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[AG-GOuFP] Verbindungen: Europas Rechtspopulisten und russische Eurasia-Ideologen
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- Subject: [AG-GOuFP] Verbindungen: Europas Rechtspopulisten und russische Eurasia-Ideologen
- Date: Sun, 08 Jun 2014 10:03:38 +0000
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Front National, FPÖ, Dugin (Eurasia-Bewegung):
In Wien berieten die Führer der russischen Eurasia-Bewegung mit westeuropäischen Rechtspopulisten, Aristokraten und Unternehmern über die Rettung Europas vor Liberalismus und Schwulenlobby:
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Gipfeltreffen-mit-Putins-fuenfter-Kolonne/story/30542701
Zu Dugin und der Eurasia-Bewegung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Geljewitsch_Dugin
http://de.wikipedia.org/wiki/Eurasismus
Ich denke, es könnte uns eine autoritäre Epoche ähnlich der der Epoche von 1918 bis 1945 bevorstehen (Faschismus war kein spezifisch deutsches Phänomen, vielmehr von Italien abgekupfert).
http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus
Ich sehe starke Tendenzen zu Re-Feudalisierung und Oligarchisierung von Ost (RU) und West (USA), jeweils durch die Eliten. In den USA sind es die Geldmächtigen, die diese Entwicklung vorantreiben ("liberal dictatorship" wie von Hayek konsequent gefordert). In RU wird Geldwirtschaft eher simuliert (siehe z.B. A. Ledeneva: How Russia Really Works, verlinkt auf der Quellenseite (Personen: Ledeneva) im AG-wiki), aber auch dort sind es Oligarchen und hohe Polit-Tiere, die diese Entwicklung vorantreiben.
Mal sehen, ob Freiheit und Geldwirtschaft da nochmal drüber hinwegkommen.
Vorerst noch Diktatur im Namen des Neoliberalismus (EU-Kommission), wie vom neoliberalen Oberideologen Hayek konsequent eingefordert, wie Schulmeister zeigt:
http://derstandard.at/1379292027264/Die-Finanzschmelze-und-der-schlaue-August
Aber die rechte (anti-liberale, praktisch neo-feudale, aber letztendlich makroökonomisch völlig inkompetente) Gegenbewegung, die den notwendig immer autoritärer werdenden Laden dann "im Namen des Volkes" mal wieder übernehmen könnte, heißt "Traditionalismus" (Chefideologe z.B. Julius Evola: "Revolte gegen die moderne Welt", siehe https://archive.org/stream/RevolteGegenDieModerneWelt/evola-revolte-gegen-die-moderne-welt#page/n7/mode/2up ).
Auf den bezogen sich auch schon italienische Faschisten.
Daß die Front National in F bereits stärkste Kraft ist, ist ja bekannt.
Seitens der Liberalsozialen, deren Ideen sich nach WK II durchsetzen konnten, und zu denen ich mich selber und die AG eigentlich auch zähle, sehe ich bisher kein vergleichbares Mobilisierungspotential.
Einen "liberalsozialen Diskurs" (im "Volk") sehe ich bisher nirgends - oder sehe ich das falsch?
Und auch ich selber habe (noch) große Schwierigkeiten, einen solchen Diskurs - schlüssige Analyse und darauf beruhendes politisches Programm für Europa - wirklich schlüssig, klar und überzeugend zu formulieren.
Wie kann man Makroökonomie in die Köpfe "des Volkes" reinbekommen?
Können der Lautenbach-Satz, "bist Du Volkswirt, beachte stets des anderen Gegenbuchung" und das Streben nach internationaler Kooperation im Sinn des Ausgleichs von Handelsbilanzen auf der Basis von Einsichten in Stützel'sche Kreislaufparadoxa ähnlich starke rhetorische Kraft entfalten wie einzelwirtschaftliches Denken (Neoliberalismus: total-Invidualismus "Spar-Ideologie" auf der Basis von Vulgär-BWL, Rechtsnationalismus: National-Individualismus, Fremdenfeindlichkeit)?
Separatismus (Neoliberalismus und Rechtsnationalismus) wie vor und in der faschistischen Epoche des letzten Jhdt. steht als "Vision" gegen die Vision innerstaatlicher und zwischenstaatlicher Kooperation (Keynesianische Vision + Schulmeisters "Realkapitalismus") - letztere (grob, mit vielen Unterschieden) analog der Ordnung von Bretton Woods nach WK II.
Auch in den 30er Jahren kam es zu letzterem erst nach dem großen autoritären Kladderadatsch. Nach WK II war es die Hegemonialmacht USA, die sich die Sicherung einer "freiheitlichen" Gesellschaftsordnung (Bürgerliches Recht, Geld- und Marktwirtschaft) zur Aufgabe machte.
Diese Hegemonialmacht baut gerade ab. Sollte es zu einer eurasischen Hegemonie kommen, wären die Grundwerte weitaus widersprüchlicher.
Das kann m.E. durchaus den Anfang vom Ende von Freiheit und Geldwirtschaft für Gesamteuropa bedeuten (in Rußland gab es beides noch nie, auch jetzt wird es dort nur simuliert). Fragt sich, wie sich China entwickelt.
Nur mal so in den Raum gestellt ... ich finde es enorm schwierig, da zu geordneten Gedanken und klaren Strategien zu kommen.
- [AG-GOuFP] Verbindungen: Europas Rechtspopulisten und russische Eurasia-Ideologen, moneymind, 08.06.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Verbindungen: Europas Rechtspopulisten und russische Eurasia-Ideologen, moneymind, 09.06.2014
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