[AG-Gesundheit] Wirkstoffe aus Indien

[Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>]

Die meisten Wirkstoffe für Arzneien werden heutzutage aus Indien 
eingekauft.

Seit 2007 streiten sich der Staat Indien, in dem man überhaupt erst seit 
2005 Medikamente patentieren lassen kann, und der Novartiskonzern über 
diverse Patente, u.a. für ein Krebspräparat, die Indien mit der 
Begründung ablehnt, es handele sich nur um "Evergreening".

Unter "Evergreening" versteht man das Verändern eines bereits 
vorhandenen und meist preiswerten Medikamentes in minimalster Form, um 
wieder eine Patentierbarkeit erlangen zu können und den Preis diktieren 
zu können. Verschiedene humane Organisationen, u.a. "Ärzte ohne 
Grenzen", sind aber auf diese Medikamente dringend angewiesen, um die 
arme Bevölkerung versorgen zu können.

Novartis bestreitet den Vorwurf.

Eine gigantische Industrie in Indien sicherte bislang die Versorgung der 
Welt mit medizinischen Wirkstoffen. Doch Novartis droht nun mit 
Abwanderung aus Indien und versucht so, die indischen Gerichtsbarkeit 
unter Druck zu setzen.
(Übrigens sollten für die anhängigen Verfahren "Ende März" Urteile 
folgen, aber ich habe noch nichts dazu vernommen. Weiß da jemand 
zufällig Näheres?)

Da eine Abwanderung auch unmittelbare Folgen für uns hier in D hätte, 
sollten wir uns in dieser Sache mit Nachdruck mit dem indischen Staat 
solidarisch erklären. Ein entsprechender Aufschrei in der Welt zeigte 
sicher auch Wirkung für das einschlägige Patentrecht hier bei uns.

Novartis muss nachgeben! Das Patentrecht auf Arzneimittel muss weltweit 
vereinheitlicht und ein "Evergreening" unmöglich gemacht werden.

Dafür sollten wir uns im Moment stark machen, auch öffentlich, statt 
hier über homöopathische Dosen zu philosophieren.

Gruß
Harry