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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 31, Eintrag 130

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 31, Eintrag 130


Chronologisch Thread 
  • From: "Susanne Clemenz" <info AT violette-piraten.de>
  • To: <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 31, Eintrag 130
  • Date: Sun, 17 Jun 2012 22:22:43 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hi,
ich check das Mailsystem hier noch nicht – bin ganz neu in der Mailingliste - mal sehen an welche Stelle die Mail hingesetzt wird..... Es geht um die Germanische Medizin.

Meine Grundaussage: Man sollte Erfinder und Erfundenes sauber von einander trennen können. Beides zu vermengen ist unwissenschaftlich.

1. G. Hamer als Person hat bei mir keine Sympathien, erst Recht nicht sein Wortschatz mit germanisch und jüdischen Einteilungen.
2. Entsprechend ist der (frühere) Titel “Neue Germanische Medizin” für die Heilmethode äußerst ungünstig. Da vielen Anhängern seiner Theorie das auch so geht, gibt es auch den Begriff mit den 5biologischen Naturgesetzen. Oder einfach nur noch die “Neue Medizin”.
3. die Theorie mit den biologischen Naturgesetzten sollte man unbedingt getrennt von der Person Hamer sehen. Durch eigene Betroffenheit (sehe mich als geheilt) hatte ich längere Zeit intensiven Einblick in die “Krebs-Szene” und auch in die “Alternativ-Heilmittel-Szene-bei-Krebs”. Die 5 biologischen Naturgesetze waren dort auch vielfach vertreten – mit durchgehend guter Beurteilung. Es arbeiten bereits auch Ärzte damit – erfolgreich. Im persönlichen Freundeskreis habe ich eine Frau, deren Fuß wegen schwarzem Hautkrebs amputiert werden sollte ... Sie hat es nicht geschehen lassen, beschäftigte sich stattdessen intensiv mit der Hamer-Theorie (und räumte ihr Leben auf)... und kurze Zeit später fiel der Krebs einfach ab ! Ich habe sie in dieser Zeit selbst erlebt. Das ist 13 Jahre her und die Frau ist komplett gesund (ohne Schulmedizin).

4. Ich höre bei manchen Piraten immer wieder die Meinung, dass es was Unzumutbares (und unwissenschaftlich) wäre, bei Krankheiten auch mal zu schauen, ob die Psyche vielleicht auch eine Rolle gespielt hat, man irgendwie nicht nur durch “Zufall” eine Krankheit bekommen hat. Leute, das ist doch nichts “Unwissenschaftliches”. Körper und Psyche sind nicht getrennt. Dieses Wissen ist angewandter Fakt auch im Medizin-Studium. Das Fachgebiet heißt Psychosomatik. Ich fände es total rückständig, wenn sich die Piratenpartei auf das mechanistische Weltbild des 19. Jahrhunderts berufen würde.

5. Es gibt genügend Beispiele aus der Wissenschaft und Politik wo die Personen selbst menschenverachtende Meinungen vertraten (Rassisten, Frauenhasser), aber mit ihren Theorien für die Nachwelt dennoch Heilbringenes bewirkt haben. Mir fällt noch als lächerliches Beispiel dazu ein, dass mal auf einem Deutschlandfunk-Interview zum Thema Vegetarismus von einem Zuhörer gesagt wurde, dass Vegetarier gefährlich wären, da Adolf Hitler schließlich auch Vegetarier war !
Ich hoffe nicht, dass wir hier den gleichen Denkfehler begehen :-)

Gruß Susanne Clemenz (SchleswigHolstein)



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Message: 1
Date: Sun, 17 Jun 2012 15:38:34 +0000
From: Ignorant <Ignorant AT news.piratenpartei.de>
To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Ini zur "Germanischen Neuen Medizin"
Bitte um Unterstützung :-) Danke
Message-ID: <202$174817$1339947514 AT news01.piratenpartei.de>
Content-Type: text/plain; charset=utf-8; format=flowed


Peaches schrieb:
Ich arbeite außerdem noch an einer Grundsatzposition zur Bekennung zur
evidenzbasierten Medizin allgemein, aber da sind wir noch am
formulieren, weil das gar nicht so trivial ist, was man genau mit hinein
nimmt und was nicht.

Das LQFB hast du ja nur gestartet, weil du auf der Diskussionsebene
überfordert warst und nur Mist gegeben hast, wie "Du bist wahrscheinlich
Nazi, du weißt es nurnoch nicht".

Aber ich wüsste auch gerne, was mit evidenzbasiert gemeint ist. Denn
Homöopathie ist auch evidenzbasiert --> Placeboeffekt. Man möchte
meinen, dass "evidenzbasiert" sich von Dingen wie den 5bn abgrenzt, das
tut sie aber nicht. Denn die Schulmedizin hat einige nicht bewiesene
Dogmen. Werden diese hinterfragt oder einfach übernommen? Wohl eher
letzteres.


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Message: 2
Date: Sun, 17 Jun 2012 15:43:48 +0000
From: LouisB <LouisB AT news.piratenpartei.de>
To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Ini zur "Germanischen Neuen Medizin"
Bitte um Unterstützung :-) Danke
Message-ID: <202$174817$1339947828 AT news01.piratenpartei.de>
Content-Type: text/plain; charset=utf-8; format=flowed


Aber ich wüsste auch gerne, was mit evidenzbasiert gemeint ist. Denn
Homöopathie ist auch evidenzbasiert --> Placeboeffekt. Man möchte
meinen, dass "evidenzbasiert" sich von Dingen wie den 5bn abgrenzt, das
tut sie aber nicht. Denn die Schulmedizin hat einige nicht bewiesene
Dogmen. Werden diese hinterfragt oder einfach übernommen? Wohl eher
letzteres.

Was Du schreibst beweisst einmal mehr, dass Du von dem Thema keine Ahnung
hast und nur den Gurus Deiner wirren Sekte hinterherhechelst.


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Message: 3
Date: Sun, 17 Jun 2012 18:59:03 +0200
From: Checkinger <checkinger AT gmx.de>
To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheit] 134 Wünsche bisher
Message-ID: <4FDE0CD7.6010502 AT gmx.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Jaja, Sortieren geht auch als Liste.

Wenn wir dann einzelne Wünsche wirklich verwirklichen wollen, brauchen
wir ggf. mehr als ne Liste...

Mach ! Wenn Du willst, mache ich mit...

Der Alex

Am 17.06.2012 09:03, schrieb Reinhold Deuter:

Warum nicht doch kategorisieren und wenn ein Punkt zu mehreren
Kategorien passt in jeder Kattegorie aufführen.
Dann bleibt es bei einer eindimensionelen Liste.

Tschau
*Gesendet:* Samstag, 16. Juni 2012 um 13:47 Uhr
*Von:* "Bernd Brägelmann" <bernd.braegelmann AT googlemail.com>
*An:* "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
*Betreff:* Re: [AG-Gesundheit] 134 Wünsche bisher
Am 16.06.2012 13:39, schrieb Checkinger:
>
> Der Plan ist gut ! Läuft auf ein Gesundheitswesen-Wunsch-Wiki hinaus. Da
> manche Fragen mehreren Kategorien zuzuordnen sind, wirds leicht
> mehrdimensional. Mit einer linearen Liste lässt sich das wohl nicht
> abbilden...

Danke! Interessanter gedanke. Dann sollte ich vielleicht nicht
kategorisieren, sonder verstichworten? Muss ich mal drüber nachdenken.
Ein Wiki hätte auch was ja! *denk*

LG

Bernd

--
Bernd Brägelmann Facharzt für Radiologie
Nideggenerstr. 14 52349 Düren Germany
+49242138845002 www.braegelmann.de/bernd <http://www.braegelmann.de/bernd>
--
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen




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Message: 4
Date: Sun, 17 Jun 2012 19:17:57 +0200
From: Checkinger <checkinger AT gmx.de>
To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheit] PKV
Message-ID: <4FDE1145.4030204 AT gmx.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Ahoi,

ich kann -gerde in heutigen Zeiten- leider an das
Kapitaldeckungsverfahren nicht glaubven. Welche Geldanalge ist denn so
sicher, dass sie ein garantierte Rendite abwirft? Die Pensionsfonds der
Ford Motor Company sind jedenfalls alle alle...

Ford versucht sich gerade herauszukaufen aus allen Verpflichtungen:
http://www.reuters.com/article/2012/05/30/us-ford-pension-idUSBRE84T1KW20120530

http://www.npr.org/2012/05/16/152809399/certain-ford-retirees-face-major-pension-decision

UND GM:
http://articles.chicagotribune.com/2012-06-01/classified/sns-rt-us-gm-pensionbre85014s-20120601_1_pension-liability-pension-shortfall-pension-overhaul


@Wolfgang: Wo ist heute noch der sichere Hafen für die
Versicherungsbeiträge ?

Die aktuelle Finanzproblem der PKV erklärt das Handelsblatt ganz gut:

<<<<<<<< Zitat:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge-versicherung/nachrichten/private-krankenversicherung-die-linken-die-pkv-hat-ihre-besten-zeiten-hinter-sich/6589662-2.html

Besonders aus dem größten Krankenkassenlager, der AOK, kommt immer mehr
öffentlicher Gegenwind. Jüngstes Beispiel: Eine AOK-Studie, die den neun
Millionen Privatversicherten stark steigende Beiträge in der Zukunft
vorhersagt. Aus der Präsentation, die dem Handelsblatt vorliegt, geht
hervor, dass die privaten Krankenversicherer von jedem Mitglied 2700
Euro Prämie im Jahr zusätzlich verlangen müssten, um in den nächsten 40
Jahren finanziell über die Runden zu kommen. Allein um diesen Fehlbetrag
auszugleichen, seien etwa vier Prozent Prämiensteigerungen pro Jahr
notwendig.



UND:

<<<<<<<<<< Zitat:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/versicherungen/schaden-in-milliardenhoehe-krankenkassen-gehen-beitraege-durch-die-lappen/6141732.html

Vergangenes Wochenende war bekanntgeworden, dass bei den privaten
Krankenkassen immer mehr Mitglieder keine Beiträge zahlen. Nach Angaben
des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV) gab es Ende
September 2011 insgesamt 144.000 Nicht-Zahler in der privaten
Krankenversicherung. Durch die säumigen Kunden fehlten den privaten
Kassen rund 554 Millionen Euro.



Grund sei die Einführung der allgemeinen Pflicht zur Versicherung, sagte
ein PKV-Sprecher. Durch die neue Reglung könnten private
Krankenversicherungen ihren Kunden wegen Zahlungsrückständen nicht mehr
kündigen.


Am 17.06.2012 07:28, schrieb syna:

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
Kern meines Vorschlags ist tatsächlich die Umstellung des
Finanzierungssystems vom Umlage- auf das Kapitaldeckungsverfahren und
gleichzeitig die Verlagerung des Sozialausgleichs in das Steuersystem
und damit auf eine wesentlich breitere Basis (alle Bürger und
Unternehmen), ohne den Menschen eine Einheitsversicherung oder
überhaupt einen bestimmten Versicherungsschutz aufzuzwingen.


Ich weiß nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist.
Alleine wenn ich mir die Beitragssteigerungen anschaue:
[attachment=1003] - oder wenn ich mir mal die Beiträge pro Lebensalter
anschaue: [attachment=1004], dann beschleichen mich Zweifel, ob die
PKV-Finanzierungsmethode (Kapitaldeckungsverfahren) wirklich richtig ist.

Auch gibt es Einzelfälle ... ein einziger Fall sagt ja bekanntlich
statistisch
nichts aus - aber es sind mittlerweile viele, die mit der PKV-Art nicht so
richtig glücklich werden. Beispiel: Joachim Burkhardt (Spiegel 24 -
11.06.2012, Seite 63):

Joachim Burkhardt aus Frankfurt ist 68 Jahre alt und
seit 1985 bei der Gothaer versichert. "Es gab mal eine
Zeit, da habe ich als Selbständiger gut verdient", erzählt
er. "Und dann habe ich mich aus Dummheit für eine
Privatversicherung entschieden." Er habe damals
einfach nicht bedacht, was das für Konsequenzen haben
könnte.

Jahrelang zahlte der angestellte Lehrer für seine
Versicherung 268 € im Monat, sein Selbstbehalt betrug
1000 €. Kaum war er im Ruhestand, erhöhte sich
Burkhardts Beitrag auf 394 €. "Die Perspektive, mit meiner
Rente einen solchen Beitrag bezahlen zu müssen, fand
ich ziemlich unerfreulich", sagt der Pädagoge, der mittlerweile
wieder arbeitet. Er wechselte in einen Tarif zu 300 €. Doch
dann brummte ihm die Gothaer einen sogenannten Risiko-
zuschlag von 80 € im Monat auf.

Erst als er sich beschwerte, senkte seine Versicherung die
Prämie wieder. ... "Die Unsicherheit darüber, wie es mit den
Beiträgen weitergeht, ist ziemlich belastend", sagt Burkhardt.
"*Am Ende macht einen doch die eigene Krankenversicherung
krank*".



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Message: 5
Date: Sun, 17 Jun 2012 19:23:29 +0200
From: Checkinger <checkinger AT gmx.de>
To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheit] PKV
Message-ID: <4FDE1291.10507 AT gmx.de>
Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

Hier noch 2 interessante Artikel auf Deutsch zum Thema Pensionsfonds:

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/schuldenkrise-in-europa-investoren-fluechten-in-schwellenlaender/5967652.html

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/boerse-inside/fredmund-malik-im-interview-es-droht-eine-teuflische-abwaertsspirale/6255962.html

Irgendwie glaubt man da nicht mehr an rentable Geldanlagen, die für dad
Kapitaldeckungsverfahren aber erforderlich sind...

Dann lieber "von der Hand in den Bund" per Umlageverfahren. Da spielt
die Geldentwertung nicht so die entscheidende Rolle...

Gruß

Der Alex


Am 17.06.2012 07:28, schrieb syna:

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
Kern meines Vorschlags ist tatsächlich die Umstellung des
Finanzierungssystems vom Umlage- auf das Kapitaldeckungsverfahren und
gleichzeitig die Verlagerung des Sozialausgleichs in das Steuersystem
und damit auf eine wesentlich breitere Basis (alle Bürger und
Unternehmen), ohne den Menschen eine Einheitsversicherung oder
überhaupt einen bestimmten Versicherungsschutz aufzuzwingen.


Ich weiß nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist.
Alleine wenn ich mir die Beitragssteigerungen anschaue:
[attachment=1003] - oder wenn ich mir mal die Beiträge pro Lebensalter
anschaue: [attachment=1004], dann beschleichen mich Zweifel, ob die
PKV-Finanzierungsmethode (Kapitaldeckungsverfahren) wirklich richtig ist.

Auch gibt es Einzelfälle ... ein einziger Fall sagt ja bekanntlich
statistisch
nichts aus - aber es sind mittlerweile viele, die mit der PKV-Art nicht so
richtig glücklich werden. Beispiel: Joachim Burkhardt (Spiegel 24 -
11.06.2012, Seite 63):

Joachim Burkhardt aus Frankfurt ist 68 Jahre alt und
seit 1985 bei der Gothaer versichert. "Es gab mal eine
Zeit, da habe ich als Selbständiger gut verdient", erzählt
er. "Und dann habe ich mich aus Dummheit für eine
Privatversicherung entschieden." Er habe damals
einfach nicht bedacht, was das für Konsequenzen haben
könnte.

Jahrelang zahlte der angestellte Lehrer für seine
Versicherung 268 € im Monat, sein Selbstbehalt betrug
1000 €. Kaum war er im Ruhestand, erhöhte sich
Burkhardts Beitrag auf 394 €. "Die Perspektive, mit meiner
Rente einen solchen Beitrag bezahlen zu müssen, fand
ich ziemlich unerfreulich", sagt der Pädagoge, der mittlerweile
wieder arbeitet. Er wechselte in einen Tarif zu 300 €. Doch
dann brummte ihm die Gothaer einen sogenannten Risiko-
zuschlag von 80 € im Monat auf.

Erst als er sich beschwerte, senkte seine Versicherung die
Prämie wieder. ... "Die Unsicherheit darüber, wie es mit den
Beiträgen weitergeht, ist ziemlich belastend", sagt Burkhardt.
"*Am Ende macht einen doch die eigene Krankenversicherung
krank*".



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Message: 6
Date: Sun, 17 Jun 2012 19:41:34 +0200
From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheit] PKV
Message-ID: <BCB86BF7304243D1AE391BF2CF40C909@pcrf899qsa07nk>
Content-Type: text/plain; format=flowed; charset="utf-8";
reply-type=response

Ahoi Alex,

es gibt keine sicheren Kapitalanlagen, und es hat sie auch noch nie gegeben.

Und trotzdem:

Die Bildung von Alterungsrückstellungen, also von Rückstellungen, die dazu
dienen, die mit zunehmendem Alter steigenden Krankheitskosten zu
finanzieren, funktioniert.

Das beweist - trotz aller Unkenrufe - die private Krankenversicherung seit
den 1930er Jahren - trotz steigender Beiträge aufgrund der höheren
Inanspruchnahme von Versicherungsleistungen, der steigenden Lebenserwartung
und des medizinischen Fortschritts - bei vertraglich garantierten
Leistungen, die nicht durch Gesetz jederzeit und einseitig gekürzt oder
gestrichen werden können.

Das Kapitaldeckungsverfahren in Kombination mit dem Sozialausgleich über das
Steuersystem (und nur dort spielt das Einkommen, die wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit eine Rolle) kann die
Situation nur verbessern.

Es mag zwar sein, dass es keine Nettoverzinsung
von 9 und mehr Prozent mehr gibt, aber dass gar keine Zinsen irgendwo auf
der Welt mehr zu erwirtschaften sind, halte ich für äußerst
unwahrscheinlich. Das ist nun wieder der Vorteil an der Globalisierung -
trotz mancher berechtigten Kritik.

Es kann also nur besser werden.

Darüber hinaus wird man sowohl bei einer möglichen Ausdehnung der/einer
gesetzlichen Krankenversicherung auf immer mehr Menschen (Beseitigung der
Versicherungspflichtgrenze) als auch bei der Frage nach der Höhe des
Beitrags für gleiche Leistungen (Erhöhung oder gar Abschaffung der
Beitragsbemessungsgrenze) an verfassungsrechtliche Grenzen stoßen.

Daß die Vertreter der AOK kein Interesse an der privaten Konkurrenz haben,
ist wohl mehr als nachvollziehbar.

Noch einmal:

Mir geht es nicht darum, die GKV zugunsten der PKV abzuschaffen.

Mir geht es um ein neues System, das die positiven Elemente aus GKV und PKV
sinnvoll miteinander verbindet und allen Beteiligten möglichst viel Freiheit
und Selbstbestimmung ermöglicht, ohne jemanden im Regen stehen zu lassen.

Freiheitlich-piratige Grüße und einen guten Start in die neue Woche
Wolfgang



----- Original Message ----- From: "Checkinger" <checkinger AT gmx.de>
To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Sunday, June 17, 2012 7:17 PM
Subject: Re: [AG-Gesundheit] PKV


Ahoi,

ich kann -gerde in heutigen Zeiten- leider an das Kapitaldeckungsverfahren
nicht glaubven. Welche Geldanalge ist denn so sicher, dass sie ein
garantierte Rendite abwirft? Die Pensionsfonds der Ford Motor Company sind
jedenfalls alle alle...

Ford versucht sich gerade herauszukaufen aus allen Verpflichtungen:
http://www.reuters.com/article/2012/05/30/us-ford-pension-idUSBRE84T1KW20120530

http://www.npr.org/2012/05/16/152809399/certain-ford-retirees-face-major-pension-decision

UND GM:
http://articles.chicagotribune.com/2012-06-01/classified/sns-rt-us-gm-pensionbre85014s-20120601_1_pension-liability-pension-shortfall-pension-overhaul


@Wolfgang: Wo ist heute noch der sichere Hafen für die
Versicherungsbeiträge ?

Die aktuelle Finanzproblem der PKV erklärt das Handelsblatt ganz gut:

<<<<<<<< Zitat:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge-versicherung/nachrichten/private-krankenversicherung-die-linken-die-pkv-hat-ihre-besten-zeiten-hinter-sich/6589662-2.html

Besonders aus dem größten Krankenkassenlager, der AOK, kommt immer mehr
öffentlicher Gegenwind. Jüngstes Beispiel: Eine AOK-Studie, die den neun
Millionen Privatversicherten stark steigende Beiträge in der Zukunft
vorhersagt. Aus der Präsentation, die dem Handelsblatt vorliegt, geht
hervor, dass die privaten Krankenversicherer von jedem Mitglied 2700 Euro
Prämie im Jahr zusätzlich verlangen müssten, um in den nächsten 40 Jahren
finanziell über die Runden zu kommen. Allein um diesen Fehlbetrag
auszugleichen, seien etwa vier Prozent Prämiensteigerungen pro Jahr
notwendig.
>>>>>>>>


UND:

<<<<<<<<<< Zitat:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/versicherungen/schaden-in-milliardenhoehe-krankenkassen-gehen-beitraege-durch-die-lappen/6141732.html

Vergangenes Wochenende war bekanntgeworden, dass bei den privaten
Krankenkassen immer mehr Mitglieder keine Beiträge zahlen. Nach Angaben
des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV) gab es Ende September
2011 insgesamt 144.000 Nicht-Zahler in der privaten Krankenversicherung.
Durch die säumigen Kunden fehlten den privaten Kassen rund 554 Millionen
Euro.

>>>>>>>>>>>

Grund sei die Einführung der allgemeinen Pflicht zur Versicherung, sagte
ein PKV-Sprecher. Durch die neue Reglung könnten private
Krankenversicherungen ihren Kunden wegen Zahlungsrückständen nicht mehr
kündigen.


Am 17.06.2012 07:28, schrieb syna:

Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
Kern meines Vorschlags ist tatsächlich die Umstellung des
Finanzierungssystems vom Umlage- auf das Kapitaldeckungsverfahren und
gleichzeitig die Verlagerung des Sozialausgleichs in das Steuersystem
und damit auf eine wesentlich breitere Basis (alle Bürger und
Unternehmen), ohne den Menschen eine Einheitsversicherung oder
überhaupt einen bestimmten Versicherungsschutz aufzuzwingen.


Ich weiß nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist.
Alleine wenn ich mir die Beitragssteigerungen anschaue:
[attachment=1003] - oder wenn ich mir mal die Beiträge pro Lebensalter
anschaue: [attachment=1004], dann beschleichen mich Zweifel, ob die
PKV-Finanzierungsmethode (Kapitaldeckungsverfahren) wirklich richtig ist.

Auch gibt es Einzelfälle ... ein einziger Fall sagt ja bekanntlich
statistisch
nichts aus - aber es sind mittlerweile viele, die mit der PKV-Art nicht
so
richtig glücklich werden. Beispiel: Joachim Burkhardt (Spiegel 24 -
11.06.2012, Seite 63):

Joachim Burkhardt aus Frankfurt ist 68 Jahre alt und
seit 1985 bei der Gothaer versichert. "Es gab mal eine
Zeit, da habe ich als Selbständiger gut verdient", erzählt
er. "Und dann habe ich mich aus Dummheit für eine
Privatversicherung entschieden." Er habe damals
einfach nicht bedacht, was das für Konsequenzen haben
könnte.

Jahrelang zahlte der angestellte Lehrer für seine
Versicherung 268 € im Monat, sein Selbstbehalt betrug
1000 €. Kaum war er im Ruhestand, erhöhte sich
Burkhardts Beitrag auf 394 €. "Die Perspektive, mit meiner
Rente einen solchen Beitrag bezahlen zu müssen, fand
ich ziemlich unerfreulich", sagt der Pädagoge, der mittlerweile
wieder arbeitet. Er wechselte in einen Tarif zu 300 €. Doch
dann brummte ihm die Gothaer einen sogenannten Risiko-
zuschlag von 80 € im Monat auf.

Erst als er sich beschwerte, senkte seine Versicherung die
Prämie wieder. ... "Die Unsicherheit darüber, wie es mit den
Beiträgen weitergeht, ist ziemlich belastend", sagt Burkhardt.
"*Am Ende macht einen doch die eigene Krankenversicherung
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Ende AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 31, Eintrag 130
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  • Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 31, Eintrag 130, Susanne Clemenz, 17.06.2012

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