Re: [Ag-landwirtschaft] Zusammenfassung

[Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>]

Ja, ist immer schwierig, ob die Beratung von staatlicher oder von privater Seite nun besser sein soll. Im Kontext mit dem nächsten Satz des Programms

Die verschiedenen Verbände müssen gleichrangig von der Politik gehört
und ernst genommen werden.

aber klärt sich das wie ich meine recht gut. Die staatliche Beratung soll ja gerade unbeeinflusst und allgemeingültig sein. Sollte! Bisher wird sie wahrscheinlich zu sehr von nur einem Interessenverband gesteuert und teils ja gar selbst gestellt. Wenn wie in dem darauffolgendem Satz künftig alle Verbände gleich gewichtet gehört werden sollen und ein Schuss Transparenz dazu kommt, dann dürfte sich auch die staatliche Beratung deutlich verbessern.

Gruß, Det

Am 22.05.2012 um 17:14 schrieb Klaus Reuter:

Hallo Birgitt,

den Absatz mit der besseren Unterstützung/Beratung durch staatliche Stellen kommt mir komisch vor: es ist doch gerade diese (Offizial-) Beratung, die die aktuelle Agrarpolitik in der Praxis durchsetzt und schon vor Jahren den 100+ Milchkuhbetrieb propagiert hat und immer noch die positiven Stellungnahmen für die 2.000er Schweinemastbetriebe schreibt. Letztes Jahr hat z.b. die LWK NRW das Bauvorhaben für einen 800er Milchviehstall im Rheinland positiv geprüft.

Der Absatz "Ziel muss sein ..." ist etwas holprig. "Eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft... auch Kleinbetrieben zugaenglich zu machen..." ist stilistisch noch ausbaufähig.

Ansonsten stellt der Text einen guten Kompromiss der verschieden Positionen dar.

LG Klaus

Am 21.05.2012 18:28 schrieb "Birgitt Piepgras" <Birgitt.Piepgras AT piratenpartei-sh.de>:

-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
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Moin ihr Lieben,

meine "Hausaufgabe", die ich gestern bei der Mumble-Sitzung bekommen
habe, war den Text für eine Wikiseite Ökologische Landwirtschaft
basierend auf Wahlprüfsteinen, die wir in SH erhalten haben, zu erstellen.

Schon bei der Diskussion gestern konnten sich auch konventionelle
Landwirte damit anfreunden.

Da nicht alle im pad mitarbeiten, stelle ich den Text hier mal ein.
Ich finde, er fasst unsere Positionen ziemlich gut zusammen.

Rückmeldung wäre schön, es könnte dann glatt ein Positionspapier zur
Landwirtschaft werden.

Liebe Grüße,
Birgitt

und nun der Text:

===========================================================================
Landwirtschaft
Die Stärkung der Landwirtschaft erfordert in erster Linie ein
Zusammenwirken der einzelnen Beteiligten. Hierzu zählen, neben den
Landwirten und deren Verbänden auch der Lebensmittelhandel,
Naturschutz-  sowie Tierschutzverbände,  Qualitätssiegel wie u.a.
Bioland und Demeter,  aber auch die Vertreter der Politik.

Netzwerke  müssen ausgebaut und  gepflegt werden. Ein Beispiel dafür
sind  Erzeugergemeinschaften und  regionale Handelszentren, wie die
CSA-Bewegung   (Community  Supported Agriculture) und deren
französisches Pendant AMAP (Verbrauchervereinigung für die
Beibehaltung der bäuerlichen Landwirtschaft).

Ziel  muss es sein, unter den ökologischen  Voraussetzungen von
Nachhaltigkeit  und Verbraucherbewusstsein eine  wettbewerbsfähige
Landwirtschaft zu  schaffen und diese auch  Kleinbetrieben zugänglich
zu machen ohne dabei eine Lobbybezogene  Bevorteilung zu bewirken.

Die Landwirtschaft  muss in der Lage sein, sich  gegenüber des
Preisdruckes des  Lebensmitteleinzelhandels  durchzusetzen.

Zudem muss der Verbraucher durch  gezielte  Aktionen und Marketing
Maßnahmen lernen, sein Essverhalten  umzustellen  und seine
Lebensmittel bewusster und kritischer einzukaufen.  Dies  beginnt
bereits in der Schule durch gezielte Ernährungslehre.  Schon  Kinder
müssen lernen, mehr Wert auf die Herkunft und den ideellen  Wert  der
Lebensmittel zu legen.

Dazu müssen auch die  Verbraucherverbände gestärkt und ggf. höher
bezuschusst  werden, damit sie entsprechend beraten können.

Die  landwirtschaftlichen Betriebe müssen von staatlichen  Stellen
besser  unterstützt und beraten werden.
Die verschiedenen Verbände müssen gleichrangig von der Politik gehört
und ernst genommen werden.

Neben  den  bereits genannten Maßnahmen brauchen wir höhere Qualitäts-
und   Tierschutzanforderungen, die auch auf Importwaren angewandt
werden   müssen, um einheimische Qualitätsprodukte vor importierter
Billigware zu schützen.
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