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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 2, Essstörungen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 2, Essstörungen


Chronologisch Thread 
  • From: "Georg v. Boroviczeny" <georg AT von-boroviczeny.de>
  • To: <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 2, Essstörungen
  • Date: Mon, 12 Sep 2011 14:53:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

1.) (echte) Essstörungen, die einen Krankheitswert haben, sind
Persönlichkeitsstörungen, reichlich schwierig zu behandeln; es ist müßig,
nach 'Schuldigen' zu suchen, das entlastet Verantwortliche, auch die
Essgestörten selbst.
2.) Wie bei -fast- allen Abhängigkeits-/Suchterkrankungen spielen für
diejenigen, die 'anfällig' sind, 'Vorbilder' aus der Gesellschaft eine
Rolle; wie das zu durchbrechen ist, ist schwierig zu beantworten; letztlich
ist sozialer Konkurrenzdruck (der vorgeblichen Ästhetik zu entsprechen,
'erfolgreich' zu sein) stark bestimmend, es geht ja um beruflichen und
sexuellen 'Erfolg', gerade bei noch nicht in ihrem Selbstbewusstsein
gefestigten prä-/intra/ und postpubertären Jugendlichen
Was BMI ect. angeht: es wurde irgendwo schon richtig darauf hingewiesen,
dass die 2te Potenz falsch sein, da Volumina mit der 3. gehen.
Über die ersten 'Gewichtstabellen weiß ich, dass diese auf ausschließlich
eine Untersuchung/Messreihe einer Lebensversicherung (in den späten 20er,
frühen 30ern des letzten Jahrhunderts) zurückgingen, die zwar das Gewicht
'netto', also ohne Bekleidung festgestellt hatten, die Größe jedoch MIT
Schuhen, damit mehrere cm zu groß.
Welche möglichen systematischen Fehler die derzeitigen Berechnungen, bzw.
die Unterlagen dazu enthalten, weiß ich nicht
Georg

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de
Gesendet: Montag, 12. September 2011 14:00
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 2

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ag-gesundheitswesen-owner AT lists.piratenpartei.de

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AG-Gesundheitswesen digest..."


Meldungen des Tages:

1. Re: Essstörungen (Llarian)


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Message: 1
Date: Mon, 12 Sep 2011 10:27:59 +0000
From: Llarian <Llarian AT news.piratenpartei.de>
To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-Gesundheit] Essstörungen
Message-ID: <202$62747$1315823279 AT news01.piratenpartei.de>
Content-Type: text/plain; charset=utf-8



Andersdenkender schrieb:
> http://www.bzga-essstoerungen.de/index.php?id=62
>
>
>
http://www.frauenzimmer.de/cms/html/de/pub/mode-beauty/2010-06/models-bmi-at
test-magerwahn.phtml

>
> Was haltet ihr von einem Verbot von Skeletten auf den Laufstegen, in
> Anlehnung an die Gesetze, die in Spanien und Australien erlassen
> wurden? Von Kenntlichmachungen bestimmter retuschierter Bilder?

> Wäre es nicht eine Diskussion wert?
>
> Mit Sicherheit ein Signal an menschenverachtende Sendungen wie Heidi
> Klums Castingshow und irgendwelche Abspeck-Soaps. Wir brauchen nicht
> noch mehr H&M Models. Oder?


Ich bezweifle, daß ein Verbot von extrem dürren Models viel bringen
würde. Es muß vielmehr an dem allgemeinen Schlankheitswahn angesetzt
werden. Solange ein BMI von 19 (!) noch als normal und erstrebenswert
überall propagiert wird, solange werden wir Teenager haben, die sich
krankhungern. Diese Teenager sehen kaum mal die Extremmodels - aber sie
sehen die Auslagen in den Modegeschäften der Innenstädte.
Kleidergröße 40 ist da schon kaum noch zu bekommen, es sei denn in der
Übergrößenabteilung, obwohl Größe 40 bis 42 der Durchschnitt ist.

(Ich selbst trage Größe 44, bei fast 1,80 m lichter Höhe, und kriege
Kleidung fast nur im Versandhandel - obwohl ich in einer Millionenstadt
lebe).

Da sollte angesetzt werden und dem Handel und den Herstellern klargemacht
werden, welchen Schaden sie anrichten. Mit Strafen wird man aber nichts
ausrichten. Wer will denn schließlich kontrollieren, wo im Laden welche
Jeans und welche Bluse in welcher Größe liegt?


Wer ebenfalls zu den Schuldigen zählt sind die Krankenkassen und
Ernährungsberater, die immer auf den angeblich sich epidemieartig
verbreitenden Dicken herumreiten. Tatsächlich hat es nur eine geringe
Gewichtszunahme im Durchschnitt gegeben, und die ist nicht darauf
zurückzuführen, daß unsere Kinder verfetten, sondern auf 2 Faktoren,
die vollkommen normal sind:

1) Zunahme des Durchschnittsalters durch den demoskopischen Wandel:
Mit zunehmendem Alter steigt auch das Körpergewicht leicht an, dies ist
völlig normal und gesund. Erst in sehr hohem Alter, in den letzten 2
Jahren vor dem Tod, verliert ein Mensch wieder Gewicht.

2) Zuzug von Migranten und Familiengründungen von Migranten:
Menschen aus Südosteuropa sind im Durchschnitt kleiner, aber haben
besonders als Kinder eine stämmigere Statur. Da Migranten in der 1.
Generation im Durchschnitt mehr Kinder haben als Migranten der 2.
Generation und Nicht-Migranten (bedingt durch kulturelle Unterschiede,
die sich erst in der 2. und 3. Generation "abschleifen"), steigt das
Durchschnittsgewicht der Kinder. Übrigens sind diese stämmigeren
Migrantenkinder keineswegs kränker oder sonstwie gesundheitlich
benachteiligt, im Gegenteil. Und gerade Kinder sollten niemals eine
Reduktionsdiät machen; sie brauchen das Pölsterchen für ihr Wachstum.

Es ist für ein Kind gesund, besonders vor einem Wachstumsschub ein paar
Pfund zuzulegen. Eine Diät bewirkt nicht, daß ein Kind wirklich Speck
verliert, sondern daß es kleiner bleibt und darüber hinaus seinen
Stoffwechsel herunterfährt.


Übrigens: BMI 19 entspricht bei 1,70 m gerade mal knapp unter 55 kg.
Nach der alten Idealgewichtsformel sind das fast 5 kg Untergewicht, und
diese Formel war schon zu niedrig angesetzt.


An diesen Stellen sollte man ansetzen und aufklären, und vor allem auch
Akzeptanz für alle Körperformen einfordern - von den von Natur aus
Dünnen über die Stämmigen bis hin zu den Menschen, die durch
Stoffwechselerkrankungen extrem dick sind. Zur zeit ist dies nicht
gegeben, im Gegenteil, wer Kommentare zu den diversen
"Fett-Epidemie"-Artikeln verfolgt, wird bemerken, daß in dieser Hinsicht
bereits extreme Aggression aufgebaut wurde sowie ein sehr verzerrtes Bild
dessen, was überhaupt ein normales Körpergewicht ist.


LG,

Llarian



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Ende AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 2
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  • Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 22, Eintrag 2, Essstörungen, Georg v. Boroviczeny, 12.09.2011

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