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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [ANN] Wert in der Ökonomie - Crashkurs in der Geschichte der Wirtschaftstheorien

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [ANN] Wert in der Ökonomie - Crashkurs in der Geschichte der Wirtschaftstheorien


Chronologisch Thread 
  • From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [ANN] Wert in der Ökonomie - Crashkurs in der Geschichte der Wirtschaftstheorien
  • Date: Thu, 17 Jul 2014 04:41:56 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Gerhard,

zu Deinem Beitrag ist mir ein Kommentar im Deutschlandfunk vom 19.05.2014, 13:42 Uhr wieder eingefallen:

„Die Bank verleiht Geld, das sie gar nicht hat“.

Sicher ein guter Einstiegspunkt in die Diskussion. Die Bank verleiht kein Geld sondern ihren Kredit!
Was ist nun der Unterschied?

Geld als Ware zu betrachten war vielleicht im 19. Jahrhundert und davor angebracht. Heute jedoch ist der Ausdruck „Geld“ für den von einer Bank zur Verfügung gestellten Kredit eher irreführend. Es entsteht, aus der Historie abgeleitet der Eindruck, dass Geld etwas Gegenständliches sei.

Bereits 1889 sagte Henry Dunning Macleod, ein schottischer Nationalökonom in seinem Buch "The Theory of Credit":
"A Bank is, therefore, not an office for ,borrowing' and ,lending' money: but it is a Manufactory of Credit: …………."

Das Buchgeld der Geschäftsbanken kann man als Verbindlichkeit der Geschäftsbank gegenüber dem Kunden ansehen. Die Geschäftsbank verleiht das Vertrauen, welches sie allgemein genießt, an den Kreditnehmer. Sie stellt ihm auf seinem Girokonto den Kreditbetrag zur Verfügung. Mit diesem kann er "wie mit Geld" bezahlen.

„Geld“ reduziert sich also auf die Aufzeichnung von Guthaben und Schulden in der Verrechnungseinheit der gegenwärtigen Währung. Dies trifft auch auf das Zentralbankgeld zu. Beim Bargeld liegt halt nur ein handfester Schuldtitel vor.

Beste Grüße
Rudi2


Am 15.07.2014 13:38, schrieb Gerhard:
Ahoi zusammen,

oft habe ich das Gefühl, dass sich die Diskussion ökonomischer Probleme
permanent im Kreis dreht. Meine Hypotheese: Mit der stillschweigenden
Annahme, welche Geld als einer Art 'Handelsware' betrachtet, bedient die
'betriebswirtschaftlich' argumentierende Ökonomie hervorragend den
ökonomischen Populismus der 'schwäbischen Hausfrau', der leider auch in
unserer AG anzutreffen ist. Mangels solide fundierten Alternative wird
dieses Modell - trotz aller Schwächen - allgemein akzeptiert.

Wie man aus diesem Teufelskreis ausbrechen kann, würde ich gerne mit
euch in einem Kaminzimmergespräch am Fr. 18.7.2014 um 20:00 besprechen.

Vorbereitendes Material:
<http://wiki.piratenpartei.de/MonetaryCircuitTheory>
<http://wiki.piratenpartei.de/QuantumEconomy>
<http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Ivl1705/PfadabweichungOekonomie>

In der AG ist hierzu schon einiges an Vorarbeit geleistet worden,
wesentliche Bausteine für ein alternatives Framework sind im Grunde
schon erarbeitet bzw. diskutiert worden. So ist etwa die dynamische
Natur von wirtschaftlichen Zusammenhängen sowohl in der Stützel'schen
Saldenmechanik als auch in Minskys 'Ponzi-Finanzierungsmodell' gegeben.
Auch kann dann Arnes Gelddefinition als 'Anspruch auf Geld' als
'Anspruch auf Einkommen' in monetären Begriffen neu formuliert und
begründet werden, ohne auf juristische und andere Hilfskonstruktionen
angewiesen zu sein.

Ziel des Gesprächs soll ein methodisch sauberes Fundament sein, welches
AMTs 'Gesellschaftliche Vision' ergänzt.

Die wichtigste, aber auch schwierigste Aufgabe der AG wird es
schliesslich sein, die abstrakten Konzepte der wissenschaftlichen
Modellbildung in einfache Geschichten zu transformieren, die auch vom
kleinen Mann auf der Strasse verstanden werden.

citoyen (ivl1705)





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