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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Fw: Wie entsteht Vermögen?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Fw: Wie entsteht Vermögen?


Chronologisch Thread 
  • From: "Winrich Prenk" <info AT high-end-studio.de>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-GOuFP] Fw: Wie entsteht Vermögen?
  • Date: Tue, 28 Feb 2017 19:02:25 +0100
  • Importance: Normal

 
 
From: Neues Geld gGmbH
Sent: Monday, February 27, 2017 8:00 PM
To: 'Winrich Prenk'
Subject: AW: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?
 

Hi Winnie,

 

ein paar Bemerkungen in Hochgeschwindigkeit.

 

LG Steffen

 

Von: Winrich Prenk [mailto:info AT high-end-studio.de]
Gesendet: Montag, 27. Februar 2017 19:07
An: Neues Geld gGmbH
Betreff: Fw: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?

 

 

 

From: ukw

Sent: Sunday, February 26, 2017 9:19 PM

To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Subject: Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?

 

Soweit ich weiß, ist das 60 Mrd /monatlich Anleihe Aufkauf Programm der EZB die Möglichkeit der Geschäftsbanken die toxischen Papiere loszuwerden. Ja, die EZB hat die Regeln geändert, um auch kritische Papiere für Repo-Geschäfte akzeptieren zu können (jedoch Wirkung des Systemfehlers destruktive Umlaufsicherung)
Die Zentralbank schöpft das Geld ohne Kredit. Bei der Zentralbank entsteht das Geld "grundlos"
Frisches Zentralbankgeld landet unter anderem über Kredit bei der Geschäftsbank (auch kann die ZB Anleihen im Sekundärmarkt oder Devisen oder Gold ankaufen, um zusätzliches ZBG zu emittieren)
Die Zentralbank unter Mario Draghi hat also dieses Anleihe Aufkaufprogramm geschaffen, um den Geschäftsbanken die Möglichkeit zu geben die toxischen Papiere loszuwerden.
(zu pauschal, es werden nicht ausschließlich „toxische Papiere“ eingesammelt (wenn man davon absieht, dass jedes verzinsliches Papier langfristig wegen des Zinseszinseffekts zum anteiligen oder vollständigen Ausfall verurteilt ist) Das Zentralbankgeld ist nicht zu verwechseln mit Giralgeld. Es ist wie bei einer Zentralheizung in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus. Es gibt dort zwei Kreisläufe. Den primär Kreislauf - das ist das Wasser, welches durch den Wärmetauscher im Brennraum fließt und welches die Wärme auf die im Haus installierten "Heizkörper" oder Wärmetauscher verteilt. Das kann auch eine Fußbodenheizung oder der Warmwasserboiler sein. Der Warmwasserboiler ist die Geschäftsbank. Im Warmwasserboiler (Geschäftsbank) wird die Wärme der Zentralheizung (=Zentralbank) an das frische Wasser vom Boiler abgegeben. Die Wärme im Frischwasser läuft dann aus dem Wasserhahn oder dem Duschkopf. Nur die Wärme wurde getauscht. Die Wasserkreisläufe sind strikt getrennt. Das Kesselwasser ist schwarz und quasi sauerstofffrei, darum rosten die Heizkörper nicht und verkalken auch nicht.
Also Zentralbankgeld ist wie Wasser aus dem Primärkreislauf und kommt niemals nicht beim Kunden an und ist deswegen nicht direkt inflationswirksam. Nichteinmal dann, wenn der Kunde (Nichtbank) sein Giralgeld gegen Bargeld tauscht. Klar, wenn man seine Forderung gegen eine GB einlöst und Bargeld empfängt und dieses dann in den Tresor legt, stimmt das. Wenn jedoch das Bargeld nachfragewirksam eingesetzt wird, stimmt das nicht.
Dann ist es schon eher inflationswirksam, wenn eine Bank Anlagegüter (Firmenwagen, Bankgebäude, Büroeinrichtungen, und Empfangstresen) mit selbst erzeugtem Geld bezahlt (was nur dann funktioniert, wenn der Lieferant zuvor ein Konto bei der Bank eröffnet hat - was aber Voraussetzung für den Kaufvertragsabschluss wird). Falsch, wenn eine Bank Vermögenswerte anschafft, entsteht zugleich eine Forderung. Die Forderung erzeugt Kosten und Risiken. Der Vermögenswert muss demnach mindestens so viel „abwerfen“, dass Kosten und Risiken kompensiert werden. Geld wird beim Anschaffen von Vermögenswerten nicht geschöpft, wenn man mit einem eindeutigen Geldbegriff arbeitet.
Dieses Geld macht geschätzte 7% des BIP aus. Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken sind kein Geld, sondern Ansprüche auf Zentralbankgeld des Einlegers gegen die betreffende Bank. Die „7 %“ sind nicht nachvollziehbar. Siehe Bericht EZB:

 

 

Quelle: http://www.ecb.europa.eu/press/pr/stats/md/html/index.en.html

 

Würde man die täglich verfügbaren Einlagen als „Geld“ bezeichnen (was aus meiner Sicht falsch ist, da es sich um Forderungen auf Zentralbankgeld handelt), würde es sich in 01-2017 um 6.156 Mrd. € handeln. ZBG in Zirkulation: 1.082 Mrd., entspricht demnach ca. 15 % von M1, auf einen geringeren Prozentsatz käme man nur, wenn man auch Einlagen mit Kündigungsfrist oder vereinbarter Laufzeit berücksichtigt.


Daneben gibt es auch spekulative Werte in der Finanzwelt, die auch als solche Werte bilanziert werden. Wenn diese spekulativen Werte verkauft werden sollen,  werden diese Werte nachfragewirksam und "mit" Giralgeld gehandelt. Das ist das "Falschgeld" im Sinne von Arne Pfeilsticker wenn ich mich nicht irre. Einer irren Idee (Spekulationsgewinn) wird also für einen kurzen Moment echtes Leben "eingehaucht" wenn diese Werte mit Giralgeld gehandelt werden und dabei Bilanzen "wechseln" .
Ausgleich der Bankbilanz nach Kauf, Wirkung beim Zentralbankgeld blieb hier leider unberücksichtigt.
Danach ist wieder Schluss mit echtem Leben und weitere Wertsteigerungen oder Wertverluste der "Wertpapiere" sind rein fiktiv. Weil diese Werte scheinbar tatsächlich etwas wert sind oder scheinbar an Wert verlieren, lassen sich manche Menschen wohl täuschen. Real sind diese Zombies jedoch nicht lebensfähig. Diese "Spekulationszombies" belasten jedoch die realen Geldflüsse und den Gegenwert von Geld. Das stimmt, über Spekulation kann man Einfluss auf reale Werte (wie z. B.: Lebensmittelpreise) nehmen, da das Volumen der Spekulation in vielen Bereichen das Volumen von realen Gütern um das x-fache überschritten hat (Beispiel 2010: ca. 3,7 Millionen Tonnen Kakaobohnen geerntet, jedoch ca. 60 Millionen Tonnen an den Börsen gehandelt) Geld wird nämlich vernichtet, wenn negative Finanztitel gekauft werden. Um diese Verluste der Geschäftsbanken zu vernichten, wird Zentralbankgeld geschaffen. Es ist das Heilmittel der Finanzwelt Fata Morgana  Werte. (=> Acid Assets bzw toxic Papers) naja

Am 26.02.2017 um 18:57 schrieb Alexander Raiola (a.raiola AT bzv-fr.piratenpartei-bw.de via ag-geldordnung-und-finanzpolitik Mailing List):

Dass die Scheinchen auf vorhandenen Geldbergen landen, ist wohl der
einzige Grund, warum diese EZB-Politik nicht zu hoher Inflation führt.
Würden die Reichen ihr Geld ausgeben, hätten wir ein Problem. Das ist
wahrscheinlich das, was die Blase zum Platzen bringen wird.
 
Ich glaube aber trotzdem, dass eine Ausschüttung relativ zur
Wertschöpfung zu Inflation führt, denn Werte werden geschöpft und
verbraucht, also müsste es auch ein entsprechendes Pendant zur
Ausschüttung geben, um Inflation zu verhindern.

 


--
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  • [AG-GOuFP] Fw: Wie entsteht Vermögen?, Winrich Prenk, 28.02.2017

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