ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
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- From: Christoph Steltner <christoph.steltner AT piratenpartei-hessen.de>
- To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende
- Date: Thu, 07 Jun 2012 13:01:51 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Ahoi Morgan, Am 07.06.2012 10:46, schrieb Morgan le Fay: was an Deiner Initiative ist denn neu? Bringt sie uns auch nur ein einziges Organ zusätzlich?meine Initiative zielt darauf ab Organspende zeitgemäßer zu gestalten und die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen. Und zweifle sehr stark daran, dass die Akzeptanz von Organspende zunehmen wird, wenn der Gesetzgeber jeden bis zum Widerspruch zum Organspender erklärt. Ich erwarte da große Vorbehalte von vielen Menschen, die dann mit "Die wollen mir meine Organe wegnehmen, ohne mich!" reagieren. Eine bessere Zusammenarbeit der europäischen Organisationen wäre wünschenswert, aber jeder dieser Partner hat zu wenige Transplantate. Auf eine diesbezügliche Anfrage bei Eurotransplant antwortete man zwar mit [...] aber es bleibt die Tatsache, dass mit der Zusammenarbeit ALLEIN ja der Mangel nicht behoben wird.Der Mangel wird nicht behoben, aber die Chancen für Spender/ Empfänger mit seltenen Typisierungen steigen. Weil die potentielle Auswahl an Organen und Geweben steigen wird, wenn insgesamt eine größere Anzahl von Organspenden koordiniert wird. Die Frage und Definition zur Hirntoddiagnostik ist nicht neu und beschäftigt schon eine ganze Weile die Verhandlungsführer in den verschiedenen Ländern. Auch wenn es darüber eine Übereinkunft gäbe, brächte das noch keine einzige Niere zusätzlich.Und wieder geht es um die Akzeptanz der Organspende: Die Menschen müssen vom System der Abwicklung von Organspenden überzeugt sein, damit sie genügend Vertrauen haben um sich selbst als potentieller Organspender zu sehen. Aber bei den Lebendspenden forderst Du nur, was ja (bedauerlicherweise) längst gilt. Die Eingrenzung zulässiger Empfänger IST bereits auf Verwnadtschaft 1. und 2. Grades begrenzt. Dieser Umstand macht ja u.a. das System so perfide. Es wäre per Gesetz ausgeschlossen, dass z.B. meine Frau, die keine als Spender geeignete Verwandtschaft mehr hat, eine altruistische Spende ihrer Freundin erhalten könnte, mit der sie fast 50 Jahre befreundet ist.Im Text steht unter den von mir genannten Kriterien "oder Personen, die dem Spender in persönlicher Verbundenheit nahe stehen", damit wäre eine Lebenspende in diesem Fall nicht ausgeschlossen. "Erweiterte Kontaktrechte" bringen immer noch kein zusätzliches Transplantat! Ich würde solche Kontakte aber eher vermeiden wollen und noch nicht einmal dann begrüßen, wenn irgendeine Form einer Vergütung für ein Transplantat fließen dürfte.Und auch hier geht es um die Akzeptanz der Organspende, viele Angehörige von Organspendern wünschen sich zu wissen was mit den Organen passiert ist, wollen erfahren wer es bekommen hat, ob alles geklappt hat, etc. Den Menschen ist nämlich nicht egal, was mit den Organen passiert nach der Spende - ein Anliegen das man akzeptieren und berücksichtigen muss. Übrigens: Meine Idee einer finanziellen Entschädigung für ein Organ ist zunächst einmal nur eine Idee! Ein potentieller Verkäufer eines Organs würde - nachdem er dem festgelegten Kaufpreis zugestimmt hat und wenn er typisiert ist - dann zur Explantation in ein zertifiziertes Klinikum einbestellt, wenn es einen Empfänger gibt.Klar ist es nur eine Idee, aber eine die ich für falsch halte. Es *darf* kein Organhandel stattfinden, auch nicht staatlich legitimiert. Und meiner Meinung nach forderst du nichts anderes. Gerne darf die Krankenkasse eine Aufwandsentschädigung an den Lebendspender auszahlen, aber mehr auch nicht. Und der letzte Satz Deiner Initiative irritiert mich: Es solle nur gespendet werden, wenn man dem zu Lebzeiten zugestimmt hat oder es der mutmaßliche Wille ist. Gibt es denn andere Fälle?Wieso irritiert dich das? Solche Fälle gäbe es, wenn man auf eine Widerspruchsregelung umstellt: Nur wer explizit der Organspende wiedersprochen hat, kommt dann nicht als Organspender in betracht. Ich will, dass Organspender möglichst explizit einer Organspende zugestimmt haben. -- @nplhse |
- [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Morgan le Fay, 06.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Christoph Steltner, 06.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Bernd Brägelmann, 06.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Morgan le Fay, 07.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Christoph Steltner, 07.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Christoph Steltner, 07.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Thomas, 07.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Morgan le Fay, 07.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Thomas, 07.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Morgan le Fay, 07.06.2012
- Re: [AG-Gesundheit] LQFB-Initiative zur Organspende, Christoph Steltner, 06.06.2012
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