Re: [AG-Gesundheit] [off topic] Vertrag mit Schamanen

["Dr. Albrecht Elsner \(Piratenpartei Hessen\)" <albrecht.elsner AT piratenpartei-hessen.de>]

Hallo Lily!

Du kannst es folgendermaßen machen:

Du gehst zu der Schamanin.
Du erklärst ihr, dass dein Familienmitglied vielleicht
(nicht festlegen, da der Vertrag ja dir nicht vorliegt)
mit ihr einen Behandlungsvertrag abgeschlossen hat.
Wenn dem so ist, dann weist du darauf hin, 
dass sich dein Familienmitglied in einem krankheítsbedingtem Ausnahmezustand
befunden hat,
es war bei Abschluss des Vertrages geschäftsunfähig,
konnte nicht frei über den Entschluss des Vertrages entscheiden, 
hatte keine freie Willensbildung.
Sollte die Schamanin darauf nicht eingehen,
erklärst du ihr, dass du, wenn sie auf der Erfüllung dieses unrechtmäßig
zustande gekommenen Vertrages weiterhin besteht,
dann wird es teuer für sie werden, 
dann wirst du einen Rechtsbeistand hinzuziehen.

Gruß, Albrecht.
==================================================================

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
Piratenlily | LV Sachsen
Gesendet: Dienstag, 5. Juni 2012 20:11
An: AG Gesundheit
Betreff: [AG-Gesundheit] [off topic] Vertrag mit Schamanen


Hallo Liste,

ich suche keine Rechtsberatung, aber jemand hat vielleicht Erfahrung
und/oder kann mir einen guten Tip geben.

Es geht um ein Familienmitglied von mir, welches sich mit einer schweren
psychischen Erkrankung in Behandlung befindet. Aufgrund innerer Verzweiflung
hat sich die Patientin an eine Schamanin gewendet in der Hoffnung, dort
Besserung des Leidens zu erfahren.

Irgendeine Schriftstück wurde wohl unterzeichnet, von dem aber keine Kopie
ausgehändigt wurde.
Das Erstgespräch von einer Viertelstunde war kostenlos, der kostenpflichtige
Termin schloß sich aber direkt an. Für eine Stunde sollen 70 Euro fällig
sein, die die Patientin objektiv überhaupt nicht zur Verfügung hat (in
Ausbildung).
Im Gespräch hat die Patientin auch erzählt, daß sie psychisch krank und in
Behandlung ist.

Haben wir als Familie da jetzt irgendwelche Möglichkeiten?
Ich kenne das Urteil des BGH, aber ich finde, es ist auf diesen Fall schwer
anwendbar, da ich vermute, daß in dem Vertragsstück (welches ich halt nicht
gesehen habe) irgendwelche Ausschlußklauseln drinstanden.

Kann mir jemand ein bißchen weiterhelfen?

Viele Grüße,
Lily

-- 
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen