[AG-GOuFP] Stephan Schulmeister heute in profil.at

[Gerhard <listmember AT rinnberger.de>]

<http://www.profil.at/ausland/stephan-schulmeister-griechenland-weg-in-die-depression-5746226>

Kernaussage:
> Zwischen 1950 und 1971 gab es feste Wechselkurse, der Rückstand
> Griechenlands war viel größer, und es holte dennoch stetig auf.
> Allerdings: Damals herrschten keynesianisch-realkapitalistische
> Rahmenbedingungen (feste Wechselkurse, niedrige Zinssätze, schlafende
> Aktienbörsen, aktive Wirtschaftspolitik), die das Gewinnstreben auf
> unternehmerische Aktivitäten lenkten. Der Euro wurde hingegen unter
> neoliberal-finanzkapitalistischen Spielbedingungen geschaffen („Mehr
> privat, weniger Staat“ plus „Lassen wir unser Geld arbeiten!“).
> Daraus resultiert ein fataler Widerspruch: Inhaltlich ist die
> Währungsunion ein anti-neoliberales Projekt (endgültige Überwindung
> der Devisenspekulation), die Regeln seiner Umsetzung sind aber
> neoliberal pur (Geldwert vor Beschäftigung; Sparpolitik und
> Sozialabbau; Finanz-Alchemie).

Treffender kann man nicht das Dilemma beschreiben, in der sich die
Institutionen (Ex-Troika) wirtschaftspolitisch befinden.

Dies könnte auch den Rauswurf Varoufakis' aus der erlauchten
Ministerrunde erklären: Die Bürokraten haben so die kognitive Dissonanz
aufgelöst, die in diesem Problemfeld liegen.

ivl1705