ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
- To: Winrich Prenk <info AT high-end-studio.de>
- Cc: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Gerechtes Geld? Teil 2
- Date: Sun, 4 Oct 2015 12:36:09 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 03.10.2015 um 12:28 schrieb Winrich Prenk <info AT high-end-studio.de>:Gerechtes Geld?3.2.) Ungerechte Doppelwertigkeit des GeldesWer fleißig arbeitet und Lohn dafür bekommt, kann für seinen Lohn alles erwerben,was die Volkswirtschaft gegen Geld zu bieten hat. Er kann teilhaben an denLeistungen der Volkswirtschaft und zwar in dem Umfang, wie er selbst durch seineArbeit zu diesen Leistungen beigetragen hat: In dem Maße, wie era.) zum einen seine sozio-ökonomische Obliegenheit erfüllt, etwas Nützlichesfür die Volkswirtschaft zu leisten, bekommt erb.) zum anderen in Form seines Lohnes eine sozio-ökonomische, monetäreAnwartschaft, die ihn berechtigt, seinerseits wiederum aus der Volkswirtschaftetwas für ihn Nützliches abzurufen.(8)Gebe ich mein tägliches Geld für Brot, Milch und Wohnung, fürs Auto und für denUrlaub aus, so hat das Geld für mich genau den Wert, der auf den Geldscheinenangegeben ist: 500 € sind genau 500 €. Der Wert meines täglichen Geldes istgleich seinem Nennwert.Habe ich jedoch Geld übrig, das ich gerade nicht für Brot, Milch, Wohnung, Autound Urlaub ausgebe, dann kann ich es anlegen. Angelegtes Geld hat für mich nichtnur seinen Nennwert. Vielmehr bekomme ich nach Ablauf der Anlagefrist denNennwert zurück plus Zinsen. Genau genommen habe ich den Nennwert meinesangelegten Geldes gar nicht aus der Hand gegeben: Ich habe ihn nur in einen(weniger liquiden) Rückzahlungsanspruch gleichen Nennwertes umgetauscht, derwie vorher mein Bargeld auf der Aktivseite meiner Konten erscheint. Am Endejedoch bekomme ich zu dem Nennwert, den ich behalten hatte, die Zinsen hinzu.So ist das Geld, das ich übrig habe, mehr wert, als das Geld, das ich ausgebe.Geld hat also zweierlei Wert: Gebe ich es aus, dann hat es nur seinen Tauschwert(Nennwert). Behalte ich aber seinen Tauschwert (Nennwert), dann hat das Geldfür mich einen zusätzlichen Wert (Liquiditätswert). Dafür wird am Markt regelrechtein Preis gezahlt: der Zins. Dieser Zins ist offenbar der Preis für die wirtschaftlichenVorteile, welche das Geld neben seinem Tauschwert auch noch, und zwar geradedann bietet, wenn man es nicht ausgibt, sondern anders nutzt (Liquiditätsvorteildes Geldes in der Kasse).
mein Vorschlag ist, dass man Tauschwert und Nennwert nicht gleich setzt, sondern der Nennwert ist die Maßzahl mit der Geld gemessen wird. Bei einem 10 Euro-Schein ist das die Zahl 10.
Dieser Wert bleibt immer gleich.
Davon zu unterscheiden ist der Tauschwert, das ist die Kaufkraft des Geldes, d.h. welche Menge an Güter man für eine bestimmte Menge Geld bekommt. Die Kaufkraft ändert sich nicht nur mit der Zeit, sonder sie ist auch zu einem bestimmten Zeitpunkt unterschiedlich. Der Tauschwert bzw. die Kaufkraft ist letzt endlich eine statistische Maßzahl.
Der Zins ist der Preis für Geld auf Zeit (= Darlehen) und hat mit dem Tauschwert und Nennwert nichts zu tun. Dieser Preis kommt schlicht und einfach dadurch zustande, dass es eine Nachfrage und ein Angebot für Darlehen gibt. Dieser Zins kann - muss aber nicht - den Wertverlust oder das Risiko ausgleichen, dass der Schuldner das Darlehen nicht zurückzahlt.
Gruß
Arne
- [AG-GOuFP] Gerechtes Geld? Teil 2, Winrich Prenk, 03.10.2015
- Re: [AG-GOuFP] Gerechtes Geld? Teil 2, Arne Pfeilsticker, 04.10.2015
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