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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 7, Eintrag 2

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 7, Eintrag 2


Chronologisch Thread 
  • From: "mb" <michaela_bach AT web.de>
  • To: <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 7, Eintrag 2
  • Date: Sun, 6 Jun 2010 11:03:18 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Morgan,

das mit Deiner Frau tut mir Leid (habt Ihr Euch übrigens schon mal Gedanken
über die Ursachen der Schmerzen gemacht? Liegt das eigentliche Problem
vielleicht in einer unzureichenden Diagnostik der Beschwerden? Vielleicht
sind es Strikturen, die sich endoskopisch rasch lösen lassen oder anderes
behandelbare?). Das Schrecklich an dem geschilderten Fall ist doch
eigendlich, dass im Krankenhaus mutmaßlich Komplikationen zu spät erkannt
wurden und die Rehabehandlung unzureichend war. Dieses Problem gehört nicht
in diesen Band, sollte aber auch mal diskutiert werden:
Mir berichten immer mehr Patienten, dass ihre Rehabehandlungen sinnlos waren
und sich niemand richtig um sie bemüht hat ( es gibt selbstverständlich auch
Häuser, die ihre Patiententen vorbildlich behandeln). Auch über
Krankenhausbehandlungen wird immer öfter berichtet, dass sich niemand für
Beschwerden des Patienten interessierte o.ä.. Entlassungsberichte zeigen
oft massive Defizite über die erfolgte medizinischen Behandlung.
Ich vermute, dass eine große Arbeitsbelastung von Ärzten und Personal (die ja
sicherlich nicht faul oder medizinisch desinteressiert sind) eine große Rolle
für die Ineffizienz vieler Kliniken spielt. Solange zeitintensive
Dokumentationen u.ä. größeren Stellenwert haben als medizinische Behandlung,
wird das ein großes Problem bleiben --

Sollten wir vielleicht mal diskutieren, wie weit sich die Medizin von
Gerichten, Krankenkassen u.ä. in eine immer größer werdende Dokumentationswut
treiben lassen soll, die dem Patienten kaum was nutzt?



Über Pflegezeiten von Angehörigen kann man natürlich nachdenken. Kürzlich
wurde diesbezüglich ein Vorschlag von Familienministerin Schröder gemacht.
http://www.pfaelzischer-merkur.de/sz-berichte/themen/Themen-des-Tages;art2825,3300217
Ich denke, wenn wir uns schon mit dem Thema auseinandersetzen, dann doch eher
auf dem Boden von seriösen Vorschlägen und nicht irgendwelchen
Progagandaparolen der Linken.


Einem selbständigen Apotheker würde die Pflegezeit übrigens gar nichts
nützen. Er hat ja gar keinen Chef, der ihn beurlauben und das Gehalt weiter
zahlen kann. Die Suche nach einem neuen Angestellten kann ihm keiner
abnehmen.


Gruß Michaela





> Am 04.06.2010 17:02, schrieb bach:
> > Das ist mal wieder ein ganz toller Vorschlag der Linken, der aber
> > leider sehr viel Geld kostet und den Betroffenen wenig nutzt. Es
> muss

> Hallo Michaela, hallo Phillipp,
>
> ich halte den Vorstoß zwar für unausgegoren, aber durchaus für
> zumindest
> diskussionswürdig:
>
> a)die Finanzierung der Pflege wäre durch vorübergehende Lohneinbußen
> (insgesamt 4 Jahre zu 75% des Normallohnes) gesichert.
> b)Seniorenheime, Rehakliniken, Sanatorien wären entlastet
> c)pflegende Angehörige sind i.d.R. bemühter und die Pflege
> individueller
>
> @Michaela:
> Pflegen würde natürlich derjenige, der das machen kann und machen will.
> I.d.R. sind das wohl die Kinder älterer Leute, die oft selbst im
> Berufsleben stehen.
> Und wenn erst Wochen nach Eintritt des Pflegefalles eine Pflegestufe
> festgelegt wird, dann ist das ein Armutszeugnis für unser Sozialwesen,
> unter dem die zu Pflegenden nicht zu leiden haben dürften.
>
> Zu klären wäre (u.a.):
>
> a)ob und inwieweit pflegerische Qualifikation vorhanden und
> nachgewiesen
> werden muss
> b)ob womöglich pflegende Menschen bei der Arbeitssuche benachteiligt
> werden könnten, da arbeitsfrei gestellt werden muss und
> Kündigungsschutz
> gewährt wird
> c)welche Regelungen für Angestellte in Kleinstbetrieben und für
> Selbständige kleinster Betriebe gelten
>
> Ich bin selbst Betroffener, deshalb hier nochmals kurz meine
> Geschichte:
> Meine Frau (52) und ich besitzen ein kleines Optikergeschäft mit bisher
> 1 Angestellten.
> Seit Mitte Januar ist meine Frau an Divertikeln erkrankt und Ende
> Januar
> kam es zum Darmdurchbruch. Man entfernte ein Stück Darm, flickte alles
> wieder zusammen, säuberte aber unzureichend, so dass noch einmal
> operiert und Darm entfernt werden musste. Nach 1 Woche Klinik wurde sie
> in eine "Anschlußheilbehandlung" entlassen, die - weil von der
> Rentenversicherung (BfA) bezahlt - jeder Beschreibung spottete.
> Ihre PKV NÜTZTE IHR HIER ÜBERHAUPT NICHTS!!
> Immerhin lernte sie dort eine chinesische Massagetechnik kennen
> (Akupunktmassage nach Penzel), die ihr vorübergehend Linderung
> verschafft. Da diese aber (natüüürlich!) in D nicht als evident gilt,
> wird sie noch nicht einmal von der PKV bewilligt (1 Sitzung bei der
> Masseurin, für die wir jedesmal 12km fahren müssen, kostet 60 Euro).
> Meine Frau hat mir beschrieben, was die Masseurin genau macht, ich habe
> das geübt und massiere meine Frau nun immer, so gut ich kann, wenn sie
> wieder anfallartig starke Schmerzen hat, was wie gesagt, rund um die
> Uhr
> sein kann. Sie krümmt sich dann vor Schmerzen und ist auf Hilfe
> angewiesen, da sie weder gehen, stehen, ja noch nicht einmal sitzen
> kann.
> Solange unser Mitarbeiter da ist, kann ich mich umfassend um meine
> "Holde" kümmern. Aber was wäre, wenn er nicht da wäre? Oder wer kümmert
> sich um unsere Kundschaft, wenn der Mitarbeiter mal jemanden zu pflegen
> hat. Optiker wachsen nicht auf Bäumen und sind nicht mal eben auf die
> Schnelle einzulernen.
> Davon abgesehen:
> Für mich ist nicht ersichtlich, warum der Betreuung eines Neugeborenen
> mehr (arbeits)rechtliche Bedeutung zukommen soll, als der Pflege eines
> schwer pflegebedürftigen Verwandten.
>
> Es gibt also durchaus noch Unklarheiten zu klären. Ob sich der
> Vorschlag
> der Linken durchsetzen lässt, sei dahingestellt, aber ich halte ihn
> zumindest für diskussionswürdig.
>
> Grüße
> Harry aka Morgan le Fay





  • Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 7, Eintrag 2, mb, 06.06.2010

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