe der Luzernerzeitung.
>
> Beste Grüsse
>
> Rita-Louisa Gerritsen
>
>
> HORNKÜHE
>
> Wir gratulieren und bedanken uns beim Bergbauer Armin Capaul - den wir als
> engagierten, tierfreundlichen Menschen kennenlernen durften - für seinen
> wichtigen und richtigen Kampf für die Hornkühe. Bereits jetzt trägt nur
> noch eine von zehn Kühen ihre Hörner. Die Natur aber hat ihnen stark
> durchblutete Hörner geschenkt und diese haben diverse wichtige Funktionen,
> z.B. sind sie wichtig für die Rangordnung und für ihr eigenes Wohlbefinden.
> Bei enthornten Tieren bleiben die Methangase aus dem Verdauungsprozess, die
> normalerweise über die Hörner abgebaut und umgewandelt werden, in der
> Stirnhöhle gefangen, was bei den Tieren zu Kopfweh und Phantomschmerzen
> führen kann.
> Es tut einem im Herzen weh, diese schönen Tiere dermassen verstümmelt sehen
> zu müssen. Ausserdem ist der Eingriff des Enthornens ein äusserst
> schmerzhaftes, traumatisches und unsinniges Ereignis im Leben dieser
> bedauernswerten Tiere. Ein weiteres Argument ist auch die zunehmende
> Milchallergie beim Menschen, welche, wie man immer wieder lesen kann, seit
> dem Enthornen auf dem Vormarsch ist. Wenigstens beim "Demeter"-Label werden
> den Kühen ihre Hörner belassen. Eigentlich aber wäre die Milch naturgemäss
> für die Kälbchen bestimmt. Wer mehr erfahren will, schaue unter
> www.hornkuh.ch nach und unterschreibe doch bitte die Initiative.
> Kämpfen wir gemeinsam für die Würde der Hornkühe!
>
>
>
>
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>
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> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft





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