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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Neue Projekte braucht das Land und erst recht die Partei

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Neue Projekte braucht das Land und erst recht die Partei


Chronologisch Thread 
  • From: "PauleJunior AT t-online.de" <PauleJunior AT t-online.de>
  • To: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Neue Projekte braucht das Land und erst recht die Partei
  • Date: Tue, 22 Apr 2014 15:07:16 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Diese edle Wünsche bedarf ein Geldsystem, das die Verwirklichung ermöglicht. Das momentane kreditfinanzierte Wirtschaftssystem lässt das Geld durch ein Kredit entstehen, und durch Tilgung verschwinden. Wenn mehr getilgt wird als durch Kredite aufgenommen wird, gehen die Ausgaben, Einkäufe, und Gehälter zurück. Die Wirtschaft schrumpft. Dazu kommt noch, dass nicht alle Gehälter ausgegeben werden. Besserverdienende sparen. Durch Produktionsfortschritte produzieren weniger immer mehr. Das System ist in seiner Entwicklung in "Sättigung" angekommen.
Vor meinem Eintritt in die Piratenpartei hatte ich eine Möglichkeit gesehen, den Menschen diese Entwicklung als eine der Hauptursache unseren Probleme in Namen der Piratenpartei zu erklären, und neue Wege zu zeigen. (Vollgeld, BGE, usw..)
Meine Bemühungen scheiterten schon in der AG Geldordnung. Da es da jeder machen will was er will und wann er will, hilft auch das beeindruckende Wissen der einzelnen nicht. Es laufen zu viele Projekte gleichzeitig. Wenn es da keine zielführende koordinierte Leitung gibt, bleibt die Partei so wie sie ist. Unsere Themen haben die anderen Parteien im Prinzip auch. Das sagen und sehen die Wähler.
Die große Chance: eine neue Hoffnung den Menschen zu geben, ist fast vertan.
Pavel



Die Piraten sind in der Wählergunst momentan von 12 auf 2% abgerutscht und marschieren nun stramm Richtung 2 Promille. Sie haben die diffusen Erwartungen weite Schichten der Bevölkerung auf Lösung ihrer Probleme nicht erfüllt, sie haben diese Probleme nicht mal erkannt.
Ergo werden die Piraten nur dann erfolgreich sein, wenn sie zuerst analysieren, welche Bevölkerungsschichten welche Probleme haben , um im zweiten Schritt konkrete, allgemein verständliche Lösungen für diese Probleme zu entwickeln und zuletzt diese Lösungen über Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit in zahlreiche Bundestagsmandaten zu verwandeln.

Die folgenden konkreten, bewusst knapp angerissenen Problem- und Lösungsfelder sollen lediglich einen Anstoss geben, die Piraten-Diskussion von der hohen aber politisch völlig unwirksamen theoretischen Ebene in eine politisch pragmatische Richtung zu lenken also Richtung Management by Project statt Management by theory or ideology



1.

Sozialabstieg Bedrohten :

Alle Arbeitnehmer , die durch die Hartz Reformen theoretisch und praktisch vom sozialen Abstieg bedroht sind, also alle Arbeitnehmer außerhalb des öffentlichen Dienstes .

- Problem: Arbeitnehmer (AN) sind im Falles des Arbeitsplatzverlustes nur für 12 Monate gegen Einkommensverlust versichert, danach greift H4 mit allen bekannten Konsequenzen

- Lösung: Einkommens- statt Arbeitslosenversicherung: Die Einkommensversicherung (EV) honoriert die Lebensleistung des AN : versichert wird der Einkommensverlust durch den Verlust des Arbeitsplatzes und die Annahme einer schlechter bezahlten Arbeit. Die Dauer des Bezug der Versicheungsleistung richtet sich nach der Dauer des Bezugs des bisherigen Einkommens

- Wählerreservoir : Nichtwähler ,alle Parteien mit Ausnahme der FDP und des öffentliche Dienstes .

- Roh-Slogan:

Nur eine Einkommensversicherung und nicht die Arbeitslosenversicherung schützt vor Sozialabstieg



2.

Haushalte mit kindern

- Problem: Kinder sind der sichere Weg zur Reduzierung des Lebensstandard der Eltern, ja zu deren Verarmung.

- Lösung : radikales Familiensplitting im Steuer- und Sozialabgabenrecht, Einschluss der Arbeitgeberbeiträge ins Bruttoeinkommen , progressive Gestaltung der Sozialabgaben als Zuschlag auf die Einkommensteuer ( Technik: s. Punkt 3 " Niedriglöhner" )

- Wählerreservoir: Nichtwähler , Wähler aller Parteien

- Roh-Slogan:

Mit Kindern nicht schlechter leben als ohne Kinder

3.

Niedriglöhner.

- Problem:zu wenig Netto vom Brutto durch starre Sozialabgaben vom ersten verdienten Euro:

- Lösung: Inkludierung der Sozialabgaben ( inklusive des Arbeitgeberanteils !) in den Bruttolohn, Entrichtung der Sozialabgaben nicht als Fixsatz sondern als Zuschlag auf die Steuern ( bei Jürgen Borchert geklaut). Bei uverändertem Bruttolohn bekommen dann die Niedriglöhner zusätzlich zu ihrem bisherigen Nettolohn die gesamten Sozialabgaben inklussive Arbeitgeberanteil ausbezahlt, eine Steigerung ihres Nettolohnes um über 50%.!!!!!!!!

- Wählerreservoir : Nichtwähler , Wähler der Linken

- Roh-Slogan:

Mache aus Deinem Niedrig-Brutto ein Hoch-Netto, wähle die Piraten

4.

Hartz IV Empfänger:

- Probleme: jedem Menschen hinlänglich bekannt . Dazu: Massive Reduzierung der Kampfkraft der Arbeitnehmer.

- Lösung :Ersatz von H4 durch BRA ( Bedingungsloses Recht auf Arbeit), wie es z. B. Pirat Comenius vorschlägt , keine Hinzuverdienstgrenzen, keine Anrechnung von Vermögen, keine Schnüffelbürokratie

- Wählerreservoir : Nichtwähler, Die Linke

- Rohslogan:

Nieder mit Hartz4 , für ein bedingungsloses Recht auf Arbeit



Ohne ins Detail zu gehen ( Lösungsansätze vorhanden) sind weitere Wählerpotentiale bei folgenden Gruppen zu finden:

5. Prekariat: Zeit- und Werksverträgler.

6. Ausgebeutete Scheinselbständige

7. Kleiner und mittlerer Mittelstand, der durch das bisherigen Steuersystem im Vergleich zum Großkapital benachteiligt ist

8. Gesetzlich Krankenversicherte, die mit der Zweiklassenmedizin unzufrieden sind



Mit den obigen Projekten werden die Piraten fast die gesamte Bevölkerung mit maßgeschneiderten Lösungen ansprechen und ein gewaltiges Wählerreservoir erschließen. Sofern Mutti Merkl nicht schneller die Ideen klaut als wir sie propagieren können , werden die Piraten bei den nächsten Bundestagswahlen aus dem Stand sogar die SPD überholen.

Liebe AG'ler,

Klaro, hinter jedem dieser Projekt steckt ein enormer Klärungsbedarf und bekanntlich steckt der Teufel im Detail, aber bitte bitte laßt ihn erst dort ruhen und entscheidet: wollen wir den Strategiewechsel vom Allgeimeinen zu den konkreten Projekten als Vehikel zur direkten Ansprache der Wähler oder wollen wir den theoretischen Diskurs weiter treiben?

In der Hoffnung auf den angemahnten Strategiewechsel

Pirat Schulym






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