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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] nachhaltige Friedenspolitik

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Subject: Mailingliste der AG Landwirtschaft

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Re: [Ag-landwirtschaft] nachhaltige Friedenspolitik


Chronological Thread 
  • From: Stephan Verbücheln <erlenmayr AT gmail.com>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] nachhaltige Friedenspolitik
  • Date: Wed, 23 May 2012 10:02:42 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

So einfach ist die Sache leider nicht. Das Problem von Afghanistan ist
nicht Rückständigkeit, sondern Zivilisationsfeindlichkeit der Taliban.

Bildung (insbesondere für Frauen) und Kunst waren nicht unterentwickelt,
sie wurden aktiv und bewusst bekämpft, und das werden sie von den
Taliban heute noch. Sogar Musik war verboten!

Ansonsten hat die Karzai-Regierung (und ihre Nachfolger) kaum eine
Chance, lange das Land zu regieren, wenn die westlichen Truppen sofort
abziehen.

-Zum einen ist die Regierung kaum stabil gestützt, dazu sind die
regionalen Volksstämme viel zu feindlich gegeneinander eingestellt.

-Zum anderen sind die afghanischen Polizeikräfte eine bekiffte
Chaostruppe. Wer glaubt, dass die mit ihren Problemen besser umgehen
könnten als die NATO kennt entweder die Situation nicht, oder leugnet sie.


Außerdem wurde die Entwicklungshilfe, die du beschreibst, praktisch
zuerst versucht. Dafür war die deutsche Bundeswehr geholt worden. Sie
hat auch viele Ingenieure usw. ausgebildet, aber selbst das ist nicht
einfach. Afghanistan leidet nämlich vor allem darunter, dass die
gebildete Bevölkerung lieber woandershin flieht.
Ich hab schon am ländlichen Niederrhein (!!) einen Dönerverkäufer
getroffen, der Ingenieur aus Kabul war und dort nicht hin zurück wollte.



Was ich finde:

1. Bildung -- insbesondere der weiblichen Bevölkerung -- wäre der
wichtigste Schritt zur Entwicklungshilfe. Das ist aber schwer, solange
Mädchenschulen in die Luft gesprengt werden.

2. Bekämpfung des Opiumanbaus ist zum scheitern verurteilt. Man sollte
diese Pflanze lieber geordnet anbauen und an dem weltweiten Bedarf an
medizinischen Opiaten vermarkten.




Gruß




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