Re: [Ag-landwirtschaft] bäuerliche Landwirtschaft oder industrielle Massenproduktion

[H.G.Schoen AT wichtlbaamschui.de]

Mahlzeit!

Es passt leider als Info-Ergänzung zum Thema "Welche Landwirtschaft wollen die Leute tatsächlich (bezahlen)?" wie bestellt:
http://www.swr.de/betrifft/schweine-muell-billigfleisch-betrifft/-/id=98466/nid=98466/did=10199380/sje80d/index.html
http://www.swr.de/betrifft/-/id=98466/did=10363020/pv=video/nid=98466/zvy3r8/index.html
http://programm.ard.de/TV/swrfernsehenbw/betrifft--schweine-fuer-den-muellcontainer---warum-es-zu-viel-fleisch-gibt--wh-von-mi-/eid_281138713520890?datum=2012-10-01&list=main&first=1
http://swrmediathek.de/player.htm?show=b84d6640-0704-11e2-8c5e-0026b975f2e6

Ich habe diese vier Links zu der SWR-Sendung "Schweine für den Müllcontainer" von gestern Abend an meine angemeldeten TeilnehmerInnen hierfür http://www.klimaherbst.de/klm12/event/fleischesser-spaziergang-zum-abgewohnen/ schon verschickt. Das gesamte Klmaherbst-Magazin ist hier dann auch als Issuu-Format anklickbar.

Mit aufmunternden Grüßen
aus dem Münchner Nordosten,
HErbert GErhard 
 

-------- Original-Nachricht --------
Datum: Wed, 26 Sep 2012 21:50:25 +0200
Von: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] bäuerliche Landwirtschaft oder industrielle Massenproduktion

Hallo Isa,

da stimme ich dir ja zu. Aber die Mehrzahl der Verbraucher kauft ihre Lebensmittel nun mal nicht beim Bauern in der Nachbarschaft der 50 Hühner, 5 Kühe und 10 Schweine hat.

Sie kaufen in den Supermärkten der großen Handelsketten, und das werden sie in absehbarer Zeit auch in Osteuropa so machen, denn immer mehr Menschen leben in den Städten wo es keinen Bauern mehr in der Nachbarschaft gibt.

Für die großen Handelsketten aber ist der kleine Bauernhof als Lieferant uninteressant. Sie brauchen Mengen, die nur auf mittleren und großen Agraranlagen produziert werden können.

Diese Entwicklung werden wir nicht stoppen und schon gar nicht rückgängig machen können.

Also geht es mir vor allem darum dafür zu sorgen das auch in diesen mittleren und großen Anlagen eine tiergerechte Haltung stattfindet. Möglich ist das, wenn auch etwas teurer.

Wenn aber ein Teil der Verbraucher schon bereit ist mehr Geld für Bio-Ware auszugeben weil sie sich eine bessere Qualität und bessere Tierhaltung dafür versprechen dann darf man diese Verbraucher nicht betrügen indem man Tierprodukte aus miserabler Haltung als „Bio“ verkauft. Denn dann werden auch diese Verbraucher dazu nicht mehr dazu bereit sein und wieder nur billig kaufen. Und damit verschlimmert sich die Lage weiter.

LG

Wolfgang

 

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Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Isa Frejek
Gesendet: Mittwoch, 26. September 2012 21:22
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [Ag-landwirtschaft] bäuerliche Landwirtschaft oder industrielle Massenproduktion

 
Hallo,

das Problem ist nicht billig bio oder konventionelle Landwirtschaft, sondern die Frage "wollen wir kleinbäuerlich oder industriell produzieren".

Ich bin beruflich häufiger in Osteuropa unterwegs und dort gibt es diese Form der bäuerlichen Landwirtschaft noch. Die Bauern dort haben sicher auch ein arbeitsreicheres Leben. Die Tiere haben aber auch noch Auslauf, die Kühe können auch mit Euter noch gut laufen und werden nicht nach 2 Laktationsphasen geschlachtet. Aber die Industrie macht dort auch wenig Gewinn. Aber leider gibt es auch dort immer mehr Nestle und andere Industrieprodukte im Geschäft. Die kleinen Strukturen macht man kaputt, damit wir unsere Spritzmittel und Landmaschinen und Hybridtiere verticken können. Hinterher werden dann wieder Naturschutzgebiete ins Leben gerufen, weil mit dem Ende der bäuerlichen Landwirtschaft auch ein massiver Rückgang der Artenvielfalt verbunden ist. Das System ist krank, aber viele von uns leben davon...