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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Ergänzung zur dpa-Meldung - Geschlecht im Ei bestimmen statt Küken vergasen

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Ergänzung zur dpa-Meldung - Geschlecht im Ei bestimmen statt Küken vergasen


Chronologisch Thread 
  • From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] WG: Ergänzung zur dpa-Meldung - Geschlecht im Ei bestimmen statt Küken vergasen
  • Date: Mon, 25 Jun 2012 23:02:13 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Ja, da hast Du nicht ganz Unrecht, Wolfgang. Das umsetzen dieser Lösung mit den um 5 Cent teureren Eiern dafür, dass die männlichen Küken herangemästet werden können, ist leider schwerlich allgemein durchzusetzen gegen die Marktmacht der Abnehmer, die damit argumentieren, sie könnten keine höheren Preise gegenüber dem Handel durchsetzen. 

Auch hier wäre es nötig, auf politischem Wege die Rahmenbedingungen entlang der Wertschöpfungskette so umzugestalten, dass die Urproduzenten höhere Preise gegenüber ihren Abnehmern durchsetzen können, so wie es auch bei Milch und Schweinen nötig wäre. Erst dann würde diese Methode funktionieren können. 

Andernfalls steht zu befürchten, dass die Eierproduktion im Lande einfach eingestellt wird, weil das derzeitige äußerst unschöne (gelinde gesagt) Verfahren des Schredderns männlicher Küken eben nicht einfach nur wirtschaftliche Vorteile bringt, sondern überhaupt erst eine Wirtschaftlichkeit möglich macht. 

Und was wirtschaftlich keinen Sinn macht wird nunmal nicht gemacht. TSchG hin oder her. Dann kommen unsere Eier zukünftig aus Legebatterien und Käfighaltung aus Polen oder dem weiteren Osten. Was auch nicht unser Anliegen sein sollte.

Ich sag ja immer: Nicht mehr Verbote oder strengere Regeln und Gesetze anbringen, sondern die Wirtschaftlichkeit dessen, was man gerne haben möchte, durch nicht-monetäre Rahmenbedingungen verbessern und monetäre wie nicht-monetäre Förderungen dessen, was man nicht mehr möchte, kürzen. Dann wird das, was man möchte, von ganz alleine gemacht, ohne das es per Verordnung vorgeschrieben wird. Einfach Verordnungen verschärfen, ohne Augenmerk auf die Wirtschaftlichkeit, führt nur zur Umgehung solcher Verordnungen oder zur Einstellung der in diesem Bereich liegenden Wirtschaft.

Dieser eine dargestellte Betrieb kann sich glücklich schätzen, das er in der Lage ist, die entsprechend nötigen höheren Preise gegenüber seinen Kunden durchsetzen zu können. Viele andere werden es nicht können, weil ihre Abnehmer wesentlich mehr Marktmacht haben als sie selbst. Hier sollten wir Piraten dringend Ansatzpunkte ausarbeiten, um weitestgehend ein Marktgleichgewicht aller Beteiligten wiederherzustellen.

Gruß, Det


Am 25.06.2012 um 21:37 schrieb Pirat Wolfgang:

Hallo zusammen,
 
auch wenn einzelnen von Euch den News-Brief von E. Niemannn auch direkt bekommen,
das Vorgehen des Demeter-Bauckhofs ist m. A. genau der richtige Weg. Ob sich das am Markt durchsetzen lässt kann ich nicht beurteilen.
Aber selbst wenn es sich nur teilweise umsetzen ließe wäre das schon gut.
Die Geschlechtsbestimmung im Ei ist zwar allemal besser als das Schreddern lebender Küken, m. A. aber auch keine Lösung.
Die Zucht von Zweinutzungs-Rassen ist m. A. die einzig vernünftige Lösung. Das heute übliche massenweise Schreddern der männlichen Küken ist nicht länger hinnehmbar. Ein wirtschaftlicher Vorteil der Mastbetriebe ist m. A. kein vernünftiger Grund gem. TSchG um ein Tier zu töten.
 
LG
 
Wolfgang
 




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