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ag-landwirtschaft - [Ag-landwirtschaft] Pilotprojekt mit einer durchwachsenen Silphie in Oldhorst

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Subject: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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[Ag-landwirtschaft] Pilotprojekt mit einer durchwachsenen Silphie in Oldhorst


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  • From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>, <ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de>
  • Subject: [Ag-landwirtschaft] Pilotprojekt mit einer durchwachsenen Silphie in Oldhorst
  • Date: Tue, 24 Jul 2012 09:42:16 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Pilotprojekt mit einer durchwachsenen Silphie in Oldhorst

Oldhorst. Das Experiment von Bäuerin Regina Knips ist etwa drei Meter hoch,
hat eine handflächengroße gelbe Blüte und könnte dem Mais als
Biomassepflanze Konkurrenz machen: die durchwachsene Silphie. Eine kleine
Tafel informiert Neugierige, die sich wissentlich oder zufällig in die
Oldhorster Flure begeben, über das Anbauprogramm: Auf einem
Dreiviertelhektar stehen die gelb blühenden Silphies. Die Fläche im
Landschaftsschutzgebiet gehört der Wettmarer Bäuerin Knips. Im Mai 2011
entschied sie sich, die durchwachsenden Silphie anzubauen – und diesen
Versuch wissenschaftlich betreuen zu lassen. Dieses Jahr wird geernet.keh
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Sieht aus wie in einem Garten, ist aber landwirtschaftlicher Anbau: Regina
Knips steht inmitten eines Silphie-Feldes.Hamann
24.07.2012 / LKNZ Seite 12 Ressort: TIHI


Von Blüten, Bienen und Biogas
Von Kerstin Hamann

Oldhorst. „Wir sind vernetzt mit Wissenschaft und Landwirtschaftskammer“,
sagt Bäuerin Knips. Anna Lena Müller, Doktorandin des Braunschweiger
Thünen-Instituts, untersucht unter anderem den Einfluss der Pflanze auf
Bestäubung, Bodenfruchtbarkeit, biologische Schädlingskontrolle sowie den
Wasserhaushalt unter verschiedenen Standortbedingungen.

„Wir kartieren, wer überhaupt die Silphie besucht“, fasst Müller ihre
Studien zusammen. Ihr Augenmerk hat die junge Frau auf die Blütenbesucher
der Silphie gerichtet und untersucht, wie viel Pollen und Nektar die Pflanze
hat. Und da kommen die Bienen vom Jens Keunecke ins Spiel. Da die Silphie im
Juli zu blühen beginnt, hat der Imker seine Bienen an das Feld gebracht.
„Als Imker habe ich natürlich ein großes Interesse daran, dass die
Mais-Monokulturen durch solche Trachtpflanzen für meine Bienen ersetzt
werden“, sagt Keunecke.

Früher, so Regina Knips, blühte die Heide zu dieser Jahreszeit, heutzutage
gebe es in der Gegend aber kaum noch blühende Heidelandschaften. Die Silphie
könnte eine Alternative sein. „Mit ihr haben wir die Imker auf unserer
Seite“, ist Knips überzeugt. „Wir sind gespannt, wie Silphiehonig schmeckt.“
Bis zur Honigernte dauert es noch einige Zeit.

Ein weiterer Aspekt für das Experiment mit der neuen Biomassepflanze ist für
Knips, eine Alternative für den Mais als Biomassepflanze zu suchen. „Bei dem
großen Maisanbau sehe ich Nachteile für den sandigen Boden.“ Mais benötigt
viel Wasser, die Silphie hat dagegen eine relativ gute Trockentoleranz. Nach
der Ernte, die etwa vier Wochen vor der des Maises liegt, wird das
Häckselgut in einen Silageschlauch gepresst und gärt dort sechs Wochen lang
– es siliert.

Die Silage ist als Viehfutter und für die Biogasanlage geeignet. Knips hat
dafür einen Kooperationspartner gefunden: Der Betreiber der Wettmarer
Biogasanlage will eine Komponente mit Silphiesilage Anfang Dezember
durchlaufen lassen. So lassen sich die Methanerträge gut vergleichen mit dem
Silomais, der dort sonst verwertet wird. „Er lässt sich auf das Experiment
ein und ich mich auch“, erklärt die Bäuerin, die gern neue Wege einschlägt.
Schließlich müsse man weiterdenken.

Jens Keunecke hat am Feldrand einen Bienenstock aufgestellt. Der Imker zeigt
die Pollenfalle, mit der die Menge des gesammelten Nektars erfasst wird.
Hamann
24.07.2012 / LKNZ Seite 10 Ressort: BUWE

Durchwachsene Silphie
Eine Kurzcharakteristik

Die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft hat die Durchwachsene Silphie
untersucht und den Landwirten ein Anbautelegramm mit an die Hand gegeben.
Der Korbblütler, auch Becherpflanze genannt, blüht erst im zweiten Jahr nach
der Pflanzung. Er kann bis zu drei Meter hoch werden und bildet im Juli
leuchtend gelbe Blüten aus. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika,
ist hier allerdings seit Jahrhunderten verbreitet. Da sie keine Ausläufer
bildet, ist das Invasionspotenzial gering. An den becherartigen, leicht
klebrigen Blättern bleibt der Tau haften, sodass die Pflanzen auch bei
Trockenperioden gut gedeihen. Die Durchwachsene Silphie soll zudem die
Artenvielfalt bereichern, da sie von zahlreichen Insekten besucht wird und
als Bienenweidepflanze in Betracht kommt. keh







  • [Ag-landwirtschaft] Pilotprojekt mit einer durchwachsenen Silphie in Oldhorst, Pirat Wolfgang, 07/24/2012

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