Soweit ich
weiß, ist das 60 Mrd /monatlich Anleihe Aufkauf Programm der EZB die Möglichkeit
der Geschäftsbanken die toxischen Papiere loszuwerden. Ja, die EZB hat die
Regeln geändert, um auch kritische Papiere für Repo-Geschäfte akzeptieren zu
können (jedoch Wirkung des Systemfehlers destruktive
Umlaufsicherung)
Die
Zentralbank schöpft das Geld ohne Kredit. Bei der Zentralbank entsteht das Geld
"grundlos" Frisches Zentralbankgeld
landet unter anderem über Kredit bei der Geschäftsbank (auch kann die ZB
Anleihen im Sekundärmarkt oder Devisen oder Gold ankaufen, um zusätzliches ZBG
zu emittieren)
Die
Zentralbank unter Mario Draghi hat also dieses Anleihe Aufkaufprogramm
geschaffen, um den Geschäftsbanken die Möglichkeit zu geben die toxischen
Papiere loszuwerden. (zu pauschal, es werden
nicht ausschließlich „toxische Papiere“ eingesammelt (wenn man davon absieht,
dass jedes verzinsliches Papier langfristig wegen des Zinseszinseffekts zum
anteiligen oder vollständigen Ausfall verurteilt ist) Das Zentralbankgeld ist nicht zu
verwechseln mit Giralgeld. Es ist wie bei einer Zentralheizung in einem Ein-
oder Mehrfamilienhaus. Es gibt dort zwei Kreisläufe. Den primär Kreislauf - das
ist das Wasser, welches durch den Wärmetauscher im Brennraum fließt und welches
die Wärme auf die im Haus installierten "Heizkörper" oder Wärmetauscher
verteilt. Das kann auch eine Fußbodenheizung oder der Warmwasserboiler sein. Der
Warmwasserboiler ist die Geschäftsbank. Im Warmwasserboiler (Geschäftsbank) wird
die Wärme der Zentralheizung (=Zentralbank) an das frische Wasser vom
Boiler abgegeben. Die Wärme im Frischwasser läuft dann aus dem Wasserhahn oder
dem Duschkopf. Nur die Wärme wurde getauscht. Die Wasserkreisläufe sind strikt
getrennt. Das Kesselwasser ist schwarz und quasi sauerstofffrei, darum rosten
die Heizkörper nicht und verkalken auch nicht.
Also Zentralbankgeld ist wie
Wasser aus dem Primärkreislauf und kommt niemals nicht beim Kunden an und ist
deswegen nicht direkt inflationswirksam. Nichteinmal dann, wenn der Kunde
(Nichtbank) sein Giralgeld gegen Bargeld tauscht. Klar, wenn man seine
Forderung gegen eine GB einlöst und Bargeld empfängt und dieses dann in den
Tresor legt, stimmt das. Wenn jedoch das Bargeld nachfragewirksam eingesetzt
wird, stimmt das nicht.
Dann ist es schon eher
inflationswirksam, wenn eine Bank Anlagegüter (Firmenwagen, Bankgebäude,
Büroeinrichtungen, und Empfangstresen) mit selbst erzeugtem Geld bezahlt (was
nur dann funktioniert, wenn der Lieferant zuvor ein Konto bei der Bank eröffnet
hat - was aber Voraussetzung für den Kaufvertragsabschluss wird). Falsch, wenn eine Bank
Vermögenswerte anschafft, entsteht zugleich eine Forderung. Die Forderung
erzeugt Kosten und Risiken. Der Vermögenswert muss demnach mindestens so viel
„abwerfen“, dass Kosten und Risiken kompensiert werden. Geld wird beim
Anschaffen von Vermögenswerten nicht geschöpft, wenn man mit einem eindeutigen
Geldbegriff arbeitet.
Dieses Geld macht geschätzte 7%
des BIP aus. Verbindlichkeiten
gegenüber Nichtbanken sind kein Geld, sondern Ansprüche auf Zentralbankgeld des
Einlegers gegen die betreffende Bank. Die „7 %“ sind nicht nachvollziehbar.
Siehe Bericht EZB:
Quelle: http://www.ecb.europa.eu/press/pr/stats/md/html/index.en.html
Würde man die täglich
verfügbaren Einlagen als „Geld“ bezeichnen (was aus meiner Sicht falsch ist, da
es sich um Forderungen auf Zentralbankgeld handelt), würde es sich in 01-2017 um
6.156 Mrd. € handeln. ZBG in Zirkulation: 1.082 Mrd., entspricht demnach ca. 15
% von M1, auf einen geringeren Prozentsatz käme man nur, wenn man auch Einlagen
mit Kündigungsfrist oder vereinbarter Laufzeit
berücksichtigt.
Daneben
gibt es auch spekulative Werte in der Finanzwelt, die auch als solche Werte
bilanziert werden. Wenn diese spekulativen Werte verkauft werden sollen,
werden diese Werte nachfragewirksam und "mit" Giralgeld gehandelt. Das ist das
"Falschgeld" im Sinne von Arne Pfeilsticker wenn ich mich nicht irre. Einer
irren Idee (Spekulationsgewinn) wird also für einen kurzen Moment echtes Leben
"eingehaucht" wenn diese Werte mit Giralgeld gehandelt werden und dabei Bilanzen
"wechseln" . Ausgleich der Bankbilanz
nach Kauf, Wirkung beim Zentralbankgeld blieb hier leider
unberücksichtigt.
Danach ist wieder Schluss mit
echtem Leben und weitere Wertsteigerungen oder Wertverluste der "Wertpapiere"
sind rein fiktiv. Weil diese Werte scheinbar tatsächlich etwas wert sind oder
scheinbar an Wert verlieren, lassen sich manche Menschen wohl täuschen. Real
sind diese Zombies jedoch nicht lebensfähig. Diese "Spekulationszombies"
belasten jedoch die realen Geldflüsse und den Gegenwert von Geld.
Das stimmt,
über Spekulation kann man Einfluss auf reale Werte (wie z. B.:
Lebensmittelpreise) nehmen, da das Volumen der Spekulation in vielen Bereichen
das Volumen von realen Gütern um das x-fache überschritten hat (Beispiel 2010:
ca. 3,7 Millionen Tonnen Kakaobohnen geerntet, jedoch ca. 60 Millionen Tonnen an
den Börsen gehandelt) Geld wird nämlich vernichtet, wenn
negative Finanztitel gekauft werden. Um diese Verluste der Geschäftsbanken zu
vernichten, wird Zentralbankgeld geschaffen. Es ist das Heilmittel der
Finanzwelt Fata Morgana Werte. (=> Acid Assets bzw toxic
Papers)
naja
Am 26.02.2017 um 18:57
schrieb Alexander Raiola (a.raiola AT bzv-fr.piratenpartei-bw.de
via ag-geldordnung-und-finanzpolitik Mailing List):
Dass die Scheinchen auf vorhandenen Geldbergen landen, ist wohl der
einzige Grund, warum diese EZB-Politik nicht zu hoher Inflation führt.
Würden die Reichen ihr Geld ausgeben, hätten wir ein Problem. Das ist
wahrscheinlich das, was die Blase zum Platzen bringen wird.
Ich glaube aber trotzdem, dass eine Ausschüttung relativ zur
Wertschöpfung zu Inflation führt, denn Werte werden geschöpft und
verbraucht, also müsste es auch ein entsprechendes Pendant zur
Ausschüttung geben, um Inflation zu verhindern.