Re: [Ag-landwirtschaft] (kein Betreff) > VB

[Michael Osthege <zufallsprinzip AT hotmail.de>]

Hey,

 

Sorry für meine verspätet Antwort ... ich war im Urlaub =)

 

Nein, ich bin kein Bauer und kann daher auch nicht bewerten warum noch kurz vor der Ernte gespritzt wird. Könnte dies bitte einer der mitlesenden Landwirte erklären?

 

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Produkte von/aus kranken Tieren nicht in die Nahrungskette gelangen sollten. Und die entsprechenden Vorschrift existieren ja bereits und werden (hoffentlich) auch vernünftig durchgesetzt.

 

Was das konkrete Beispiel von Glyphosat und erntereifem Getreide angeht, habe ich allerdings keine Bedenken für meine eigene Gesundheit, sofern die entsprechenden no-effect-Konzentrationen und daran angelehnte Grenzwerte nicht überschritten werden.

Viel mehr Sorgen mache ich mir da um die direkt betroffenen Ökosysteme. (Vgl. auch mit Kupferbelastung durch andere Pflanzenschutzmittel...)

 

In der Wissenschaft geht es übrigens darum seine Hypothesen mit Daten zu untermauern. So lange man das nicht macht steht auch niemand in der Pflicht irgendwelche Hypothesen zu widerlegen.

 

Fazit:

• Ich bin gegen “ekelige Lebensmittel” (was für eine Frage?!)
• Ich bin für den Einsatz von verschiedenen Pflanzenschutzmitteln (inklusive Glyphosat) innerhalb ökologisch vertretbarer Grenzen!
• Forderung der PIRATEN sollte sein, mehr Forschungsgelder für unabhängige™ ökotoxikologische Studien zu Auswirkungen gängiger Praktiken in der Landwirtschaft auf die lokalen Ökosysteme bereitzustellen

 

Gruß,

michael

 

 

Von: Detlef Lindenthal
Gesendet: ‎Samstag‎, ‎28‎. ‎September‎ ‎2013 ‎15‎:‎09
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

 

Am 27.09.13 16:16, schrieb Michael Osthege:

> Auslöser der Krankheit ist und bleibt C. botulinum.
Wen willst Du denn damit überzeugen? C.b. ist massenhaft in jeder Gartenerde, ebenso wie Clostridium tetani.

> Viszeraler Botulismus wird von Clostridium botulinum verursacht. Dies ist möglich, wenn die Darmflora des Wirtes so stark gestört wird, dass die sich die Clostridien stark vermehren können.
Eben. Grundlagenwissen, mitgeteilt von Prof Krüger, Leipzig.

>Viel Spaß beim genauen Hinschauen.

Hm.



Lieber Michael,

es gibt bei mir ein großes Rätselraten, was Du mit Deiner Antwort eigentlich ausdrücken möchtest ...

... daß ich genauer hinschauen möge, denn Du schreibst:
> Viel Spaß beim genauen Hinschauen.
Die hierin enthaltene Unterstellung, ich hätte bisher nicht genau hingeschaut, finde ich grenzwertig.

Du zitierst das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), verschweigst aber deren wesentliche Aussage:
> „Wie aussagekräftig die Ergebnisse sind, kann daher anhand der vorgelegten Daten nicht eingeschätzt werden.“
Dies heißt auf gut deutsch, daß sie a.) Prof. Krüger nicht widersprechen, b.) eigene Forschungen nicht haben, nicht kennen und nicht machen.

Nicht verschwiegen werden soll, daß das BfR insofern einen überaus schlechten Ruf hat, als es Gentechnik-Freisetzungen agrarindustriefreundlich ohne Prüfung einfach durchgewunken hat.

In der Nicht-Stellungnahme des BfR kann ich keinesfalls einen wissenschaftlich wesentlichen Beitrag erkennen.
Zur Sache mithin: Die Leipzier Forschungen sind in keiner Weise widerlegt, insbesondere vom BfR nicht.


Nun also weiter zum Rätselraten darüber,  w a s  Du denn ausdrücken willst.
Ich selbst finde es überaus  e k e l e r r e g e n d ,  wenn Schlachtfleisch von  T o r k e l - K ü h e n  in die Kühlkette, Kochtöpfe und auf die Teller kommt.
-- Unsere PIRATEN-AG Landwirtschaft hingegen findet nichts dabei.
Noch ekelhafter finde ich es, daß  G l y p h o s a t   a u f   f a s t   r e i f e s   E r n t e g e t r e i d e  gespritzt wird.
-- Die PIRATEN-Partei schweigt.

Ich vermute, daß Du Bauer bist und daß Du deshalb den Einsatz von Ekel-Chemie verteidigst.
Verschweigst aber, daß Bauern mit etwas mehr Sorgfalt auch Nahrungsmittel herstellen könnten, die nicht eklig sind.


Ich finde, wir sollten in der AG Landwirtschaft ein Meinungsbild herstellen,
-- wer für und wer gegen eklige Lebensmittel ist;
-- ob für diese Frage die politische Erörterung eröffnet bleibt oder aber, wie bisher, Glyphosat und Torkel-Kühe einseitig verteidigt werden;
-- ob also die Piraten sich als verlängerten Arm der Glyphosat-Industrie sehen oder aber als politische Partei mit einer wählerfreundlichen Erörterungskultur.
-- Kurz gesagt:  G l y p h o s a t   o d e r   P o l i t i k  ?
-- Zusatzfrage: Würden die AG Landwirtschaft es begrüßen, wenn ich betreffs Glyphosat und Torkel-Kühen nichts mehr schreibe?

Vielleicht machen wir das bei dem von mir erfragten Meinungsbild einfacher:
Ich biete an, daß ich für meinen Teil mit meinen Ansichten zu Glypohsat, Torkelkühe-Fleisch und Spritzchemie auf fast reifes Getreide Euch nicht mehr nerve und die PIRATEN bei ihrem Schulterschluß mit den Glyphosat-Verwendern durch mich nicht mehr gestört werden.

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Ein schönes WE wünscht Euch
Detlef

-- 
Ag-landwirtschaft mailing list
Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft