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ag-landwirtschaft - [Ag-landwirtschaft] WG: [UB] Grüne verteidigen EU-Agrarreform gegen Bauernverband und Landwirtschaftsministerium

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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[Ag-landwirtschaft] WG: [UB] Grüne verteidigen EU-Agrarreform gegen Bauernverband und Landwirtschaftsministerium


Chronologisch Thread 
  • From: "Dieter Weiprecht" <lifeartist AT gmx.de>
  • To: <Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ag-landwirtschaft] WG: [UB] Grüne verteidigen EU-Agrarreform gegen Bauernverband und Landwirtschaftsministerium
  • Date: Wed, 11 Jul 2012 19:11:17 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

FYI

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: mailman-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:mailman-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von DNR Redaktionsbüro
> Fachverteiler
> Gesendet: Mittwoch, 11. Juli 2012 18:39
> An: DNR Redaktionsbüro Fachverteiler
> Betreff: FW: [UB] Grüne verteidigen EU-Agrarreform gegen Bauernverband
> und Landwirtschaftsministerium
>
>
> http://www.umweltbriefe.de/docs/aktuell/Titel.html [*]
>
> UmweltBriefe - 05.07.2012
>
> Lasst Lupinen sprießen
>
> von Tim Bartels
>
> Wieviel bleibt von der angestrebten Pflicht zum „Greening“ in der
> Eurpäischen Landwirtschaft am Ende der Verhandlungen noch übrig? Das
> wird sich erst Ende dieses Jahres zeigen, wenn die Vorschläge des EU-
> Kommissars Dacian Cioloş zur künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP
> 2014 bis 2020) dann zwei Jahre lang in die Mangel genommen wurden. Nun
> ist die Debatte in eine entscheidende Phase getreten. Der
> Agrarausschuss des EU-Parlaments hat die Änderungen des
> Berichterstatters am 19. Juni entgegengenommen. Einen Tag zuvor trafen
> sich die EU-Agrarminister. Die dänische Ratspräsidentschaft legte einen
> Fortschrittsbericht zur Agrarreform vor.
>
> Das EU-Parlament darf, anders als für die vergangenen Agrarreformen,
> erstmals mitentscheiden. Da lässt es sich der agrarpolitische Sprecher
> der EU-Grünen, Martin Häusling, nicht nehmen, den aktuellen Stand der
> Vorschläge als „sehr unambitioniert“ zu kritisieren. Grund: Das
> Greening, „wie es der Kommissar vorgeschlagen hat, soll nicht
> verpflichtend sein, sondern freiwillig“. Das bedeutete: Will ein Bauer
> weder Dauergrünland noch Dreifruchtfolge auf mindestens 30 Prozent der
> Fläche noch sieben Prozent seines Ackers ökologisch bewirtschaften,
> muss er auf 30 Prozent der Direktzahlungen aus Brüssel verzichten. Ein
> Energielandwirt, der seine Monokultur energetisch verwertet und dafür
> Vergütungen einstreicht, wird das verschmerzen können. Die Grünen im
> EU-Parlament fordern daher die drei Umweltmaßnahmen als bindende
> Auflage, ohne die keinerlei Geld aus der ersten GAP-Säule ausgezahlt
> werde. „Skandalös“ findet Häusling auch den Vorschlag des
> Berichterstatters, Bauern eine Prämie von 35 000 Eur zahlen zu wollen,
> wenn sie ihre landwirtschaftliche Tätigkeit aufgäben. „Wir wollen doch
> nachhaltige Landwirtschaft fördern“, sagt Häusling, „und nicht den
> Ausstieg aus der Landwirtschaft.“ Damit würde das von der Kommission
> geforderte spezifische Programm für Kleinbauern unterminiert. Demnach
> gelten die Umweltauflagen erst ab einer Flächengröße von 20 Hektar.
> Damit seien ohnehin bereits 50 Prozent der Betriebe in der EU vom
> Greening ausgenommen, so Häusling.
>
> Der Deutsche Bauernverband (DBV) und Bundeslandwirtschaftsministerin
> Ilse Aigner lehnen die geplante Festschreibung von sieben Prozent
> ökologischer Vorrangfläche auf Ackerland entschieden ab. Laut DBV wären
> hierzulande 600 000 ha davon betroffen. Eine solche gigantische
> „Flächenstilllegung“, sagt Aigner, könnten sich deutsche Bauern nicht
> leisten. Dagegen argumentieren die Greening-Befürworter, dass mit der
> ökologischen Vorrangfläche nicht zwingend die Brachlegung des Ackers
> gemeint sei, sondern allein die Pflicht, dort weder zu spritzen noch zu
> düngen – ein Anbau sei durchaus erwünscht. Zum Beispiel eine
> bodenverbessernde Fruchtfolge mit Eiweißpflanzen, auch Leguminosen
> genannt.
>
> Der Anbau von Eiweiß-Hülsenfrüchten wie Bohne, Erbse, Luzerne, Klee
> oder Lupine ist in der EU in den vergangenen zehn Jahren stark
> zurückgegangen. „Nur noch ein Bruchteil des Eiweißfutters für die
> Tierproduktion wächst heute in der EU“, heißt es in einer Studie, die
> der EU-Abgeordnete Häusling in Auftrag gegeben hat: „Die EU ist zu 80
> Prozent von Sojaimporten abhängig.“ Nur noch auf drei Prozent der EU-
> Ackerfläche würden Leguminosen angebaut, in Deutschland gar nur noch
> auf knapp einen Prozent. Die Futtermittel stammen aus den USA und
> Südamerika. Dort „werden auf 20 Millionen Hektar Eiweißpflanzen für die
> europäische Tierproduktion angebaut“. Als „Landgrabbing mit Messer und
> Gabel“, bezeichnet das die Studie.
>
> Dabei haben Leguminosen als Haupt- oder Zwischenfrucht wohltuende
> Wirkung auf Boden, Artenvielfalt und Klima. Sie fixieren aus der Luft
> Stickstoff und verringern somit den Einsatz mineralischer Dünger. Zudem
> erhöhen sie die Qualität der Folgefrucht, da bei der Ernte ein Großteil
> des Strohs und alle Wurzeln auf dem Feld zurückbleiben. Doch dieses
> Wissen um eine nachhaltige Fruchtfolgeplanung ist in der EU weitgehend
> verlorengegangen. Die kommende GAP-Reform soll das nun wieder einführen
> und mit Zusatzzahlungen fördern, fordert Häusling, „um die Abhängigkeit
> Europas von nicht nachhaltig produzierten Futtermitteln zu reduzieren“.
>
> Die Studie 'Artenvielfalt statt Sojawahn' als PDF unter http://martin-
> haeusling.eu/attachments/137_Proteinbroschuere_Haeusling_05sep11_klein.
> pdf
>
> Eine weitere Studie im Auftrag Häuslings über das weltweite
> Landgrabbing (25 S.) als PDF unter http://www.martin-
> haeusling.de/attachments/201_BroschuereLandgrabbing_Download.pdf
>
> Europäisches Parlament, Die Grünen/EFA Martin Häusling, Rue Wiertz 60,
> B-1047 Brüssel Fon 0032/2/28-45820, Fax -49820,
> martin.haeusling AT europarl.europa.eu
>
> -----------------------------------------------------------------------
>
> [*] Dauerhafter Link ab 19.07.2012:
> http://www.umweltbriefe.de/docs/ub_13_12/Titel.html
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  • [Ag-landwirtschaft] WG: [UB] Grüne verteidigen EU-Agrarreform gegen Bauernverband und Landwirtschaftsministerium, Dieter Weiprecht, 11.07.2012

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