Re: [AG-Gesundheit] Krebs - Forschung und Prävention

[LeChuck <LeChuck AT news.piratenpartei.de>]

Bernd Brägelmann schrieb:
> LeChuck schrieb:
> > Um Gottes willen, nicht noch mehr Studien
> Naja, man bräuchte halt unabhängige Studien, die nicht von der
> Pharmaindustrie finanziert 
> werden.----------------------------------------------------------------------Bernd 
> Brägelmann Facharzt für Radiologie
> Nideggenerstr. 14 52349 Düren Germany
> +49242138845002 http://www.braegelmann.de/bernd

Von mir aus darf die Pharmaindustrie gerne selber Studien fabrizieren. 
Unabhängig müßte vor allem die Stelle sein, die die Ergebnisse 
"abnimmt" und auf wissenschaftlich saubere Arbeit, auf unklare oder 
fragwürdige Bestandteile und korrekte Ergebniskommunikation hin 
überprüft. Und es darf halt auch nichts einfach in der Schublade 
verschwinden, wenn das Ergebnis den Urhebern aus irgendwelchen Gründen 
nicht in den Kram paßt.

Unabhängige Studien sind natürlich wünschenswert, aber wie kriegt man 
sie finanziert? Die Forschungseinrichtungen hängen doch schon seit den 
Siebzigern am Drittmittel-Tropf. An jeder finanziellen Förderung, ob nun 
von einem Pharmakonzern, der EU oder der DFG hängen aber direkte oder 
indirekte Beeinflussungen, mindestens in der Form, daß die Drittmittel 
bestimmen, welche Gebiete erforscht und welche ignoriert werden.

@roxor:

Auch das DKFZ ist nicht unabhängig, sondern ist sogar noch mehr als 
andere Forschungseinrichtungen von Drittmitteln abhängig. "Unter allen 
445 außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland hat das 
DKFZ die meisten Drittmittel für die Forschung eingeworben", heißt es 
hier 
http://www.mtzstiftung.de/die_mtz_awards__projekte/mtz_bioquant_award/sbcancer_im_dkfz/. 
Drittmittel bedeuten immer Einflüsse von außen, und es wäre blauäugig, 
zu fest darauf zu vertrauen, daß diese Einflüsse immer positiv auf die 
Qualität der Forschung wirken.

Leider veröffentlicht das DKFZ keinen Geschäftsbericht, denn mich hätte 
das schon mal interessiert, was für Beträge da fließen und von wem sie 
kommen.