ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft
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- From: Likedeeler <Likedeeler- AT arcor.de>
- To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Soja?? (Detmar Kleensang)
- Date: Tue, 07 Aug 2012 22:03:11 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
- List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
Hi Det
Da hast du recht Det
An die Ackerbohnen im grünen Zustand gehen die Kühe nicht ran.
Wenn du aber schon den (sinnlosen) Aufwand eines Sojaversuches nicht gescheut hast,
dann solltest du mal den sinnvollen Versuch mit einer Rotkleegrasmischung anlegen!
Im Biobetrieb am besten als Untersaat einer Sommerung, ich säe die Untersaat am erfolgreichsten geichzeitig in Kombination mit dem Hacken (Zwischenachs) und Drillmaschine (Heck).
Gesamt ca 15 kg/ha.
Im konventionellen vielleicht als rechtzeitige Sommeraussaat nach flacher Bearbeitung der Wintergerstenstoppel.
Anschließend 2(3) Hauptnutzungsjahre ohne Düngung und ....zide. Ertrag optisch besser wie Ackergras besonders in trockenen Sommern. Silierung eigentlich problemlos. Eiweißgehalt im Grundfutter nach Harnstoffgehalt der Milch eher zu hoch.
Danach Wintergetreide ohne Unkrautproblematik.
Axels Meinung zur Ernährungsphysiologie (Aminosäurenmuster) trifft für Widerkäuer nicht zu!
Seiner Meinung um die Ernährung der Hominiden in den "reichen" Ländern halte ich allerdings für vollkommen zutreffend ;-) (51 kg Zuckerverbrauch pro Kopf.....)
LG Likedeeler
Am 07.08.2012 14:01, schrieb ag-landwirtschaft-request AT lists.piratenpartei.de:
Message: 12
Date: Tue, 7 Aug 2012 06:07:55 +0200
From: Detmar Kleensang<detmar AT gmx.de>
To:ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Soja??
Message-ID:<D7237608-FB6D-42CC-AD3F-4CD5D977145E AT gmx.de>
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Wobei man natürlich auch berücksichtigen sollte, dass Soja per se giftig ist
und erst aufwändige Verarbeitungsprozesse dies beseitigen. Was
selbstverständlich auch für andere Bohnen, Kreuzblütler, gilt.
Es würde in freier Natur wohl auch kein Rindviech auf einer Bohne herumkauen.
Das gleiche gilt natürlich auch für Citrusschalen etc., die schon lange einen
hohen Stellenwert in der Rinderfütterung haben.
Manchmal finde ich es eben schade, dass unsere Nutztiere fast schon zu
Verwertern von Industrieabfällen verkommen sind. Letztlich ist es ja das.
Sojaöl wird gebraucht und dabei fällt Extraktionsschrot ab. Ist doch toll,
wenn man das auch irgendwie verwerten kann. Und Kühe danken es mit
Leistungssteigerung.
Ich mache mir nur Sorgen, wo das hinführt, wenn ich von einigen Kollegen
höre, dass sie Grundfutter nur als nötige Fütterungsbasis ansehen, die
Milchleistung aber quasi nur mit Kraftfutter rausgefüttert wird. Ich bin mir
nicht sicher, ob es auf Dauer gut ist, wenn zu sehr auf (in menschliche
Verhältnisse übersetzt) Powerriegel und RedBull gesetzt wird. Der Magentrakt
von Rindern ist von der Natur her nicht unbedingt dazu gemacht, derlei Mengen
solchen Futters zu verwerten. Und auch wenn ich von Kollegen höre, dass sie
um die Gesundheit ihrer Kühe bangen, sollte kurzfristig auf dieses so
hochenergetische Futter verzichtet werden, kommt mir die Frage auf, wie
abhängig wir uns schon gemacht haben.
Noch rechtfertigen jedenfalls Leistungs- und Kostendruck solch eine
Fütterung. Machen sie geradezu notwendig. Allein schon die Züchtung unserer
Nutztiere, die ja auf den selben Gründen basiert, macht diese Art der
Fütterung notwendig. Immer mehr immer schneller produzieren, das führt aber
auch in anderen Wirtschaftsbereichen dazu, dass sich potentiell Fehler häufen
können.
nachdenklichen Gruß,
Det
Am 07.08.2012 um 00:29 schrieb Axel Heidkamp:
>Es wurde schon von einem annähernd erklärt,
>Die Ernährungsphysiologie der Kühe und Schweine , sowie Mastrinder wird am
optimalsten erfüllt, wenn Sojaschrot zum Einsatz kommt.
>Aus Kostengründen kann man einen Teil des Sojabedarfes durch Rapsschrot/etc
ersetzen. Übertreibt man den Einsatz Quittieren die Tiere dies
>Mit einer Einschränkung der Fresslust, Gesundheitsprobleme, mangelnde
Trächtigkeit und Leistungsabfall.
>Würden alle Bürger bei der Ernährung ihrer Familien, sich so viele Gedanken,
wie die Landwirte, Futterberater und Tierärzte für ihre Tiere machen,
>gäbe es keine Fettleibigkeit und Mangelerscheinungen bei den Menschen.
>Stimmt die Ernährung der Tiere nicht, zahlt der Bauer diese Fehler aus
seinem Portmonee.
>Die Fehler der Menschlichen Ernährung zahlt nicht der, der die Fehler macht,
sondern die Krankenkasse.
>Mit freundlichem Gruß
>Axel Heidkamp
- Re: [Ag-landwirtschaft] Soja?? (Detmar Kleensang), Likedeeler, 07.08.2012
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