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[Ag-landwirtschaft] Niedersachsen: Das Land will die Gülle-Entsorgung besser überwachen
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- Subject: [Ag-landwirtschaft] Niedersachsen: Das Land will die Gülle-Entsorgung besser überwachen
- Date: Sat, 17 Mar 2012 10:47:50 +0100
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Hallo zusammen,
nachstehend mal zwei Artikel aus der HAZ von heute für euch zur Kenntnis.
LG
Wolfgang
Schärfere Gülle-Kontrolle
Niedersachsen: Das Land will die Gülle-Entsorgung besser überwachen. Wegen
zunehmender Grundwasserprobleme im Nordwesten des Landes soll es strengere
Regeln für das Ausbringen von Gülle geben. Seite 5
17.03.2012 / HAZ Seite 1 Ressort: POLI
Grüne schlagen Gülle-Alarm
Hannover. Die Massentierhaltung in Niedersachsen nimmt immer größere Ausmaße
an mit drastischen Folgen für die Verwertung der Rückstände. Weil zu viel
Gülle anfällt und die Kontrollen der Behörden bisher unzureichend sind,
vermuten die Grünen im Landtag eine erhebliche Überdüngung vor allem auf den
Feldern im Emsland und in den Kreisen Cloppenburg, Vechta und Bentheim. Dies
wirke sich negativ auf Flüsse und Grundwasser aus. Inzwischen arbeitet das
Agrarministerium an einer Verordnung, die eine stärkere Überwachung der
Gülletransporte vorsieht. Dem Grünen-Agrarexperten Christian Meyer war ein
internes Schreiben der Landwirtschaftskammer an Agrar-Staatssekretär
Friedrich-Otto Ripke von Anfang 2011 in die Hände gefallen. Darin fand Meyer
mehrere neue Botschaften: Zum einen bezog sich die Kammer auf Zahlen der
Tierseuchenkasse zur Anzahl der Nutztiere in Niedersachsen die erheblich
höher sind als in der offiziellen Statistik des Landes. Anstelle von 36,5
Millionen Masthühnern ist von 63,3 Millionen die Rede, statt 14 Millionen
sind es 17,9 Millionen Legehennen und statt acht Millionen 10,4 Millionen
Schweine. Es falle vor allem im Bereich Weser-Ems viel mehr Gülle und
Hühnerkot an, als die Böden in der Region vertragen könnten. Wenn die
Pflanzen Stickstoff- und Phosphorverbindungen nicht mehr aufnehmen könnten,
gelangten diese Stoffe in Boden und Trinkwasser. Gegen die schärferen
EU-Vorschriften zur Reinheit des Trinkwassers könne damit verstoßen werden.
Die Grenzwerte werden im Nordwesten Niedersachsens schon überschritten.
Zusätzliche Gülletransporte aus Holland nach Niedersachsen erschwerten das
Problem. In dem internen Brief wird auch auf andere Probleme hingewiesen:
Eine systematische Überprüfung, wo Gülle verbracht wird, sei derzeit nicht
möglich. Wenn eine Güllebörse die Stoffe annehme, werde als Nachweis der
bloße Abnahmevertrag mit dem Landwirt schon akzeptiert man könne nicht
sehen, wo die Gülle tatsächlich abgeladen wird. Der Umfang der Kontrollen
auf den Flächen betrage nur 2,5 Prozent. Aus diesen Hinweisen zieht der
Grünen-Politiker Meyer nun den Schluss, die Landesregierung verschleiere das
Problem. Doch Franz Jansen-Minßen, der Anfang 2011 den Brief an Ripke
geschrieben hatte, widerspricht Meyer. Das Ministerium bereite schon seit
vielen Monaten eine neue Landesverordnung vor, die eine Meldepflicht für
jeden vorsehe, der Gülle abgibt, aufnimmt und wegtransportiert. Der Nachweis
der Gülle-Entsorgung für Antragsteller, die einen neuen Hühner-Großstall
planen, soll auch schärfer werden. Da zunächst das Bundesrecht habe
angepasst werden müssen, sei die Landesverordnung bisher nicht in Kraft
getreten zum 1. Juni soll das aber geschehen. Eine lückenlose Kontrolle
der Gülleströme in Niedersachsen dürfte es zwar auch dann noch nicht geben,
aber etwas mehr Übersicht. Das betrifft auch die Substrate aus
Biogasanlagen, die ebenfalls als Düngemittel dienen, bisher aber gar nicht
erfasst sind.
17.03.2012 / HAZ Seite 5 Ressort: NIED
- [Ag-landwirtschaft] Niedersachsen: Das Land will die Gülle-Entsorgung besser überwachen, Pirat Wolfgang, 17.03.2012
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