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ag-gesundheitswesen - [AG-Gesundheit] PKV für alle!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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[AG-Gesundheit] PKV für alle!


Chronologisch Thread 
  • From: DJahn <DJahn AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-Gesundheit] PKV für alle!
  • Date: Sat, 10 Dec 2011 12:27:16 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Weil meine Beiträge zum Thema Krankenversicherung etwas versteckt sind unter dem Thema 'Die PKV muss abgeschafft werden' fasse ich sie hier noch einmal zusammen.

Die Solidarität der Gesellschaft ist auch mit der PKV im Gesundheitswesen zu realisieren. Die Piraten sollten die Chance nutzen, verkrustete Strukturen des Gesundheitswesens aufzubrechen. Die Diskussion über die Bürgerversicherung und die GKV für alle macht klar, was die gesetzliche Krankenversicherung zum sozialen Ausgleich leistet. Die Last dieses Ausgleichs tragen jetzt die gesetzlich versicherten Angestellten, deren Beiträge die Kosten einer privaten Krankenversicherung übersteigen. Für sie ist in der GKV intransparent, welcher Beitragsanteil versicherungsbedingt ist und welcher Anteil dem sozialen Ausgleich dient. Der Anteil, der dem sozialen Ausgleich dient, gleicht einer Einkommensteuer ohne Freibeträge und ohne progressiven Tarif - beides Elemente, die bei der richtigen Einkommensteuer die Belastung dem individuellen Leistungsvermögen anpassen. Wer die bisher privat Versicherten in diesen Sozialausgleich einbeziehen will, betont den Steuercharakter innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung. Die gesetzliche Krankenversicherung für alle lässt eine Bürokratie auf der Einzahlungsseite erwarten zusätzlich zu der bestehenden Bürokratie der kassenärztlichen Vereinigungen auf der Auszahlungsseite. Die Einkommen aller bisher in der PKV versicherten Personen wären laufend zu ermitteln. Dabei ergäbe sich die Frage, welche Einkommensarten Grundlage der Beitragsbemessung sein sollten. Wenn es alle Einkommensarten sein sollen, müssten diese gerechter Weise auch bei allen anderen gesetzlich Versicherten herangezogen werden. Das ergibt neue bürokratische Regeln und Strukturen. Dann könnte gleich das Finanzamt auch die Krankenversicherungsbeiträge einziehen. Das führte zu neuer Bürokratie in den Finanzämtern und würde deutlich den Charakter der GKV als zusätzliche Einkommensteuer ausweisen, zu dem das staatlich voll regulierte Gesundheitswesen passt.Deshalb sollte darüber diskutiert werden, ob die gesetzliche Krankenversicherung nicht von der Aufgabe des Sozialausgleichs zu entlasten ist. Kostenträchtige Bürokratie wäre so abzubauen. Die Fragen nach den Grenzen der medizinischen Versorgung träten in den Vordergrund, von allen Beteiligten nachvollziehbar. Denn für alle Versicherten wären volle Beiträge ähnlich wie bei der privaten Krankenversicherung zu zahlen. Wer das nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen leisten kann, müsste aus dem staatlichen Solidarsystem ein Gesundheitsgeld ähnlich dem Wohngeld erhalten. Die Solidarität aller Steuerzahler wäre so gefordert. Politisch bliebe darüber zu entscheiden, welche Versicherungsleistungen mindestens von jeder und jedem zu versichern sind.
Bürokratie könnte übrigens außerdem abgebaut werden, wenn Beamte generell Krankheitskostenvollversicherungen abschließen müssten. Ein großer Teil der Beihilfebürokratie könnte entfallen. Die durchschnittlichen Krankheitskostenbeihilfen wären an die Beamten auszuzahlen als Gesundheitsgeld zum Zwecke der Krankenversicherung.
Die gesetzlichen Krankenversicherungen könnten als Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit weiter existieren mit hervorragenden Wettbewerbschancen gegenüber den privaten Krankenversicherern.Damit das Versicherungssystem nicht überfordert wird, sollte für das Gesundheitswesen ein Standard der stichprobenartigen Rechnungsprüfung eingerichtet werden.
Gruß
Dieter

http://www.dieter-jahn.de



  • [AG-Gesundheit] PKV für alle!, DJahn, 10.12.2011

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