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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld

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Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld
  • Date: Tue, 1 Nov 2016 13:32:14 +0100

Ob das bestehende Bilanzierungsrecht/Steuerrecht  für Banken in Bezug auf die Vorsteuer/Umsatzsteuer  ungerecht ist, kann und will ich nicht beurteilen. Es geht mir um Fakten über den Ist-Zustand. Nach diesen existieren sowohl umsatzsteuerbefreite wie auch umsatzsteuerpflichtige Geschäftsvorgänge in einer Bank. Dienen die angeschafften Anlagen nur umsatzsteuerbefreiten Tätigkeiten, kann die Bank den Bruttobetrag aktivieren, s. a.
http://www.rechnungswesen-portal.de/Fachinfo/Umsatzsteuer/Umsatzsteuer-bei-Kreditinstituten.html
letzte Änderung 15.02.2016, damit wohl noch nicht historisch.
"Dient der gekaufte Gegenstand der Erzielung umsatzsteuerfreier Umsätze, so ist die gezahlte Umsatzsteuer ein Teil der Anschaffungskosten. Die Vorsteuer wird im aktiven Bestandskonto aktiviert und abgeschrieben oder als Verwaltungsaufwand mit dem Bruttopreis gebucht."
"Dient der gekaufte Gegenstand der Erzielung umsatzsteuerpflichtiger Umsätze, so ist die Vorsteuer eine Forderung an das Finanzamt. In diesem Fall wird im Bestandskonto oder Aufwandskonto nur der Nettobetrag erfasst."
Damit möchte ich das Thema " Vorsteuer/Umsatzsteuer bei Geschäftsbanken im Ist-Zustand" abschließen.

Beste Grüße
Rudi Müller

Am 31.10.2016 um 16:49 schrieb ukw:
Am 27.10.2016 um 21:40 schrieb Rudolf Müller:
Danke für Deine Ausführungen zur MWST. Habe ich soweit verstanden. Die Bank kann Sachgüter erwerben, welche ausschließlich dem umsatzsteuerbefreiten Bereich dienen. Dann kann die Bank den Bruttobetrag aktivieren.

Das wäre eine Frechheit die Banken im Bilanzrecht so zu bevorzugen. Wenn die Bank Bruttobeträge aktivieren kann, dann ist eine Bank kein Unternehmen. Umsatzsteuer kann niemals nicht aktiviert werden. Entweder man setzt Waren um, dann zahlt man Umsatzsteuer beim Einkauf und nimmt Mehrwertsteuer beim Verkauf ein, oder es ist kein Unternehmen. Schulen, Rechtsanwälte und Ärzte erheben auch keine Mehrwertsteuer auf Ihre Leistungen.

Erhebe ich beim Verkauf meiner Leistungen keine Mehrwertsteuer ( z.B. Ärzte) so kann ich die Umsatzsteuer beim Autokauf auch nicht erstattet bekommen.

Diese "teilweise" Betrachtung ist echt frech. Denn wer Anschaffungen steuerlich geltend machen kann, ist Unternehmer. Oder kann ein Privatire den Autokauf steuerlich absetzen? Wie lauten die Argumente das Kerngeschäft der Banken umsatzsteuerfrei  abzuwickeln?

Und wenn ich den Satz aus Deinem historischen* PDF richtig gelesen habe, dann gilt:

Das Problem bei uns Banken ist jedoch, dass wir auf die meisten unserer Produkte keine Umsatzsteuer berechnen. Damit sind wir steuerlich gesehen in dem Moment Endverbraucher und können die gezahlte Vorsteuer nicht erstattet bekommen.

*historisches PDF weil 16% MwSt also mindestens 10 Jahre alt.


Genauso wenig wie eine Privatperson ein Auto steuerlich gewinnmindernd abschreiben kann, oder die Vorsteuer beim Autokauf zurückfordern kann, so dürfte eine Bank dann eigentlich kein einziges Anlagegut abschreiben. Ich würde jeden Arbeitnehmer raten, sich selbstständig zu machen. Die Geschäftsidee dahinter ist folgende: verkaufe Deine eigene Arbeitskraft an Unternehmen, die diese Arbeitskraft benötigen. Du musst Deine Arbeitskraft zum Arbeitsplatz transportieren. Dazu brauchst Du notwendigerweise ein Betriebsmittel (das Auto). Somit steigst Du jeden morgen in den Firmenwagen und fährst Deine Arbeitskraft zum Arbeitsplatz. Dein Auto kostet nun 19% weniger und Deine Tankquittungen sind 19% der Belegsumme wert. Mache Dich selbständig und Kassenbons werden zu Bargeld :D


zurück zur Sache:

Die überwiegende Wirtschaftstätigkeit einer Bank ist das "Geld erzeugen" (Kredite vergeben). Der Edelmetallhandel der Banken ist auch erst seit Anfang der 90er Jahre umsatzsteuerpflichtig geworden. Bis dahin haben Banken das Gold, Silber, Platin umsatzsteuerfrei gehandelt. Mein Tipp: Kaufe keine Münzen oder Barren sondern Gold "Nuggets" - nicht die bei McDonalds sondern diese Goldklumpen. Die sind ein Naturprodukt und werden mit nur 7% Umsatzsteuer gehandelt. Genau so wie Rohdiamanten.

Das Hauptgeschäft ist also merkwürdigerweise umsatzsteuerfrei.


Selbst die Weitergabe von Geld (Einnehmen des Geldes am Weltspartag durch Sparschweinmassenmord) und der Handel mit dem eingenommenen Geld (Weitergabe der Spareinlage als Kredit)

Das wäre vergleichbar mit folgendem Geschäftsvorfall: Ein Möbelhersteller verleiht seine Überproduktion an Ikea, und Ikea darf die Möbel ohne Umsatzsteuer zu abzuführen gegen Zinsen weiterverleihen. Denn Möbelverkauf ist nicht das Hauptgeschäft von Ikea. Das Hauptgeschäft von Ikea ist es Kötbüller und Kaffee  im Restaurant zu verkaufen. Das mit den Möbeln macht IKEA nur, damit die Leute überhaupt ins Restaurant kommen....






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  • Re: [AG-GOuFP] Es werde Geld, Rudolf Müller, 01.11.2016

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